Zitat(Proxima @ 05 Apr 2011, 11:41)
während in Deutschland die Anti-Atombewegung immer mehr zulauf bekommt, passiert in GB gerade das Gegenteil, zumindest im Guardian kann man einige pro Atom Artikel finden, so wie den hier:
The unpalatable truth is that the anti-nuclear lobby has misled us allum mal die Diskussion wieder etwas anzufachen, vielleicht wird ja diesmal weniger getrollt..

Zitat(Proxima @ 05 Apr 2011, 12:43)
Dass der Artikel nicht sonderlich objektiv ist, ist mir auch klar.
Aber er spiegelt recht deutlich wider, was das Problem der diskussion ist..
Es wird zu oft auf Panikmache und widerlegen der gegnerischen Standpunkte gesetzt, ohne oft eigene gut untermauern zu können. Dass Strahlung schwere gesundheitliche Folgen hat, die auch generationen anhalten und bis zum qualvollen Tod führen kann, ist m.M.n. unumstritten und jeder, der das anders sieht ist blind.
Trotzallem fehlt mir die Sachlichkeit in den Diskussionen, allerdings ist das Thema auch äußerst komplex..
Um mich mal wieder ans Messer zu liefern, äußere ich mal eine Meinung:
Atomstrom ist schlecht, keine Frage, schlimmer ist allerdings der Mensch, der trotz der bekannten Gefahren nicht entsprechend handelt. Siehe Tepco, es wurde in der Presse groß und breit dokumentiert, wie korrupt und fahrlässig dieser Betrieb ist.
Trotzdem sehe ich die Alternativen nicht. Wir werden zumindest nicht in den nächsten 50 Jahren 100% erneuerbare Energie haben, ich zweifle sogar stark an 50%. (wir sind bei ca 15%).
Wo soll also der Rest herkommen, der den Übergang auf alternative Energien trägt?
Da bleiben nur fossile Brennstoffe und genau die wollten wir doch abschaffen, oder nicht?
Ich würde gern mehr über DeserTec diskutieren, da es ein interessantes Projekt ist, welches jedoch viele Probleme aufwirft, die eine Verwirklichung schwierig machen.
Genauso das Problem der Energiespeicherung und das geforderte Smart-Grid sollten mehr diskutiert werden.
Und noch eine kurze Bitte: bleibt sachlich, jeder hat ein recht seine Meinung zu äußern.

Zitat(Fuchs @ 05 Apr 2011, 13:08)
Proxima: Das stimmt nicht, bzw. DAS HAT DIR DIE CDU GESAGT. Die Grünen u.a. haben schon im letzten Wahlkampf Programme geliefert, wie man den Strom in Deutschland innerhalb von 12 Jahren sauber bekommt. Man muss eben investieren, aber die Investition ist für die Zukunft. Alles andere ist doch Augenwischerei und Hinausschieben von wichtigen Veränderung der Energiepraxis und -wirtschaft (abgesehn von der Kohle, die in den Kampf von der Sonderexekutive gegen Atomkraftgegner fließt). Wenn aber wichtige Parameter wie z.B. die DPG nicht mitmachen, dann können wir natürlich noch eine Weile bockig in der Ecke sitzen und gar nix machen, denn bis jetzt ist ja gottlob noch nichts passiert. Toi toi toi...

Zitat(Chris @ 05 Apr 2011, 13:19)
Ich sehe das ähnlich wie mit dem Rauchen. Eine atomare Verseuchung ist für den Menschen nicht greifbar, da sie erstens unsichtbar ist und zweitens (steht man nicht in nächster Nähe einer Explosion) Langzeitfolgen hat.
Um die Alternativen zu sehen, sollte man erst den aktuellen Stand sehen. In Deutschland werden nur
ca. 23 % aus Atomstrom gewonnen. Weiterhin wird in Deutschland
ca. 7 % mehr Strom erzeugt, als verbraucht. Daraus folgt, dass wir nur ca. 30-35 % aus alternativen Energien erzeugen müssen, um den Atomstrom zu ersetzen (natürlich gibt es da noch ein paar Probleme, wegen Lastverteilung etc., die aber
gelöst werden können). Weiterhin kommt hinzu, dass sich erneuerbare Energien deutlich besser entwickeln als von allen vorausgesagt.
Was man für 2020 erwartetet, wurde schon 2007/2008 erreicht.
@Fuchs:
Ich denke, was jeder machen kann ist, statt dem normalen Energiemix grünen Strom zu bestellen. Kostet bei der Drewag für eine Dreier-WG im Jahr ca. 10 Euro mehr (Drewag privat vs. Drewag natur), wenn man auf Drewag Grundversorgung hängt, ist der Naturstrom sogar billiger.

Zitat(mcnesium @ 05 Apr 2011, 13:31)
du glaubst doch nicht im ernst, dass
das die lösung ist. der stromanbieter lacht sich ins fäustchen über deine naivität und kauft den billigen atomstrom trotzdem weiter aus frankreich ein. solange er seine bilanzen nicht bis zur letzten zeile offenlegen muss, damit man sieht, wieviele kunden wirklich grünen strom kaufen, kann er sich doch selbst aussuchen, wieviel prozent er in die entwicklung regenerativer energieerzeugung steckt.
die konzerne müssen gezwungen werden, regenerative energien zu entwickeln, bevor sie jemand kaufen will.

Zitat(Achi @ 05 Apr 2011, 13:45)
mcnesium, da liegst du falsch: die stromanbieter kaufen ihren strom an der strombörse, und wo sie kaufen, wird offengelegt. kann mich da an einem skandal erinnern, wo ein stromanbieter billig gekauft hat und die öko-kunden anschließend alle abgesprungen sind

Zitat(Proxima @ 05 Apr 2011, 13:51)
@ Fuchs, dieses Konzept würde ich gern genauer betrachten. Besonders angesichts der Tatsache, dass die Grünen jetzt beweisen können, ob sie es besser machen können, zumindest in einem Bundesland.
@ Chris, ich sehe das Problem in den Statistiken. Zwar wird dank Subventionierung und extremen Niedrigpreisen der Bau von alternativen Energieproduzenten gefördert, allerings wird kaum das Problem des benötigten Energiespeicherns angepackt noch das Energienetz ordentlich ausgebaut. Woran das nun liegt, ist zu klären, aber die momentane Entwicklung verursacht, dass das Potential der gebauten und in Planung befindlichen WKAs und Solaranlagen nicht vollkommen ausgeschöpft werden können. Dies wird eine Sättigung auf dem Energiemarkt verursachen, die nur durch aufholen der fehlenden Bauprojekte in den Problemsektoren gelöst werden kann.
Will man jedoch zB auf 50% wird die Sättigung erneut erreicht, da irgendwann ein europaweites Smart-Grid nötig ist, um die nun stärkeren Schwankungen verteilen zu können. Dazu gehört definitiv auch NorGer.
Allerdings sehe ich keinen Zusammenhalt in Europa in Sachen Energie, weshalb das EU Smart-Grid sowie DeserTec weit in der Ferne liegen. Meine Meinung, könnte man zur Veranschaulichung mit Lybien und allgemein der stark differnzierten Energiepolitik anderer EU Staaten vergleichen.
@mcnesium
Ich stimme dir völlig zu. Energiekonzerne müssen härter überwacht werden. Wenn alles nichts hilft und keine Einigung erziehlt werden kann, verstaatlichen.

Zitat(wombat1st @ 05 Apr 2011, 13:52)
dann wechsel doch zu einem alterntivem vollanbieter. lichblick greenpeace, etc. bieten bei minimalen mehrkosten 100% regenerativen strom an.
zurück zum thema:
Der Katastrophe zum Trotz bleiben die Japaner ruhig. Dabei wären Panikattacken durchaus angebracht - als Aufstand gegen die Norm. STATT HELDENTUM IN FUKUSHIMA - Ja, panisch werden
Zitat(chelys @ 05 Apr 2011, 16:06)
Möchte mal wissen, wie die das am Samstagabend bei Dunkelheit und Windstille schaffen, den ganzen Bedarf zu 100% aus regenerativen Energiequellen zu decken

