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Geschrieben am: 14 Jan 2011, 13:02 in Der Thilo Sarrazin Thread
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Aber überhaupt nicht, liebe Gertrud, es klingt so, als attestierte jemand das fehlende Interesse in jede mögliche Richtung.
  Forum: Weltgeschehen · Zum Beitrag: #1048024715 · Antworten: 98 · Gelesen: 31303
Geschrieben am: 14 Jan 2011, 12:47 in Der Thilo Sarrazin Thread
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Is das Thema Sarrazin schon durch? Gerade jetzt wo er mal live und zum Anfassen hier war. Nur knapp 200 Protestierer (die meisten davon Nichtstudenten) vor der Tür und drinnen? Vielleicht 50 Studenten von 2500 Besuchern. Was ist los?
  Forum: Weltgeschehen · Zum Beitrag: #1048024712 · Antworten: 98 · Gelesen: 31303
Geschrieben am: 06 Apr 2010, 11:57 in Chucks - Ein Lebensgefühl?
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Ich recherchiere für einen Artikel über Chucks. Da das nun ein sehr schwammiges Thema ist, möchte ich Dresdner "Träger" befragen und so erfahren wie, warum und wie lange sie Chucks anziehen. Was auch immer ihr mir dazu erzählen wollt, ich würde mich über eine Nachricht freuen und euch dann kontaktieren. Solange laufe ich mir meine Füße in meinen eigenen Chucks wund.

Vielen Dank für eure Unterstützung,
TCE
  Forum: Dies und das · Zum Beitrag: #1047981563 · Antworten: 25 · Gelesen: 15776
Geschrieben am: 27 Jan 2010, 12:22 in Wichtig: eXma schreibt Kurzgeschichten
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(dies ist so sehr das Gegenstück zu Narziss' Text wie des Pudels Kern zu "Abwarten")


An einen Luftikus

Aus Luft bastel‘ ich dir einen Kuss
Und drück ihn durch die Windungen meines Computers
Direkt in deine fernen Hände
Wo du ihn beliebig formen kannst

Mach ihm Eselsohren, besudel‘ ihn mit Fett
Doch zerdrück‘ ihn bitte nicht
Denn wenn die Luft erst mal entwichen ist
Bleibt nichts das du mir zurücksenden könntest


  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #1047968981 · Antworten: 190 · Gelesen: 197384
Geschrieben am: 26 Jan 2010, 18:14 in Wichtig: eXma schreibt Kurzgeschichten
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Abwarten

Wenn Worte nicht zählen und Köpfe nicht wählen
wenn Augen genügen und Herzen sich wiegen
wenn die Sonne scheint, obgleich die Fenster vereisen
wenn einsame Seelen die Umarmung preisen

Dann
aber wirklich erst dann
ist es Zeit
die Dinge ernst zu nehmen

Dann musst du lächeln
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #1047968862 · Antworten: 190 · Gelesen: 197384
Geschrieben am: 16 Dec 2009, 13:03 in [suche] "Die Waldböden" von Rehfuess
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Wer hat das Buch "Die Waldböden" von Karl E. Rehfuess und möchte sich davon trennen?
TCE
  Forum: Trödelmarkt · Zum Beitrag: #1047963073 · Antworten: 0 · Gelesen: 574
Geschrieben am: 12 Dec 2009, 14:35 in [suche] Analoge Empfangsstation
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Hallo,
hat zufällig jemand eine analoge Basisstation für ein Gigaset C47H? Meine passt nach Internetanbieterwechsel nicht mehr. Preis verhandelbar.
Danke,
TCE
  Forum: Trödelmarkt · Zum Beitrag: #1047962586 · Antworten: 0 · Gelesen: 558
Geschrieben am: 23 Sep 2009, 16:53 in [biete] Bücherabgabe
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Ich biete alles für 1-2 Euro pro Buch. Sind gebraucht und im Taschenbuchformat, bis auf genannte Ausnahmen.

- von Stephen King:
Carrie
Alpträume
In einer kleinen Stadt
Christine

- Weisheit der Welt (Sprichworter, Annekdoten), Hardcover, neuwertig

- Der Medicus von Noah Gordon

- Und da sagte Don Camillo ... von Giovanni Guareschi, Hardcover, neuwertig

- Buddenbrooks - Ein Filmbuch von heinrich Breloer (nicht der Roman), neuwertig

- The Great Gatsby von F. Scott Fitzgerald (2mal vorhanden)

- Kommunikationswissenschaft von Roland Burkart, 4. Auflage 2002

- Einführung in das Studium der Anglistik und Amerikanistik von Böker/Hauswitschka

- Jugendbücher von Kevin Brooks:
Kissing the Rain
Lucas (beide neuwertig)

- Teebaumöl von Ingrid Pfendtner, Hardcover, neuwertig
  Forum: Trödelmarkt · Zum Beitrag: #1047947237 · Antworten: 1 · Gelesen: 1100
Geschrieben am: 22 Sep 2009, 16:16 in [suche] Chemie - Basiswissenbuch
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Hallo,

ich suche das Buch "Chemie - Basiswissen der Chemie" von Mortimer & Müller.
Preis auf VB.
Vielen Dank,
TCE
  Forum: Trödelmarkt · Zum Beitrag: #1047947026 · Antworten: 2 · Gelesen: 675
Geschrieben am: 13 Oct 2008, 16:00 in Wichtig: eXma schreibt Kurzgeschichten
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Schön.
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #1047886622 · Antworten: 190 · Gelesen: 197384
Geschrieben am: 23 Apr 2008, 13:13 in Leseabend im Büchers Best, 25.4.
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Am Freitag, dem 25.04.08, 20.30 Uhr, Büchers Best
Crime Time Nr. 5
Sascha Tamm präsentiert und liest

Der Psychologe mit der Pfeife - Maigret ermittelt

Einer der berühmtesten Ermittler der Weltliteratur ist ohne Zweifel
Georges Simenons Kommissar Maigret - ein melancholischer Pfeifenraucher
mit einem Hang zum Bier an der Ecke und zu den kleinen Leuten. Durch
seine psychologische Einfühlungsgabe ist er als Kommissar
ausserordentlich erfolgreich, verhilft in zwiespältigen Fällen aber
Tätern auch schon mal zu einer Flucht vor dem Gesetz, wenn er deren
Anliegen für moralisch legitim hält. Maigret residiert in seinem Büro am
auch real existierendne Quai d Orfevres in Paris, an dem die
fränzösische Kriminalpolizei bis heute ihren Sitz hat. Noch heute soll
dort das Fenster zu seinem imaginierten Büro immer offenstehen. Es ist
nicht Maigrets Sache, mit der Lupe nach Beweisstücken zu suchen und er
glänzt auch nicht durch artistisch lange Deduktionen wie seine
angelsächsischen Kollegen. Kommissar Maigret interessieren die Menschen
und ihre natürliche Umgebung. Er löst seine Fälle im Gespräch. Er taucht
ein in die Welt von Tätern und Opfern -- wobei die Trennlinie oft
unscharf ist. In den 75 Romanen, in denen er auftritt (Diogenes beginnt
gerade eine Neuausgabe) werden die unterschiedlichsten Typen lebendig --
von der Prostituierten bis zum Minister, vom Bauern aus der Provinz bis
zum Wissenschaftler in Paris. Weitere wichtige Akteure sind seine
Pfeifen und die mehr oder weniger alkoholhaltigen Getränke, die ihn
begleiten.
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #1047855745 · Antworten: 1 · Gelesen: 2160
Geschrieben am: 09 Jan 2008, 01:11 in Wichtig: eXma schreibt Kurzgeschichten
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Mein digitaler Tag


Oder warum die Realität total überbewertet wird



Heute Morgen bin ich aufgewacht und meine Gedanken drehten sich um die Probleme des Lebens. Mein Kopf verwies schmerzend auf die vorangegangene Nacht und den darin platzierten gescheiterten Versuch, das Grauen der Welt in einem Bierglas aufzulösen. Ein einziger klarer Gedanke presste sich durch meine verkaterten Gehirnwindungen: Heute belaste ich mich nicht mit der Realität, heute bastele ich mir einen Tag, ganz wie er mir gefällt. Schon lächelte mir mein Computer aufmunternd zu, als wolle er sagen: Ich heile deine Wunden! Kurz davor hatte er sich mit leiser Musik in mein Bewusstsein gedrängt – automatischer Weckdienst. Ich beschloss, an diesem Tag nicht vor die Tür zu gehen.
Der Anfang war schwierig, denn mein Kühlschrank verweigerte mir, wie üblich, jegliche Frühstücksmöglichkeit. Egal, dachte ich, und bestellte mir Kaffee und ein Stück Apfelkuchen im Café um die Ecke. Online, versteht sich. Noch vor ein paar Tagen musste ich dort auf eine servicewillige Bedienung warten, wurde mir im hastigen Vorbeigehen auf den Füßen herumgetreten und der Ausgang durch herumlümmelnde Vierbeiner versperrt. Heute klingelte es keine zehn Minuten später an meiner Wohnungstür. Zum Kuchen klickte ich mich durch sämtliche mir bekannten Onlineausgaben von Zeitungen, sehr darauf bedacht, nur die guten Nachrichten herauszufiltern. Wie viel Zeit ich da doch sparen konnte! Derart motiviert, wendete ich mich meinem Sozialleben zu. Ich chattete mit einer mir bis dahin unbekannten Person mit dem wunderschönen Namen Partygirl24 über Diskos in Darmstadt, diskutierte in verschiedenen Foren über Heißwachsenthaarung und schrieb endlich wieder E-Mails an meine alten Freunde. An die, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und auch nicht vorhatte, dies zu ändern. Doch dann – ein klirrendes Geräusch aus dem Flur. Der Anruf meiner Freundin Thea störte mich in meiner kommunikativen Hochphase. Keine Zeit, rief ich und knallte den Hörer auf die Gabel, was ja genau genommen die dafür vorgesehene Ladestation war. Ich eilte zurück in mein Zimmer, schließlich warteten noch ein paar alte Bekannte auf die schriftliche Zusammenfassung meines Lebens.
Von draußen drang ein weiteres, diesmal dumpfes Geräusch an mein Ohr. Ein Glockenschlag? Dann war es höchste Zeit für einen Snack. Jetzt ersparte ich mir den aussichtslosen Gang in die Küche und ersurfte mir sogleich mein Mittagessen. Dazu gab es Musik vom Livestream und eine Portion Adrenalin. Ich hatte versucht, bei einer Internetauktion eine Sonnenbrille zu ersteigern. Drei, zwei, eins … und sie war weg. Na und? Ich hatte sowieso nicht vor, sie zu benutzen. Mein Zimmer war angenehm kühl, durch die schmalen Ritzen meines Rollos schafften es nur sehr wenige Sonnenstrahlen herein. Ich fühlte mich so sicher, wie schon lange nicht mehr. Den Rest des Nachmittags widmete ich mich bunten Bildern und recht eindringlichen Videos im Netz, je schräger desto erfreulicher - bloß schön realitätsfern. Ich lachte viel und laut. Wann hatte ich das letzte Mal soviel Spaß? Ich wusste es nicht mehr und es war mir schon lange egal. Denn gegen sechs war meine heile Welt perfekt eingerichtet, alle Ungerechtigkeit war verschwunden oder war von Anfang an nur ein Hirngespinst der miesepetrigen Intriganten aus der Außenwelt. Fünf Minuten davor hatte ich beschlossen, nicht mehr zu denken.
Meine neu gewonnene Geistesfreiheit machte furchtbar hungrig. Die Pizza, sonst beim dauerflirtenden Italiener erstanden, kam direkt ins Haus. Kalt und ohne Extraportion Käse. Sei’s drum, säuselte ich vor mich hin, mein Leben war innerhalb eines Tages zum Paradies geworden und ich hatte nicht vor, diesen Zustand wegen ein paar fehlender Proteine aufzugeben. Das einzig störende waren meine Freunde. Die fingen an, mir gewaltig auf die Nerven zu gehen, ich sollte rausgehen und mich amüsieren. Ja wussten die denn nicht, dass die Zukunft digital daherkommt? Das Internet hatte mir die Hoffnung zurückgegeben und mir eins klar gemacht: Die Welt ist so gut, wie man sie sieht. Und sieht man sie gar nicht ist man entweder blind oder aber der glücklichste Mensch der Welt.
Für morgen habe ich mir übrigens vorgenommen, auch auf die lästige analoge Nahrungsaufnahme zu verzichten.
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #1047830626 · Antworten: 190 · Gelesen: 197384
Geschrieben am: 17 Dec 2007, 12:41 in Stars of the Lid
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Musik ohne fast alles


Entspannung mit den Stars of the Lid


Während viele Menschen gerade ihre Geschenkelisten abarbeiten und dabei quer durch die Stadt hetzen, ruhte das „Konzert des Monats“ in der Scheune auf einem Liegestuhl. Ja, es empfahl sich geradezu als Anti- Stressprogramm und wer wollte, hätte gerne eine Augenklappe, entspannendes Duftöl oder andere Relaxanzien mitbringen können. Denn mit den Stars of the Lid kamen zwei Soundtüftler nach Dresden, die vor allem eines wollen: Nichts.
Zum wiederholten Male stillten sie dieses Verlangen mit ihrem aktuellen Album „And their Refinement of the Decline“. Die darauf durchgeführte Verfeinerung der Verringerung endet knapp vor jenem angestrebten Zustand des Nichts, das ohne Raum- und Zeitgefühl auf einem dünnen, aber homogenen Streicherteppich durch einen fast leeren Orchestergraben schwebt. Die Musik ähnelt den ambienten Klängen von Sigur Ros, nur ohne ihren feengleichen Gesang, klingt aber auch so, als hätte Richard Wagner vergessen, ein Oper auf seine dramatischen Grundfesten zu komponieren. Stolze 120 Minuten ist das Doppelalbum lang und erst nach der Halbzeit reißt es den Hörer mit wenigen eingestreuten Wortfetzen und rhythmusähnlichen Elementen aus seiner Trance. Oder aus dem Tiefschlaf.
Auf Touren kam das minimalistische Duo – der New Yorker Adam Wiltzie und der Texaner Brian McBride - mit drei Streichern und dem Videokünstler Luke Savinsky. Deshalb musste man die Augen gelegentlich öffnen und auf die Projektionen richten. Sechs Jahre nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums „The Tired Sounds of Stars of the Lid“ wollen SOTL ihrem Publikum nun zeigen, wie viel man aus Nichts und ganz viel Zeit machen kann. Wer Brian Eno, Sigur Ros und Yoga mag, der liebt SOTL.
Übrigens, wenn McBrides mal nicht Nichts macht, stöbert er in seiner Wahlheimat Los Angeles nach bequemen Liegestühlen.
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #1047827145 · Antworten: 2 · Gelesen: 5250
Geschrieben am: 07 Dec 2007, 22:48 in Ein Abend in der Chemiefabrik
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Fleischiger Punk’n’Roll

The Accidents machen Musik in einer unglaublichen Geschwindigkeit


Es sah schon lustig aus, als die vier kräftigen Herren von The Accidents, nach Rockabilly-Manier gekleidet und pomadiert, die kleine Bühne der Chemiefabrik erklommen und diese damit komplett ausfüllten. Sofort war jedem im Raum klar, dass es gleich ordentlich scheppern würde, denn The Accidents sind keine 50er Jahre Rock’n’Roll-Aufgussband, sondern spielen Punk’n’Roll, eine schnelle und dreckige Spielart des Rockabilly. Da gibt es über musikalische Feinheiten nicht viel zu berichten.
Da der Vierer aber aus Örebro in Schweden kam und dieses Land nun mal nicht in der Lage scheint, etwas Langweiliges herauszubringen, präsentierten auch The Accidents ihr drittes Album „Summer Dreams“ auf sehr unterhaltsame Art. Frontsänger D. Vacuum drosch die erste Gitarre und entzückte zwischen den Liedern mit einem Deutsch, das man als verständlich bezeichnen konnte und das über seltsam klingende Liebesbekundungen hinausging. Der zweite Gitarrist war dafür eher etwas für die Augen. Denn Omega tummelte sich am linken Bühnenrand, verzerrte seinen Mund als rammte ihm jemand ein Messer in den Rücken. Ansonsten duellierte er sich spielend, wann immer er nicht gerade in sein Mikro schrie, mit der Gitarre des Frontmanns. Ganz so, als ob sie gerade etwas gewonnen hätten, rissen Schlagzeuger Rick Rebel Jennings wie auch Vacuum nach jedem zweiten Lied die Arme in die Höhe und ballten ihre Fäuste, während der bis zu den Haarspitzen tätowierte Bassist Fred Tank kurz verschnaufte, um Sekunden später sein Instrument weiter zu malträtieren.
Umrahmt von den bemühten Berliner Beatpunks Dr. Norton und dem eingängigen, aber etwas farblosen Headliner, den Garagenpunkrockern von The Boss Martians aus Seattle, boten die Unfalljungs ein vergleichsweise spektakuläres Programm. So skurril war der Kontrast zwischen ihrer gebretterten Musik, ihrem Boygroup-Outfit in Übergröße und ihrem freundlichen Auftreten. Das erinnerte an amerikanische Wrestlingveranstaltungen, bei denen harmlose Menschen mit aufgeblasenen Körpern in beliebige Charakterhülsen schlüpfen und dabei meistens sehr böse tun. So etwas ist Unterhaltung pur – im Sport und auch in der Musik.
  Forum: Freizeit und Nachtleben · Zum Beitrag: #1047825438 · Antworten: 2 · Gelesen: 6447
Geschrieben am: 26 Oct 2007, 14:49 in Die flachste Baustelle der Welt
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Die flachste Baustelle der Welt


Oder wie Sonya Kraus beschloss, ihre Witze aus dem Keller zu holen

Das Gute gleich vorneweg: Im Pressetext zur Theateradaption von Sonya Kraus’ „Baustelle Mann“ werden keine falschen Hoffnungen geweckt. Es soll, wie im gleichnamigen Buch, um eine Art Bauplan für die perfekte Beziehung gehen, die, durch ständige weibliche Manipulation erreicht werden könnte. Dazu müsse eine Frau allerdings verstehen, wie so ein Mann funktioniert. Das klingt weder originell noch nach einer Menge Spaß. Wer sich also trotzdem in den kerzenerhellten roten Saal im „wechselbad“ setzt, darf sich nicht wundern, was dann kommt: Eine Eine-Frau-Bühnenshow von Kati Grasse, die rein äußerlich nicht viel gemeinsam hat mit der prinzessinnengleich hingestylten Talk- (Talk Talk) Masterin. Dennoch scheint in jeder Sekunde ihres Monologes die dümmlich-laszive Fernsehpersona der Kraus durch, was man als schauspielerischen Erfolg werten muss.
Inszeniert wurde das Stück von Gerd Schlesselmann, also einem Exemplar jener Spezies, an der herumgeschraubt wird. Was aber treibt einen Mann im besten Alter dazu, ein Buch auf die Bühne zu bringen, das darauf abzielt, sein Geschlecht als Neandertaler, „nur mit weniger Haaren am Po“ abzustempeln? Das Positivste was man ihm unterstellen könnte, wäre mangelnder Sinn für Komik. Genauso gut könnte er aber auch, ganz gerissen, die geistige Flachheit des Werkes persiflieren wollen, in dem er es einer größtmöglichen Öffentlichkeit zum Spotte bereitstellt.
Leider, und das war das Erschreckende an diesem Theaterabend, johlte der Saal vor Vergnügen. Viele weibliche Exemplare, also die offensichtlichen Nutznießer des Bühnengeschehens, beklatschten jede noch so ausgekaute Zote über das auf Sex getrimmte Männchen. „Was sind die fünf R’s des Mannes im Bett? Rauf, Rein, Rammeln, Raus, Runter!“ Zustimmendes Gelächter. Von Anfang an kaum ein Satz ohne sexuelle Anspielung, die naturgemäß nur unter der Gürtellinie zuschlägt und dort auch gleich den Rest der Aufführung bestritt. So manche Frau mochte sich an ihrem Prosecco verschluckt haben, als Grasse-Kraus detailverliebt die Praktiken im Bett durchexerzierte. So oft wurde der Mann hinters Licht geführt und dann von oben bis unten durchleuchtet, dass einem die Frauen schon wieder leid tun konnten, die an so etwas Spaß, weil Berechtigung fanden. Das Ganze ähnelte einer ausgewachsenen Betriebsfeier, bei der der sonst so starre Chef einen über den Durst getrunken hat und nun Peinliches aus seinem Privatleben preisgibt, unter Vortäuschung von Ironie natürlich.
Die Tragödie zwischen Mann und Frau scheint das Thema zu sein, mit dem sich bisher die meisten Stücke im wechselbad (der Gefühle) auseinander setzten. So feierte im September die Adaption von Bernhard Ludwigs Kinoseminar „Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit“ erfolgreich Bühnenpremiere, in dem es vor geschlechtergeteiltem Publikum gilt, die Schwächen des Gegenüber zu erkennen – ein lustiges Unternehmen ohne bitteren Nachgeschmack. Oder auch das aktuell gebotene Rockmusical „Romeo & Julia“ in der modernen Version von Michael Fuchs, das sich in rationalisierter Besatzung durch die veronesischen Komplotte singt und tanzt und am Ende trotz all der Unterhaltung seine Helden tragisch sterben lässt. Die Liebe ist nun mal ein Schlachtfeld, das muss das Publikum akzeptieren. Nur kommt es auf die Kampfkunst an, ob der Protagonist glorreich siegt oder seine Leichen lieber still und heimlich im Keller verscharren sollte. Sonya Kraus hätte letzteres nicht geschadet.

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  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #1047816671 · Antworten: 5 · Gelesen: 9532
Geschrieben am: 10 Aug 2007, 20:51 in Songtexte die uns bewegen
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Freunde der Realität
Funny van Dannen

Sie haben TÜV-Plaketten auf der Seele,
sie zahlen keinen Cent Steuern zuviel.
Sie wollen, dass sich Leistung wieder lohnt,
sie sagen nach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Sie warten bis die Grundstückspreise steigen
und sie haben einen engen Freundeskreis.
Sie wissen, was sie Wert sind und sie haben ein Geheimnis,
von dem ich nichts weiß.

Und ich wär hier so gerne zu Hause, denn die Erde ist mein Lieblingsplanet
Doch ich werde hier nie so zu Hause sein, wie die Freunde der Realität

Sie haben den Benzinpreis in den Köpfen
und sie sind mit dem Dax per du.
Sie haben eine politische Heimat
und sie kennen ihren IQ.
Sie beurteilen die Regierung,
nichts menschliches ist ihnen fremd.
Sie haben keine weiße Weste,
aber wenigstens ein weißes Hemd

Und ich wär hier so gerne zu Hause, denn die Erde ist mein Lieblingsplanet
Doch ich werde hier nie so zu Hause sein, wie die Freunde der Realität

Sie machen einen tadellosen Eindruck
und sie vergreifen sich manchmal im Ton.
Sie haben eine Meinung zur Rentendebatte
und zur Stammzellendiskusion.
Sie sind wahrscheinlich wunderbare Väter
und irgendwie sind sie selbst noch ein Kind.
Und sie wissen, was man wissen muss
und wie man Eindrücke gewinnt

Und ich würde das gerne schön finden und ich wäre so gern ein Ästhet
Doch ich sehe das alles ganz anders, als die Freunde der Realität

--

Für mich und für ihn.
  Forum: Musik · Zum Beitrag: #1047802389 · Antworten: 933 · Gelesen: 507476
Geschrieben am: 03 Jul 2007, 13:11 in Crime Time im Büchers Best
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Achtung reine PR!

Am Freitag wird unsere neue Lese-Reihe "Crime Time"
fortgesetzt - in loser Folge stellt hier der Berliner Philosoph Sascha
Tamm die Biographien berühmter und der Berühmtheit würdiger Serienhelden
der kriminellen Literatur vor.
Diesmal ist es ein Schnüffler der besonders harten Sorte, ein beinharter
Typ zu stark herabgesetzten Preisen, mit einem Gebiss, das geeignet wäre
Paranüsse zu knacken und einer Vorliebe für Frauen deren Augen oft wie
nasse Steine aussehen, ein Typ der Schnittblumen verabscheut, weil er
die Dinger lieber wachsen sieht, der immer noch einen Schluck in der
Schublade hat und es jedes Mal irgendwie doch noch schafft einen Fetzen
Anständigkeit vor dem Schlamm dieser Welt zu bewahren.

Am 6.7.07, 20.30 Uhr, bei uns
Crime Time Nr. 2
Sascha Tamm präsentiert und liest

Bitte keine Blumen - Marlowe ermittelt

Er ist hart, unbestechlich und ein wenig melancholisch -- Philip
Marlowe. Fast jeder kennt den Privatdetektiv aus Verfilmungen --
verkörpert z.B. von Humphrey Bogart. Der amerikanische Schriftsteller
Raymond Chandler schuf mit dieser Figur ein Vorbild für unzählige
Autoren von Kriminalromanen. Die sieben Romane um den einsamen Detektiv
aus Los Angeles sind auch heute noch eine aufregende Lektüre -- nicht
nur wegen der spannenden Fälle, sondern auch wegen der lakonischen, aber
gleichzeitig bildhaften Sprache und wegen der Vielzahl an genau
gezeichneten Figuren, die das Amerika der 30er und 40 er Jahre lebendig
machen.

Eine hochspannende Angelegenheit, das meinen

stü
+ HRH Musashi, Burmakater und heimlicher Herrscher des Ladens

Jörg Stübing
Buchhandlung und Antiquariat "Büchers Best"
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #1047793815 · Antworten: 2 · Gelesen: 2126
Geschrieben am: 20 Jun 2007, 13:18 in Bunte Republik Neustadt
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Von Gemüsezerwürfnis und dunklen Klumpen

Ein kritisches Resümee über die Bunte Republik Neustadt 2007


Zahlentechnisch schlängelten sich am vergangenen Wochenende gute anderthalb Fünftel der Stadt durch die bunten Straßen der Äußeren Neustadt. Vielleicht sogar ein wenig entspannter als noch im letzten Jahr, schoben sich die Gäste aneinander vorbei, traten sanft auf des Nachbars frisch geputzten Schuh und brannten zärtlich Löcher in vorüberziehende Polyesterjacken. Aber ohne Aufreibung ging es nicht. Die Reputation, ein, wenn schon entpolitisiertes, dann doch wenigstens rebellisches Stadtteilfest zu sein, konnte von einigen Mutigen aufrecht erhalten werden.
30 bis 40 Personen wurden von der Dresdner Polizei an der Kreuzung Bischofsweg und Königsbrücker Straße als unangemeldete Vitaminbomber ausgemacht und des Platzes verwiesen. Verschiedene Früchtewerfgruppen, die sich vornehmlich aus Studenten formiert haben sollen, hatten sich zusammengefunden, um sich mit den lebenswichtigen Nahrungsmitteln auf die gesundheitlichen Sprünge zu helfen. Nachdem die Beamten ihre Identität festgestellt hatten, konnten die rivalisierenden Lager klar zugeordnet werden: Sie hatten sich nach Obst- und Gemüsesorten aufgespaltet.
Politisch korrekter gab sich der von allen erwartete schwarze Block gleich zu erkennen: „Schwarzer Block“ stand auf dem Banner, das 15 Vermummte in die Höhe hielten. Allerdings war es den Protestlern wohl zu warm unter der Verhüllung, so daß sie auf die üblichen Begleitformalien – Steinewerfen, Böllerzünden, Polizeidenunzierungen – schlichtweg verzichteten und stattdessen zu Softeis griffen, so ein kritischer Beobachter. Stracciatella – wegen der schwarzen Klumpen drin.
Der Rest der Auflehnung war ungleich unkreativer und bleibt deshalb an dieser Stelle unreflektiert. Nur soviel: Es war nicht einmal ein Zweihundertstel der Republikgänger, das auf dummdreiste Art und Weise versuchte, Mutti und Vati via Kamera zu grüßen, obwohl die doch gar kein öffentlich-rechtliches Fernsehen schauen.
So bleibt sich die Bunte Republik der zweiten Generation nach 1993 auch in diesem Jahr treu: 0,5 Prozent Stress und 99,5 Prozent gute Laune. Schön, aber bedeutungslos.
  Forum: Veranstaltungen · Zum Beitrag: #1047791012 · Antworten: 123 · Gelesen: 49383
Geschrieben am: 08 May 2007, 09:55 in Umfrage "Einstellung zu Cannabis"
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2. Schein
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Sehr interessant! Wann genau wird es denn die Ergebnisse geben?
  Forum: Dies und das · Zum Beitrag: #268835 · Antworten: 98 · Gelesen: 20956
Geschrieben am: 05 Apr 2007, 14:57 in Zitate... zum Nachdenken
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Der Unterschied zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa?
Henry Kissinger : "Europe does not have a telephone number."
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #261051 · Antworten: 891 · Gelesen: 369901
Geschrieben am: 29 Mar 2007, 21:31 in Waldschlösschenbrücke
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2. Schein
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Aber bitte mit Kaffee.
angehängte Datei  PlakatWSB.pdf ( 82.62Kb ) Anzahl der Downloads: 159
  Forum: Stadtgeschehen · Zum Beitrag: #259562 · Antworten: 1586 · Gelesen: 455167
Geschrieben am: 12 Feb 2007, 00:55 in Now playin'
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Interpret: Ben Folds
Titel: Loosing Lisa
Album: Rockin' the Subburbs

In Erinnerung an ein gewaltiges Konzert.
  Forum: Musik · Zum Beitrag: #248490 · Antworten: 11011 · Gelesen: 1056706
Geschrieben am: 10 Feb 2007, 20:27 in KONZERT: Mothers Little Helpers
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Als heißen Tipp würde ich Mothers Little Helpers nicht bezeichnen. Ohne Frage, der Sänger hat seine barfüßige Performance sehr energetisch inszeniert. Dennoch, ich habe ständig überlegt, an wen die Performance mich gerade erinnert. Ich kam auf sechs verschiedene Bands. Schön war, dass sie nicht klangen, als würden sie auf einer aktuellen Welle mitschwimmen wollen, sondern eher auf einer sehr entfernten, einer mit Schaumkrone drauf. Ich kann sie nur als Liveband empfehlen. Aber das ist ja eigentlich auch nicht schlecht.
  Forum: Veranstaltungen · Zum Beitrag: #248223 · Antworten: 6 · Gelesen: 3205
Geschrieben am: 08 Feb 2007, 19:02 in Der hahahaklub:) in der Scheune
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Aber selbstverständlich sind sie das. Der Cabinetpreis würdigt ihre Fähigkeiten, zwei Schachteln dieses unverwechselbaren Krautes auf Backe rauchen zu können und der Schweizer Komödienpreis ist für eine gelunge Volksabstimmung über das Tragen eines Taschenmessers für Schamhaare überreicht worden. So oder so ähnlich war das. Hab ich gehört.
Es würde dir gut zu Gesicht stehen, diese denkwürdige Veranstaltung zu besuchen.
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #247693 · Antworten: 7 · Gelesen: 5477
Geschrieben am: 08 Feb 2007, 16:16 in Der hahahaklub:) in der Scheune
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2. Schein
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Die Qualität gilt es zu testen. Eine sehr vernünftige Einstellung.
  Forum: Kunst und Kultur · Zum Beitrag: #247656 · Antworten: 7 · Gelesen: 5477