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post 22 Jun 2005, 18:55
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5. Schein
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Punkte: 766
seit: 05.08.2004

Zitat(nunu @ 22 Jun 2005, 14:46)
Ich finde es gut in einem Land zu leben, in dem jede[r]m Einzelnen das Recht und auch die Fähigkeit zugesprochen ist, selbst frei zu entscheiden, ob er/sie am Sonntag ausschläft, einen Spaziergang macht, fröhlich einem Schäferstündchen frönt, ein Buch liest - oder all dies lieber bleiben lässt. [Solange keine Rechte Dritter Schaden nehmen.]


Genau, und Du hast nur dann diese wundervolle Freiheit, selbst zu entscheiden, was Du am Sonntag machst, wenn Du an dem Tag nicht auf Arbeit gehen musst. Sonst wird das nix mit ausschlafen und dann spazieren gehen. Das mit der SLUB hat damit aber nicht ganz zu tun. Sondern..



Zitat
Ich finde es auch gut, wenn Menschen nicht fremdbestimmt nach der Stechuhr nur zwischen Montag und Samstag lernen dürfen.
Das Problem ist genau anders. Viele Studenten fühlen sich so fremdbestimmt, dass sie sich unter dem Druck sehen, jeden Tag etwas lernen zu müssen (besonders in der Prüfungszeit). Klar legt fast jeder mal irgendwie einen freien Tag ein, aber der menschliche Organismus reagiert auf regelmäßige (Erholungs-)Rhythmen am besten (wie beim gleichmäßgigen Tag-Nacht-Rhythmus). Also nicht drei Tage hintereinander Pause und dann 21 Tage lernen, sondern besser jeden 7. Tag Pause.
Und der beste Ruhetag ist der, wo man auch nicht einkaufen muss, zum Zahnarzt geht, Bewerbungsgespräche führt oder das Kind in die Schule bringen muss - also der Sonntag.


Zitat
Und an jedem 1. 2. 3. 4. 5. 6. und 7. Tag der Woche sollst Du Dich entspannt zurücklehnen und auch mal fünf gerade sein lassen...

Aber wie sollte sich jemand, der im schlimmen Arbeits- und Studienstress ist, mit gutem Gewissen einen ganzen Tag entspannen können? Ich denke, das können nur die, die den Sonntag als festen Ruhetag ernst nehmen.
Letztendlich ist der Sinn dieser biblischen "Zwangspause" tatsächlich keine Einengung, sondern genau das Gegenteil, nämlich eine Befreiung - die Befreiung von Arbeit und dem Druck immer etwas erledigen zu müssen.

Zitat(aMy @ 22 Jun 2005, 15:04)
Es gibt IMMER welche die Sonntags arbeiten müssen.
Sei es der Pfarrer in der Kirche (!!!) oder der Bäcker der mir meine Sonntagsbrötchen backt, der Kassierer an der Tanke, der Servicekräfte in Restaurants, Kneipen und Biergärten, Busfahrer,... irgendwie geht da nach deiner Logik was nicht auf...
*


Nee aMy, in Israel hat am Ruhetag 'Sabbat' weder der Bäcker, noch der Tankshop, noch das Restaurant oder der Bus und das Flugzeug auf. Auch dürfen dann - jedenfalls in orthodoxen Stadtvierteln - keine Autos fahren und keine Zigarretten angezündet werden, weil dann auch offenes Feuer verboten ist, usw.

Und wenn Du nun mit den Ärzten kommst... das Argument ist alt und wurde schon durch Jesus beantwortet: "Und Jesus hob an und sprach zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen? Sie aber schwiegen. Und er faßte ihn an und heilte ihn und entließ ihn." (Lk 14:3)
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post 22 Jun 2005, 21:29

2. Schein
**

Punkte: 96
seit: 17.02.2005

Zitat(Theo @ 22 Jun 2005, 19:55)
"Und Jesus hob an und sprach zu den Gesetzgelehrten und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbath zu heilen? Sie aber schwiegen. Und er faßte ihn an und heilte ihn und entließ ihn." (Lk 14:3)
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Wird ER auch die Struktur-, Finanzierungs-, Motivationsschwächen an deutschen Hochschulen heilen?

Ich kann nicht recht dran glauben... Wenn ja, wie lange soll ich noch warten?

huh.gif
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post 22 Jun 2005, 23:18
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meeresalge
*********

Punkte: 3228
seit: 27.11.2003

Zitat(Theo @ 22 Jun 2005, 19:55)
Nee aMy, in Israel hat am Ruhetag 'Sabbat' weder der Bäcker, noch der Tankshop, noch das Restaurant oder der Bus und das Flugzeug auf. Auch dürfen dann - jedenfalls in orthodoxen Stadtvierteln - keine Autos fahren und keine Zigarretten angezündet werden, weil dann auch offenes Feuer verboten ist, usw.
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Sind wir in Israel oder was? no.gif

Naja... könnte OT sein... wink.gif
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post 23 Jun 2005, 03:09
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Straight Esh
*********

Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

Also ich fänd das mal ultra entspannt, wenn am Sonntag wirklich nur das Minimum aller Leute arbeiten müsste. Also die ärztliche und polizeiliche Notversorgung. Keine Autos auf den Strassen, keine stressigen Leute, die unbedingt ins Restaurant müssen etc. Nur heutzutage muss ja jeder überall hinkommen, und es gibt auch sonst nichs in der Woche, wo wir raus dürfen, weil wir ja alle 6x8 Stunden arbeiten müssen, um unseren Job zu behalten. Das ist natürlich scheisse, da will man am Sonntag raus ins Grüne, was leckeres dort essen etc.

Und um beim Thema zu bleiben. Das Problem mit der Slub ist ja folgendes, dass die Slub nicht zu kurz offen hat, sondern eher, dass die Slub nicht genügend Bücher hat. Warum sollte ich mich zum Lernen am Sonntag (wenn ich dann wirklich lernen will) in die Slub setzen, wenn ich mir das entsprechende Buch auch am Samstag ausleihen könnte. Fraglich ist natürlich, welche Methode kostengünstiger ist. Spontan würde ich aber auf die Öffnungszeitenverlängerung tippen.


--------------------


bonum agere et bonum edere,
sol delectans et matrona delectans

(Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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post 28 Jun 2005, 07:13

2. Schein
**

Punkte: 96
seit: 17.02.2005

Die Frage nach den fehlenden Büchern ist wirklich eine spannende. Letztlich stößt man da wieder an die verflixte Grauzone zwischen "Das muss der Staat/ die Gesellschaft gezahlen" und "Da könnte auch die Zivilgesellschaft/ die Bürger/ die Wirtschaft" helfen, zum Beispiel mit Bücherspenden.

Was gerade passiert in diesem Land, ist im besten Falle eine Art Neuverhandlung dessen, was man sich allgemein so leisten will. Lieber große, offene und volle Bibliotheken, Unis, Schulen etc. oder lieber nicht...

Einfach zu postulieren, "DAS MUSS ALLES DER STAAT machen" ist vermutlich ein Stück zu kurz gesprungen. Denn warum sollten sich Politiker um höhere Bildungsbdgets kümmern, wenn die einzelnen Akteure der sogennaten "Gesamt-Gesellschaft" auch keinen Bock haben etwas mehr Engagemant, über puren Eigennutz hinaus, zu zeigen. Diese Beobachtung trifft Studenten, Bürger, Unternehmer,... in der Regel zugleich.

Platte "Wünsch Dir was"-Forderungen wirken kaum. Ich denke die Lösung liegt oft in "Kooperationen". Politiker reagieren vor allem auf die Wahrnehmung Ihrer Wahler - wenn die glaubhaft machen, dass Ihnen eine bessere Ausstattung von Bildungseinrichtungen so wichtig ist, selbst etwas dafür tun, dann wollen sie wahrscheinlich plötzlich auch.

Die Frage ist dann bloß, wie groß ist der Anteil der Bevölkerung, der sich erstnhaft über die Ausstattung einer Bibliothek die Rübe zerbricht...? huh.gif
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post 11 Nov 2019, 17:07
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*********

Punkte: 13746
seit: 27.05.2003

Dresden will alle Bibliotheken auch sonntags öffnen

Als Pilotprojekt dafür ist am Montag die Bibliothek Südvorstadt in ihrem neuen Domizil am Münchner Platz im Modus „Bibo 7/10“ gestartet. Das Kürzel steht dabei für Bibliotheken, die 7 Tage in der Woche jeweils 10 bis 22 Uhr geöffnet sind.

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