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Widerstand gegen Graffiti
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09 Apr 2005, 14:18
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Straight Esh
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Spraykunst lebt von der großen Fläche. Natürlich könnte man das auch auf kleinen Leinwänden machen, aber richtig geil wirds einfach erst, wenn man mal 40 - 50 qm gesprüht hat. Da kommt keine Leinwand hinterher.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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09 Apr 2005, 16:57
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A limão
Punkte: 524
seit: 31.05.2004
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"...und anderen ihren Sinn für Ästhetik aufzwängen?". Das bringts auf den Punkt. In meinen Augen ist Graffiti Sachbeschädigung (wenn man fremdes Eigentum ohne Erlaubnis besprüht). Die Argumente von Kunst und Freiheit sind doch nur halbherzige Versuche, das Handeln zu rechtfertigen. Würde mal gerne sehen, wie son Sprayer reagieren würde, wenn ich sein Skateboard (wenn er denn eins hätte) in Farbe tunken würde..mit dem Spruch: "bleib mal locker, ich machs' nur schöner". Es gibt wirklcih coole Bilder und wenn's gut gemacht ist, verschönert das auch einige Flächen, aber dann bitte mit den Besitzern abgestimmt. Die meisten Kritzeleien sind doch Schrott. Ich denke bei einem Großteil ist es doch auch eher das Gefühl, was Verbotenes zu tun. Der Gesellschaft Kontra geben, weil sie's nicht besser verdient. "Uh, wir sind ja sooo gefährlich"
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"Woher kommt es, dass mich niemand versteht und jeder mag?", Albert Einstein
"Wir haben die Pflicht, stets die Folgen unserer Handlungen zu bedenken.", Mahatma Gandhi
"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" "Wer A sagt, der muß nicht B sagen. Er kann auch erkennen, daß A falsch war.", Bertolt Brecht
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09 Apr 2005, 20:35
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old 's cool!
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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ich will hier garnicht großartig mitdiskutieren welche strafen angemessen sind und welche nicht, aber ich denke, dass die meisten von uns der meinung sein dürften, dass es genügend stellen in der stadt gibt die wirklich häßlich sind - warum nicht diese ganz einfach ausschreiben? die drewag macht dies ja z.t. mit ihren trafohäuschen. die neue brücke über die bergstraße samt wände könnten doch auch einen schönen "anstrich" vertragen - das ist das was ich meine. es wird zwar nie genügend fläche für alle geben, aber auch das writen ist competition, also reicht es aus wenn man genügend wände hat die gecrossed werden dürfen, dann kristallisieren sich die guten von alleine heraus, welche dann legal die stadt verschönern dürfen..
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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20 Apr 2006, 19:42
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3. Schein
Punkte: 306
seit: 01.10.2003
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Um das Problem mal aus einer anderen Sichtweise zu betrachten: Graffitis - sei es in Form sinnentleerter Tags oder auch kunstvollere Varianten - habe ich bisher nur in westlichen Städten zu Gesicht bekommen. Suche mal in den Städten von afrikanischen oder asiatischen Entwicklungsländer danach - es werden sich keine finden.
Scheinbar hat Eigentum, in diesem Fall der Hausbesitzt, einen deutlich höheren Wert. Und damit kommen wir gerade zu den fehlenden oder sich verändernden Werten in userer Gesellschaft.
Allein durch höhere Geldstrafen wird man das Problem aber kaum in den Griff bekommen. Entweder machen sich die Leute zu wenig Gedanken um die Konsequenzen, der Kick ist der Reiz an der Sache oder das Risiko einfach zu gering ...
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21 Apr 2006, 10:42
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3. Schein
Punkte: 247
seit: 19.01.2004
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Ob schön oder hässlich ist für mich nicht die Frage. Ich komme aus Berlin und kannte/ kenne einige Leute, die im sprühen künstlerische Verwirklichung suchen und finden (legal und illegal). Wie mir diese Leute berichten ist das Problem heutzutage, dass die meisten Kids garnicht den Anspruch haben künstlerisch oder gestaltend zu wirken. Für die meisten ist es einfach nur der Kick und das Posen. Heißt also, sie werden nie über das taggen hinaus kommen und wollen das auch nicht. Diese Sprüher haben auch keinen Respekt mehr vor den Werken anderer Sprüher, die mit Kunstfertigkeit ein vielfarbiges Bild geschaffen haben. Wie sollen solche Sprüher dann Respekt für das Eigentum anderer/ der Öffentlichkeit besitzen. Ich denke, der Anspruch innerhalb der Szene, wie er früher bestand, die Stadt mit Kunstwerken (wertfreie Begriffsverwendung) zu verschönern besteht nur noch bei einem geringen Teil. Dieser geringe Teil hat durchaus auch ein Verständnis davon, was ein Kunstwerk (bsp. historisches Bauwerk) oder dergleichen ist, da sie selber einen künstlerischen Anspruch vertreten. Einn Großteil der Szene ist und bleibt jedoch nur Schmierer, im Versuch amerikanischem Ghettoverhalten nachzueifern. Dies zeigt sich aus meiner Sicht auch in der zunehmenden Bewaffnung der Szene. Als Künstler ist und kann nur die produzierte Kunst als "Waffe" oder besser Kommunikationsmittel der eigenen Gesinnung dienen.
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