Grausame Waffe entwickelt Schmerzforscher im Dienst des Krieges
LONDON – Man könnte es für Science fiction halten:
Soldaten feuern mit einer Laserwaffe, und im Umkreis von zwei Kilometern stürzen
Gegner schmerzgekrümmt zu Boden. Außer Gefecht setzen, ohne zu töten, die US-Army ist darin schon ziemlich weit.
Wie viel Schmerz erträgt der Mensch, ohne zu sterben, lautet die Frage im Forschungsauftrag der US-Marine. Dass Forscher der Universität in Orlando gerade eine grausame Waffe entwickeln, machte das „Sunhine Projekt“ publik – eine amerikanisch-deutsche Organisation, die v.a. auf biologische Kampfstoffe ein Auge hat. Die Laserwaffesoll über Distanzen von zwei Kilometern Menschen schwerste
Schmerzen zufügen. Schon vor zwei Jahren hatte das US Naval Studies Board über Tierversuche berichtetet, in denen man mit solch einer Waffe schmerzbedingte temporäre Lähmungen hervorrief. Derzeit ermitteln Forscher an menschlichen
Zellkulturen die Dosis elektromagnetischer Impulse, die Nervengewebe reizt, andere Zellen aber eben noch unversehrt lässt.
Neues Folterinstrument?Entwickelt werden soll die Waffe, die lähmt, aber nicht tötet, für den Einsatz gegen Randalierer. Schmerzexperten prangern den Wissenschaftsmissbrauch an: Ein solches
Instrument könne auch zur Folter eingesetzt werden, fürchten sie. CG
New Scientist 2005; 185, No. 2489: 8
Quelle:
Medical Tribune.de pdf