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post 18 Nov 2008, 23:18
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Knurrhähnchen
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Punkte: 7149
seit: 23.10.2004

endlich mal der thread, der den leidigen diskussionen in der künstlerecke auf den grund gehen soll (vor allem bei der fotografie immer wieder aktuell). was versteht ihr unter dem begriff kunst?

und um das ganze ein klein wenig einzuleiten hier zwei definitionen:

tante wiki:
"Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selber sein.

Seit der Aufklärung versteht man unter Kunst vor allem die Ausdrucksformen der Schönen Künste[1]:

* Bildende Kunst mit den klassischen Gattungen Malerei und Grafik, Bildhauerei, Architektur, und etlichen Kleinformen sowie seit dem 19. Jahrhundert dem Kunstgewerbe oder Angewandte Kunst genannten Grenzbereich zum Kunsthandwerk,
* Darstellende Kunst mit den Hauptsparten Theater, Tanz und Filmkunst,
* Musik mit den Hauptsparten Vokalmusik und Instrumentalmusik,
* Literatur mit den Hauptgattungen Epik, Drama und Lyrik.

Ausdrucksformen und Techniken der Kunst haben sich seit Beginn der Moderne stark erweitert, etwa mit der Fotografie in der Bildenden Kunst. Bei den Darstellenden Künsten, Musik und Literatur lassen sich heute auch die Ausdrucksformen der Neuen Medien dazuzählen, etwa Hörfunk und Fernsehen. Die klassische Einteilung verliert spätestens seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhundert in der Suche nach dem Gesamtkunstwerk aber an Bedeutung, Kunstgattungen wie die Installation oder der Bereich der Medienkunst kennen die klassischen Grundformen nicht mehr."


und eine einleitung aus meyers lexikon online:
"»Sie erwarten von mir, dass ich ihnen sage, dass ich Ihnen definiere: Was ist Kunst ? Wenn ich es wüsste, würde ich es für mich behalten.« Das sagte Pablo Picasso 1926. Mit einem leichten Schmunzeln kommt dem Leser der Verdacht, dass es sich um einen problematischen Begriff handeln müsse.

Im Alltag wird häufig mit dem Begriff »Kunst« sehr salopp umgegangen. Schließlich steckt in jedem ein Künstler, wie Joseph Beuys feststellte.

Und tatsächlich verbinden sich mit dem Begriff »Kunst« verschiedene Bedeutungsebenen: Im weitesten Sinn ist jede auf Wissen und Übung gegründete Tätigkeit »Kunst«. In einem engeren Sinn versteht man unter »Kunst«die Gesamtheit des vom Menschen Hervorgebrachten, das nicht durch eine Funktion eindeutig festgelegt oder darin erschöpft ist und zu dessen Voraussetzungen unter anderem die Verbindung von hervorragendem Können und großem geistigem Vermögen gehören. Im engsten Sinn steht der Begriff »Kunst«, besonders in der Alltagssprache, für bildende Kunst.

Die Vorstellung von einem allgemeingültigen Kunstbegriff, für alle Zeiten und Werke anwendbar, ist heute überholt. Die Einschätzung von Kunst hängt von den Maßstäben einer Epoche und von der individuellen Sicht ab. Kunstrezeption, Kunsttheorien und Kunstbegriff können nicht getrennt von der Stellung des Künstlers gesehen werden."



beide texte sagen viel und auch doch wieder wenig aus. für mich immer noch eine der schwierigsten definitionen. kunst liegt ja doch irgendwie immer im auge des betrachters.
und nun sind eure meinungen und ansätze gefragt.


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Es genügt nicht, keine eigene Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie zu artikulieren.
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post 18 Nov 2008, 23:41
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Klapperstrauß
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Punkte: 4731
seit: 13.06.2004

"'Es ist Kunst, wenn einer sagt, daß es Kunst ist', sagte Karl. 'Im Zweifel ich. Ich darf das sagen. Und dann muß ich mindestens noch einen finden, der mir glaubt, dann ist es Kunst'"


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°° »Das stärkste Betäubungsmittel der Welt ist das Verlangen dazuzugehören....« °°°


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post 19 Nov 2008, 03:08
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Propagandapanda
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Punkte: 3074
seit: 17.11.2004

"Alles ist Kunst"
Piet Mondrian
"Jeder ist ein Künstler"
Joseph Beuys


von daher ist alles was passiert in gewissem Sinne Kunst.

Die Frage ist jetzt ob Kunst alles ist, was in einem bewussten Akt geschaffen wird,
oder alles was in einem willlentlichem Akt geschaffen wird.



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myrmikonos was here
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post 19 Nov 2008, 09:22
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Bazinga
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Punkte: 1897
seit: 29.12.2003

Boah...was ein spannender Beitrag, aber nach 24 Stunden arbeiten ist eine Meinung meinerseits nicht mehr drin...ich schlaf drüber und dann...


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I'm gonna make you an offer you can't refuse.

Meine Störung hat kein Verhalten!
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post 19 Nov 2008, 11:04
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Emovision
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seit: 30.10.2005

Für mich ist alles Kunst, was Geld hergibt, sobald es einer Restaurierung oder Konservierung bedarf. biggrin.gif
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post 19 Nov 2008, 12:19
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drawn to wisdom
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Punkte: 1229
seit: 20.10.2005

Kunst betrachte ich vielmehr als erfahrbaren Kosmos des englischen "desire".
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post 19 Nov 2008, 12:56
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Voll Laser
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Punkte: 1430
seit: 21.08.2008

Ich denke es gibt da zwei Sichten auf die Kunst:

Aktiv (selbst Kunst machen):

Für mich ist Kunst eine kreative Darstellung der Gefühle bzw. des Inneren eines Jeden zu dem Zweck der Selbsterfüllung (sich gut, fühlen Spaß haben in dem Moment des tuns). Also ich gehe davon aus das, wenn jemand richtig Kunst macht, dass man dann in sein Innerstes sehen kann (nicht verschnörkelt, nicht verstellt, sondern einfach nur er selber ist).


Passiv ("Künstlern" zusehen, zuhören etc., lesen):

Ich denke dabei ist es vor Allem wichtig, die Gefühle die dieser jenige herüber bringen will, deuten zu können bzw. was noch wichtiger ist, sich mit dem Künstler, mit der Aussage, mit den Gefühlen identifizieren zu können. Das ist natürlich individuell total unterschiedlich. Wenn ich sage Weekend Players - jericho oder Natalie Walker - Quicksand ist Kunst weil die Gefühle auf mich überspringen, dann muss das ja für einen anderen nicht so sein.


Die Frage die sich mir dann stellt ist, ist es auch Kunst wenn man zum Beispiel ein Lied eines anderen nachahmt. Eigentlich ahmt man damit ja nur die Gefühle nach die dieserjenige zum Ausdruck bringen wollte. Man müsste also seine eigenen Gefühle mit einbauen wenn es ein gutes Cover sein soll.

Dieter Bohlen macht für mich keine Kunst, da er meines Erachtens des Geldes wegen versucht, Gefühle zu produzieren, was dann natürlich nicht gelingt weil man einfach spürt worums ihm eigentlich geht und dann nur Schnulzen ohne wirkliches Gefühl herübergetragen werden. Natürlich werden auch davon einige Menschen angesprochen.


Für meinen Opa ist nicht alles Kunst. Für ihn findet Kunst gerade in der Musik auf jedenfall auf einem sehr hohen Niveau statt. Da er selbst Professor für Klarinette war erwartet er in der Musik auch einiges um es als Kunst zu bezeichnen. Hingegen würde er sicherlich in der bildenden Kunst wahrscheinlich nicht so anspruchsvoll sein weil er sich dort nicht so auskennt.

Dieser Beitrag wurde von I.I: 19 Nov 2008, 12:57 bearbeitet


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post 19 Nov 2008, 13:19
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Straight Esh
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seit: 01.10.2003

Kunst liegt eindeutig im Auge des Betrachters. Es ist sicherlich eine hohe Kunst (Achtung! Sprachliche Wendung!) etwas so zu produzieren, dass es die Masse mag. Gerade in einem Fall wie Dieter Bohlen, der nicht wie Joseph Beuys ein eigenes Label darstellt, sondern immer hinter anderen Darstellungsformen in Erscheinung tritt. Und doch macht er immer das selbe. Er beherrscht sein Handwerk. Wird er dadurch zum Kunsthandwerker? Beuys hingegen begeistert die Massen durch seinen Namen. Wo Beuys draufsteht kann nur Kunst drin sein. Macht er deswegen immer Kunst? Oder verfällt auch er ins Kunsthandwerk, weil er immer die selben Materialien neu kombiniert?


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post 20 Nov 2008, 00:57
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Knurrhähnchen
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seit: 23.10.2004

also die sache mit den gefühlen seh ich ein wenig anders. ich würde es evt durch persönlichkeit ersetzen. ich muß kein kunstwerk schaffen was meine gefühle transpotiert. es gibt auch leute die andere dinge ausdrücken. ich kann zum beispiel auch einfach nur mit farben oder kompositionen experimentieren ohne eine tiefere ebene beschreiben zu wollen. (ich bezieh das in diesem fall auf die bildende kunst)
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post 20 Nov 2008, 01:15
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makellos!
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seit: 10.05.2005

ich denke nicht, dass das die Konflikte der Künstlerecke löst.

Chris, dein Post sagt mal wieder genau nix aus. Mir erschließt sich rein gar nix, was du da geschrieben hast, außer die Floskel am Anfang, die ja schon von Tinatschi kam und die Fragen am Ende können eigentlich nur meinen, dass du's selbst nicht weißt...

Mehr außer. Kunst liegt im Auge des Betrachters kann man im Endeffekt auch nicht sagen. Einige haben einen engen Kunstbegriff, einige einen weiten... für mich und Wiki ist Origami Kunst, für Tina nicht. Dass Diskussionen um sowas nichts bringen, wurde hier schon einige Male eindrucksvoll dargestellt.


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Lore Inga Rick hat dem Wellensittich beigebracht "Hitler" und "Goebbels" zu sagen
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post 20 Nov 2008, 01:26
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Knurrhähnchen
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seit: 23.10.2004

ich will nicht unbedingt konflikte lösen. ich möchte nur wissen wie andere diesen begriff definieren würden.
ich werde meine persönliche definition bzw vorstellung auch noch zum besten geben. die sogenannte "floskel" soll nicht alles gewesen sein.
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post 20 Nov 2008, 01:28
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makellos!
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ja, ich find's bisschen schade, dass du den Thread eben nicht mit deiner eigenen Definition begonnen hast. Das würde den Einstieg in die Diskussion erleichtern...
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post 20 Nov 2008, 10:58
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Straight Esh
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Zitat(Fuchs @ 20 Nov 2008, 00:15)
ich denke nicht, dass das die Konflikte der Künstlerecke löst.

Chris, dein Post sagt mal wieder genau nix aus. Mir erschließt sich rein gar nix, was du da geschrieben hast, außer die Floskel am Anfang, die ja schon von Tinatschi kam und die Fragen am Ende können eigentlich nur meinen, dass du's selbst nicht weißt...

Mehr außer. Kunst liegt im Auge des Betrachters kann man im Endeffekt auch nicht sagen. Einige haben einen engen Kunstbegriff, einige einen weiten... für mich und Wiki ist Origami Kunst, für Tina nicht. Dass Diskussionen um sowas nichts bringen, wurde hier schon einige Male eindrucksvoll dargestellt.
*

Du hast genau verstanden, was ich in meinem Post sagen wollte. Ich würde mir nicht anmaßen zu sagen, dass ich derjenige wäre, der genau definieren kann, was Kunst ist. Dir geht es da offensichtlich ähnlich wie mir, da du auch nicht mit einer eigenen Definition aufwarten kannst.
Doch versuche ich weitere Impulse für die Diskussion zu liefern, in dem ich den Begriff des Kunsthandwerkes noch einmal aufgreife und in es in Beziehung zu dem diskutierten Begriff setze. Das ganze geschah bewusst im offenen Stil, da gerade dieses Thema eher von persönlichen Gefühlen als von Fakten abhängt.

Aber nur für dich, damit auch du einen Diskussionseinstieg finden kannst:
Ich persönlich finde, dass vieles, was heutzutage als Kunst bezeichnet wird, lediglich Kunsthandwerk ist. Es baut meist auf einem mehr oder weniger künstlerischen Erstlingswerk auf, danach wird die Methodik wiederholt. Meistens wird dann vom "Stil" des Künstlers gesprochen. Doch im Grunde es ist es nur das Ausführen eines erlernten Handwerkes. So wie ein Automechatroniker im Laufe seines Lebens weiter hinzulernt und sein Handwerk auf weitere Automodelle ausdehnt, so dehnt auch ein Künstler sein Repertoire an Techniken aus. Einiges wird er durch Beobachtung seiner Umwelt erfahren, weithin bekannt als "Muse" oder "Inspiration", anderes wird er durch Veränderung seiner Techniken erarbeiten. Natürlich muss man hierbei auch daran denken, dass es durchaus möglich ist etwas komplett neues zu machen. Sich aber mit der Trennung dieser Ideen auseinander zu setzen würde aber zu einer neuen philosophischen Diskussion führen mit dem Thema "Erfindung - Entdeckung - Entwicklung". Man könnte auch einen religiösen Diskurs anschließen, der sich damit beschäftigt, ob der Mensch mehr ist, als die Summe seiner Teile und vor allem, ob der Mensch mehr kann, als das, was er wahrgenommen hat. Und ich weise noch einmal direkt darauf hin, dass Wahrnehmung nicht das gleiche ist wie die objektive Wirklichkeit.

Und dann greife ich nochmal zwei sprachliche Punkte heraus, die für dich als Linguistikerin interessant sein könnten und die in meinem ersten Beitrag schon versteckt waren:
1. Der Künstler beherrscht sein Handwerk.
2. Es ist eine hohe Kunst dieses zu machen.
Allein schon die Definition bzw. Anwendung der Kunst in der Sprache stellt sich mir als interessantes Thema dar. Ich denke wenn man hier etwas tiefer geht stößt man auch auf einige interessante Sichtweisen. Vielleicht weißt du ja mehr darüber?
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post 20 Nov 2008, 11:36
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Knurrhähnchen
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seit: 23.10.2004

aber nur weil ich jemandem das werkzeug in die hand gebe, heißt es noch lange nicht das er damit umgehen kann. ich finde es ist mehr als eine bloße ausführung eines handwerks. die frage ist auch was du genau als handwerk bezeichnen würdest, also beispiele.
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post 20 Nov 2008, 11:48
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Straight Esh
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seit: 01.10.2003

Hab ich nicht in meinem Beitrag deutlich geschrieben, dass es um Technik und Methodik geht und nicht darum, dass man den Pinsel halten kann? Aber um mal ein konkretes Beispiel zu nennen. Wenn Dieter Bohlen immer gleiche Muster für seine Lieder anwendet, weil bekannt ist, dass diese Muster bei den Teenies ankommen, dann ist es für mich Kunsthandwerk.
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