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Bildungsstreik klingt so agressiv

Potthoffbau besetzt, dezentral alles verstehst du?
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post 10 Nov 2009, 22:09
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1. Schein
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Punkte: 41
seit: 23.10.2009

Dass die Inhalte der Proteste noch gar nicht wirklich ausgearbeitet sind, ist ärgerlich, aber ich mag, dass sich die Leute langsam einer schwungvolleren Kritikkultur annehmen. So kommt ein wenig Leben in die Bude, könnte man sagen. Daumen hoch aus der SLUB.

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post 10 Nov 2009, 22:36
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2. Schein
**

Punkte: 103
seit: 06.04.2008

Nun wurde aktuell das Wiki für den POT 81 eingerichtet:

http://www.htw-dresden.de/~fsr_lblp/wiki/p....php/Hauptseite
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post 10 Nov 2009, 23:23
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Automatix
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Punkte: 5198
seit: 09.11.2005

Einfach lachhaft und unprofessionell. Kann man denn überhaupt für mehr Bildung streiken? Wem wird durch die Streiks denn den Schaden zugefügt? Demonstrieren gehen ist eine Sache, bei entsprechender Teilnehmerzahl macht man dann auch mal auf sich aufmerksam, aber wenns so wie hier schon losgeht? yeahrite.gif

Da stehn son paar Hanseln rum und schreien: "Ey Bildungsstreik, hier gibts gratis Fraß und Suff... kommt alle!"

Und alle so: "Yeah, verdammt is mir grad langweilig..."

Dieser Beitrag wurde von Sigurd: 10 Nov 2009, 23:33 bearbeitet


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Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.
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post 10 Nov 2009, 23:35
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2. Schein
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Punkte: 103
seit: 06.04.2008

Auf Demonstrationen reagieren die Adressaten doch inzwischen kaum noch. Ergo sind andere Protestformen nötig.
Den Schaden hat die Unileitung, weil Studenten in einem ihrer Räume sitzen und machen was sie wollen.
Vorlesungen usw. müssen nicht zwangsläufig ausfallen, schließlich können andere Räume genutzt werden (geht bei Gebäudevermietungen oder Renovierungsarbeiten an der Uni ja schließlich auch).
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post 11 Nov 2009, 00:33
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eXma Poltergeist
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Punkte: 6729
seit: 20.10.2004

Es soll also weh tun? "Bildung für alle, und zwar umsonst!" tut mir schonmal ziemlich weh, weil an Beknacktheit nicht zu überbieten, was die Konnotation von "umsonst" angeht. Wenn ihr wollt, dass es richtig weh tut, besetzt das Rektorat und arbeitet vorher ein Konzept aus.

Nichts ist schlimmer als langlohdige Bummelstudenten, die mit Bier in der Hand irgend einen Abstellraum besetzen, um erstmal darüber nachzudenken, was der Quatsch eigentlich soll.

Ich weiß was das soll, ihr wahrscheinlich mittlerweile auch. Die arme Aldi Kassiererin* jedoch nicht zwangsläufig.


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post 11 Nov 2009, 00:35
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3. Schein
***

Punkte: 235
seit: 23.07.2007

ist leider echt traurig was ich da heut erlebt habe. man legt sich selbst steine in den weg in dem man einfachen gegenforderungen nicht nachkommt (alkoholverbot).
anscheinend geht es einigen wirklich nur darum soviel stunk wie möglich zu machen ohne klare forderungen. das ist nicht sinn und zweck einer besetzung. und wird auch keinen erfolg haben.

das trifft sicher nicht auf alle zu. aber man sollte auf jeden fall kompromissbereit sein, vor allem wenn es um so banale dinge geht.
aber sicher wird der rektor verständnis dafür haben das man ohne bier nicht denken kann...


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"Die Fleischlok fährt die ganze Zeit in meinem Kopf rum."
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post 11 Nov 2009, 04:37
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alleingelassen.
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Punkte: 9584
seit: 22.10.2004

11.11.2009: fröhlicher Spaziergang als Werbung für den Bildungsstreik (Treff 14:15 Uhr, Potthoff Bau, Eingang)

Auch mal ganz interessant: http://tr.im/EIvG

*a


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..:: Wir sind gekommen Dunkelheit zu vertreiben, in unseren Händen Licht und Feuer ::..
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post 11 Nov 2009, 08:35
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dLikP
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Punkte: 1497
seit: 06.10.2006

Zitat(vonAnjou @ 10 Nov 2009, 21:29)
Zwar werden durch Drittmittel am Anfang mehr Leute eingestellt, mittelfristig werden dadurch aber öffentlich finanzierte Stellen abgebaut.


Spekulation oder Fakt? Im zweiten Fall bitte Quellen nachreichen. Viele Drittmittelstellen bedeuted auch eine höhere Fluktuation an Leuten. Da braucht man einfach einen gewissen Stamm an Leuten, die immer da sind und den Überblick behalten. Diese werden weiterhin öffentlich bezahlt.

Zitat
Des weiteren sind die Drittmittel in der Regel zweckgebunden. Das führt dazu, dass nur noch Forschungsvorhaben gefördert werden die einen wirtschaftlichen Nutzen versprechen.


Das ist und bleibt 'ne Uni. Da wird viel theoretisches Grundwissen herausgearbeitet. Ausserdem stammen die Drittmittel nicht ausschliesslich aus der Wirtschaft. Und ich spekuliere einfach mal: Es gibt auch öffentliche Fördertöpfe für Grundlagenforschung.

Zitat
Die durch Drittmittel geschaffenen Stellen sind dazu da um zu forschen, dementsprechend wird die Lehre vernachlässigt.


Das ist nicht richtig. Hier sind fast alle Stellen von Drittmitteln finanziert und hier macht jeder ein oder zwei Jahre mindestens eine Übung/Praktikum oder anderes, die meisten davon noch mehr. Das ist pro Person zwar nicht viel, aber in Summe kommt wesentlich mehr rum.

Zitat
Womit wir beim Problem wären, dass ein Forscher seine Reputation nur dadurch verbessert wenn er forscht und Ergebnisse veröffentlicht. Wenn er dagegen seinen Lehrauftrag ernst nimmt interessiert das außer den Studenten ansonsten eher niemanden. (Ich selber kenne Professoren die größtenteils im Auftrag der Forschung die Welt bereisen und nur ausnahmsweise im Hörsaal anzutreffen sind. Doktoranden bestätigen dies aus eigener Erfahrung ebenfalls)


Wie willst du Leute an die Unis ziehen, wenn du denen sagst "du machst nur Lehre". Dann steht man ja gleich zum Karriereeinstieg auf der Stelle. Wer Lehrer werden will, der hat Lehramt studiert, wenn ich forschen will, dann geb ich gerne was von dem Wissen weiter, will aber hauptsächlich wissenschaftlich tätig sein. Ich finde den Kompromiss: Viele Leute und ein bis zwei Lehrveranstaltungen pro Nase eigentlich nicht schlecht.

Zitat
In Österreich wurden Studiengebühren eingeführt, daraufhin wurden stückchenweise die öffentlichen Zuschüsse verringert. Als dann die Studiengebühren von der Regierung großmütig wieder abgeschafft wurden, fand kein Finanzausgleich statt. Aus diesem Grund wird aktuell auch in Österreich demonstriert, weil die Universitäten dort inzwischen kein Geld mehr haben.


Tja, kann man nur hoffen, dass die Leute hier nicht so dumm sind. Aber um Studiengebühren geht's zumindest in Dresden ja eher nicht.

Zitat
Wenn das mit den Drittmitteln so toll ist und die Wirtschaft das möchte, warum haben dann bestimmte Fakultäten keine bzw. nur geringe Mittel zu Verfügung?
*


Weil keiner ankommt und Geld auskippt, dafür muss etwas getan werden. Wem das zuviel ist, der muss halt weiter kleine Brötchen backen. Und auch wenn es vermutlich nie ankommt: Drittmittel kommen nur zum Teil von der "Wirtschaft". Ein Großteil kommt aus öffentlicher Hand.


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Und wenn sie kommt, fährt sie an uns vorbei
-RaT-
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post 11 Nov 2009, 09:34
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1. Schein
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Punkte: 41
seit: 23.10.2009

Zitat(Stormi @ 11 Nov 2009, 01:33)

lol.gif

im pott zu schlafen ist übrigens noch weniger bequem, als man sich es vorstellt.
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post 11 Nov 2009, 10:06
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2. Schein
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Punkte: 103
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Der Abbau öffentlich finanzierter Stellen durch Drittmittel zeigt die Situation in Österreich. Wie bereits erwähnt wurde dort durch den Umstieg auf Finanzierung durch Studiengebühren die öffentliche Finanzierung abgebaut.
Des weiteren haben die Personen deren Stelle durch Drittmittel finanziert werden das Problem, dass sie in unsicheren Arbeitsverhältnissen stehen und jedes Semester oder jedes Jahr um die Verlängerung ihrer Stellen bangen müssen. Das was du als Fluktuation eher als positiv bezeichnest hat auf der persönlichen Ebene für die Mitarbeiter negative Konsequenzen. Denn wer jedes Jahr auf eine Neuausschreibung hoffen muss oder den Arbeitsplätzen hinterher ziehen muss, hat kaum Möglichkeiten eine stabile Lebenssituation aufzubauen, Stichwort Beziehung, Kinder bekommen oder Freundeskreis. (Kann dir jeder bestätigen, der auf einer befristeten Stelle sitzt.)
Das Grundwissen wird aber nur solange erforscht, wie die Öffentlichkeit Geld dafür zur Verfügung stellt. Die öffentlichen Fördertöpfe werden aber immer kleiner mit Verweis darauf Drittmittel zu organisieren.
Die Lehre wird nur soweit ausgeübt wie dringend erforderlich. Wer eine Stelle hat die durch Drittmittel finanziert wird ist bemüht diese zu behalten. Das setzt voraus, dass er sich als Wissenschaftler einen Ruf erarbeitet und Forschungsergebnisse liefert. Damit liegen die Prioritäten in der Forschung und nicht in der Lehre. Genau darauf sollte aber an einer Universität geachtet werden, nämlich Lehre und Forschung als eine Einheit zu sehen. Der Lehrauftrag interessiert aber den Drittmittelbereitsteller herzlich wenig.
Wenn ein Wissenschaftler nur Forschen und nicht Lehren will, dann ist das OK, dann kann er aber auch an ein außeruniversitäres Forschungsinstitut gehen und an der Hochschule Gastvorträge halten.
Ziel sollte es sein an Universitäten ein ausgewogenes Verhältnis von Lehre und Forschung zu ermöglichen. Es gehört eben beides dazu.
Auch in Dresden geht es inzwischen um Studiengebühren, denn diese werden laut Landeskoalitionsvertrag zwischen CDU und FDP noch in dieser Legislaturperiode eingeführt. Was insbesondere für die Bachelor und Masterstudiengänge zum Problem werden könnte. Die Studiengebühren fallen zwar erst bei der Übertretung der Regelstudienzeit an, was dann aber wiederum bedeutet, bei einer durchgefallenen Klausur verlängert sich die Studienzeit, weil nicht überall Wiederholungsklausuren angeboten werden und man stellenweise ein Jahr warten muss bis der nächste Jahrgang die Klausur wieder schreibt. Abgesehen davon, in BWL schaffen es beispielsweise lediglich 3% in der Regelstudienzeit fertig zu werden. Bei 97% die das nicht schaffen kann ich nicht von einer Regelstudienzeit sprechen sondern eher von eine Ausnahmestudienzeit. Ergo sind mir persönlich die Kriterien für die Regelstudienzeit zu willkürlich und zu idealtypisch.
Wenn der Großteil der Drittmittel aus der öffentlichen Hand kommt, dann ist die Diskussion um die Drittmittel eigentlich obsolet. An der Stelle wäre eine aussagekräftige Statistik hilfreich, habe aber leider noch keine gefunden.
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post 11 Nov 2009, 10:20
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Automatix
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Zitat(vonAnjou @ 11 Nov 2009, 10:06)
An der Stelle wäre eine aussagekräftige Statistik hilfreich, habe aber leider noch keine gefunden.
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Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...
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post 11 Nov 2009, 12:04
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2. Schein
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Punkte: 103
seit: 06.04.2008

Onlinepetition zur Rücknahme der Strafanträge an die Rektorin der Universität Münster:

http://www.petitiononline.com/rektorat/
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post 11 Nov 2009, 13:24
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Anarchohedonist
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Punkte: 531
seit: 12.10.2008

Sehr guter Artikel, besonders herzlich hab ich am Plakat mit plakativen Forderungen gelacht (also gelolt, also eigentlich keine Miene verzogen, aber mit das ganze unter "witzig" gemerkt)
Ich unterstütze die These, dass es uns zu gut geht. Denkt mal drüber nach: Beginnt ihr, für eine Klausur an zu lernen, wenn noch ewig Zeit ist?


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Fuchs: ich seh ganz schön agent orange aus
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post 11 Nov 2009, 13:32
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nütziger als nützig
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Punkte: 3169
seit: 07.03.2009

Genau. Lasst uns alle in unbeheizte Suterrainwohnungen ziehen mit Wasser und Brot als einzige Kost. Dann hätten wir was zu protestieren.


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"ich begebe mich auf eine unklare reise in ein geheimnisvolles land. ich werde antworten finden auf fragen, die ich nicht erkenne. die sonne geht auf.

ich renne im dunkeln. auf weichen sohlen bewege ich mich durch die stadt, den kragen hochgestellt. die zerschrammten knie streichelt der wind. nachts gehe ich ans meer und höre ihm zu.

ich sehe mit meine händen, ich träume im licht, ich schreibe briefe von der erde."

-M.H.-
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post 11 Nov 2009, 14:03
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nütziger als nützig
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Punkte: 3169
seit: 07.03.2009

Zitat(Sigurd @ 11 Nov 2009, 10:20)
Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...
*

Hat das nicht mal de rolle Goebbels dem Churchill in den Mund gelegt?

Wenn es um studiengebühren geht, warum wird dann mit "Anwesenheitslisten abschaffen" geworben? (was schon jetzt durchegsetzt ist)
Ich find Studiengebühren sind om Gegensatz zu irgendwelchen okkulten Anwesenheitslisten (mit denen ich als HTW student ohne TU Vorwissen nix anfangen kann) schonmal eine wesentlich realistischere Problemstellung für meine Kommilitonen.
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