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Lehrer durch Eltern ersetzen
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 02 Nov 2004, 11:04
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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QUOTE | Wenn Mutti vor die Klasse tritt In Bayern sollen Eltern für erkrankte Lehrer an Gymnasien einspringen Von Jürgen Balthasar
In Bayern ist ein heftiger Streit um dem Einsatz von Eltern als Aushilfslehrer entbrannt. Sie sollen vorübergehend für erkrankte Lehrer an Gymnasien einspringen. „Wir stehen solchen Aktionen offen gegenüber, aber die Aushilfe muss natürlich fachlich qualifiziert sein“, betont Sprecherin Claudia Piatzer vom bayerischen Kultusministerium. Doch Eltern- und Lehrerverbände bleiben skeptisch. „Auch in Mangelsituationen kann man Eltern nicht zu Hilfslehrern der Nation machen“, warnt der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands, Max Schmidt. „Wer Kinder unterrichtet, muss auch pädagogisch und didaktisch ausgebildet sein.“
„Es ist außerordentlich ärgerlich, dass solche Notmaßnahmen erforderlich sind, nur weil der Staat nicht genügend Lehrer einstellt“, kritisiert Präsident Albin Dannhäuser vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV). Die Idee zum Eltern-Einsatz entstand, weil das Kultusministerium die mobile Lehrerreserve für die Gymnasien aufgelöst hat – die rund 100 Reservelehrer wurden für die Grundversorgung gebraucht. Trotz der Offenheit für Übergangslösungen fordert die Direktorenvereinigung der Bayerischen Gymnasien die Wiederherstellung einer mobilen Reserve an ausgebildeten Lehrern.
Keine Notenvergabe
Als einer der ersten hat Direktor Hendrik Rehn vom Münchner Michaeli-Gymnasium Mütter und Väter gebeten, sich für längere Krankheitsfälle von Lehrern unter Angabe der möglichen Unterrichtsfächer als Aushilfe zu melden. Vier Mütter und zwei Väter haben sich bisher gemeldet. Bisher habe er noch keinen Unterrichtsausfall, betont Rehn. Aber ein Engpass werde sicherlich kommen. In Grafing bei München ist der Diplom-Physiker und Vorruheständler Hans Haas zu Beginn dieses Schuljahres bereits als Ersatzlehrer für Mathematik eingesprungen – knapp sechs Wochen lang. Er gab am dortigen Gymnasium in einer fünften Klasse sechs Mathe-Stunden pro Woche. „Mir hat das Spaß gemacht, ich würde es wieder machen“, sagt der 58-Jährige. „Aber die Klasse war sehr unruhig – es ist halt doch schwierig für einen Laien, vor 28 Kindern zu unterrichten“, räumt Haas ein. „Da fehlt einem doch das Handwerkszeug der Lehrer.“
Das Grafinger Gymnasium hat unterdessen neue Ersatzlehrer im Visier: Als Schwangerschaftsvertretung sollen zwei Mütter vom kommenden Januar an Englisch und Deutsch unterrichten.
Durch solche Aushilfen werde das Lehrerkollegium nur sehr begrenzt entlastet, betont Max Schmidt vom Philologenverband. Denn die Aushilfslehrer dürften keine Noten geben. „Zur Leistungserhebung muss doch wieder ein regulärer Lehrer in die Klasse.“ In Problemsituationen könnten die Aushilfen ohne pädagogisch-psychologische Vorbildung überfordert sein, sagt Vorsitzende Ursula Walther vom Bayerischen Elternverband.
Auch SPD und Grüne in Bayern können sich mit dem Einsatz der neuen Ersatzlehrer nicht anfreunden. „Das ist eine bildungspolitische Bankrotterklärung, wie wir sie in Bayern noch nie erlebt haben“, kritisierte der SPD-Fraktionschef im Landtag, Franz Maget. (dpa) |
© SZ-Online vom 02.11.2004Wow Baby. Das find ich echt gut. Jetzt kann ich bald als Elter mir eine Klasse schnappen und denen kommunisitisches Gedankengut beibringen, die Prügelstrafe wieder einführen, oder dafür sorgen, dass 50% durchfallen, weil ich ihnen einfach nur Schrott erzähle. Geil.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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Antworten(1 - 14)
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 02 Nov 2004, 12:36
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rationaler Idealist       
Punkte: 1233
seit: 01.10.2003
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Also früher (nach dem 2. Weltkrieg) war das unumgänglich und geschadet scheint es nicht zu haben, aber ausgebildete Lehrer sollten heute besser sein. Vor allem verlangt das doch wieder Einarbeitung nach zig-Jahren Schulabstinenz, oder?
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Was haben ein Mann und ein Gebrauchtwagen gemeinsam? Beide sind leicht zu kriegen, billig und unzuverlässig.
Zu fällen einen schönen Baum Braucht's eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, Braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert
Früher morgens wach ich auf - 16 Uhr 10, die ganze Welt scheint sich um mich zu drehen. Nur im Magen fühle ich mich nicht so recht, eins von den 30 Bierchen gestern war wohl schlecht.
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