Nach Tod in Polizeigewahrsam
Trauermarsch für umgekommenen AsylbewerberGedenken in Dessau

Mit einer Trauerfeier und einem Trauerzug haben in Dessau rund 200 Menschen eines in Polizeigewahrsam ums Leben gekommenen Asylbewerbers aus Sierra Leone gedacht. Die Teilnehmer forderten eine unabhängige Untersuchung der Umstände des Todes und Entschädigungszahlungen an die Familie von Oury Jalloh.
Der 21-Jährige war am 7. Januar bei einem Brand im Dessauer Polizeirevier ums Leben gekommen. Zunächst hatte die Polizei den Tod des Afrikaners als Selbstmord dargestellt. Später ergaben Ermittlungen, dass der am Brandtag wegen Belästigung von Frauen festgenommene Afrikaner die Matratze seiner Zelle offenbar selbst angezündet hat - obwohl er an ausgestreckten Händen und Beinen fest angebunden war.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Beamte und hat zwei Gutachten erstellen lassen, die klären sollen, ob sich die Polizisten bei der Beaufsichtigung des Asylbewerbers der schwerern Körperverletzung mit Todesfolge und fahrlässiger Tötung schuldig gemacht haben.
Quelle:
tagesschau.deHintergründe und weiterführende Links:
indymedia Deutschland