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 03 Nov 2007, 14:54
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Nachdem ja die GDL alles bestreiken darf, was sie will befürchten die Stimmen einen schwarzen Tag für Deutschland. Der Streik muss jetzt nicht mehr auf dem Rücken der Pendler ausgetragen werden, sondern kann endlich auf die Bereiche der Bahn ausgedehnt werden, bei denen es den Konzern richtig trifft. Dass das von den Vorständen kaum gewünscht ist, ist klar.
Die Frage ist aber: wie weit sollte ein Streik gehen dürfen? Und was ist das Ziel eines Streikes? Darf dort ein Unternehmen wirtschaftlich geschädigt werden? Was denkt ihr darüber?
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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 03 Nov 2007, 15:19
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about:away         
Punkte: 3998
seit: 01.10.2003
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da die Unternehmen seit Jahren die Bevölkerung zu Lasten der sozialen Gerechtigekeit und zugunsten der Geldbeutel der Aktieninhaber und Manager (sogar die der erfolgslosen Manager) ausbeuten, würd ich sagen: jeglicher Streik ist rechtskräftig!
Wo kommen wir in dieser Gesellschaft den noch hin, wenn jetzt die Grundpfeiler der Meinungsfreiheit, des Arbeitsrechts und der Demokratie in Frage gestellt werden, zugunsten der Menschen, die eh schon die meiste Macht haben.
Friss oder stirb kann wahrlich nicht die Losung einer neuen Weltordnung sein. Die Menschheit ist nur zusammen stark und Parolen wie "Sei froh das Du überhaupt noch einen Job hast!" sind erfunden von Managern und Wirtschaftsmagnaten um die Leute klein und gefügsam zu halten...
Meiner Meinung wird es sogar Zeit für einen Deutschland weiten Generalstreik. Es kann einfach nicht sein, dass die oberen 10% immer höhere Gewinne einfahren, Monopole privatisiert werden und der Mittelschicht die Kohlen mit vollen Händen aus den Taschen gezogen wird, während man gehässig auf die untersten der Gesellschaft zeigt, die zwar selber immer weniger haben, sich aber kaum dagegen wehren können der Sündenbock zu sein...
in diesem Sinne: infomieren, denken, Wiederstand leisten
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„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 1 Abs. 1
Selber denken statt fern sehen!
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schildkroet |
 03 Nov 2007, 15:20
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Abgemeldet
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ich habe langsam das gefühl, dass es schon länger nicht mehr um die lokführer geht. 10% mehr lohn wurden angeboten und sind mehr als genug finde ich. hier geht es nur noch um macht und mitspracherecht. so eine nischengewerkschaft wie die gdl möchte einfach nur zeigen "wir haben macht, wir dürfen das" Dieser Beitrag wurde von schildkroet: 03 Nov 2007, 15:21 bearbeitet
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schildkroet |
 03 Nov 2007, 15:31
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Abgemeldet
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nunja, "spezialausbildung" klingt extrem. es ist aber eine ganz normale ausbildung! in dem sinne hat ein cnc-fräser auch eine spezialausbildung. man braucht kein abitur, kein studium. man sollte ein paar mehr berufe in den vergleich einbeziehen. schau dir einen erzieher an, der hat auch verantwortung. 1300 euro netto wären da ein traum  /edit: wenn eine putzfrau bei der bahn wirklich über 1300 netto bekommt, dann setze ich mir ein kopftuch auf und lege die dederonschürze an. los gehts Dieser Beitrag wurde von schildkroet: 03 Nov 2007, 15:32 bearbeitet
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 03 Nov 2007, 15:35
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about:away         
Punkte: 3998
seit: 01.10.2003
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ich meine, mit der Ausbildung kannst du nur einen Job, in einem Unternehmen machen, die Mobilität ist sehr begenzt.. einfach mal kündigen und einen andern Arbeitgeber suchen ist nicht... sonst hätten sicherlich schon viel gekündigt... hier auch ein ganz interessanter Artikel zum Thema: http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/art...Hash=081234a457 gut, ich seh es ein, weil alle so wenig verdienen und ja in wirklichkeit nur die Wirtschaftsbosse, politiker und Vorstandschefs arbeiten, bekommen die die ganze Kohle, und der kleine Arbeiter soll gefälligst zufrieden sein, das er überhaupt noch ein Job hat... /editman Leute! das kann doch nicht euer Ernst sein! Es geht unsere Wirtschaft sehr gut! die steigern seit Jahren ihre Gewinne, auch die Bahn AG, Vorstände erhöhen ihre Gagen in dreistelligen Prozentsätzen... und ihr glaubt wirklich an das gejammer der Wirtschaft es würde allen so schlecht gehen... lasst euch doch nicht immer so manipulieren und verarschen! hört auf tagesschau für bare Münze zu halten! schaut über den Horizont der von dpa und reuters dominierten Medienlandschaft und denkt auch mal selber! Danke... Dieser Beitrag wurde von rakete: 03 Nov 2007, 15:45 bearbeitet
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schildkroet |
 03 Nov 2007, 15:40
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Abgemeldet
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ich glaube, artikel der national-zeitung helfen uns nicht wirklich weiter
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 03 Nov 2007, 18:41
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1. Schein 
Punkte: 14
seit: 12.06.2007
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Ich selbst bin für den Streik, auch wenn es zu lasten der Pendler oder wie jetzt mit sicherheit auf die Wirtschaft geht. Nur so kann man den Kern treffen. Was heißt 10% mehr hat die Bahn angeboten? Die Aussage ist BIS 10% mehr..., was untern Strich gerademal etwa 6% ausmacht. Ich selbst hatte die Gelegenheit mit einem Streikenden am Dortmunder HBf zu reden, und kann diese verstehen. Die Sekräterin im Bahngebäude macht spätestens um 16Uhr Schluß, hat keine Nacht und kein Wochenenddienst und hat genausoviel, wenn nicht sogar mehr wie ein Lokführer. Leider ist ein Generalstreik in Deutschland laut Gesetz verboten, und die Gewerkschaften halten sich daran, und warum? Mutlosikkeit, kein Bock oder was auch immer. Waswäre wenn auf einmal in ganz Deutschland gestreikt würde, z.B. gegen hohe Steuerbelastungen? Unsere Politiker wußten schon warum sie diese im gesetz verankerten.
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 03 Nov 2007, 20:33
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Ironieresistenz I.         
Punkte: 2231
seit: 02.06.2005
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Zitat(Chris @ 03 Nov 2007, 13:54) Und was ist das Ziel eines Streikes? Darf dort ein Unternehmen wirtschaftlich geschädigt werden? Was denkt ihr darüber?
Ein Streik ist ein Druckmittel der Arbeitnehmer, um sowohl dem Arbeitgeber als auch der Gesellschaft die Bedeutung und den Wert der eigenen Arbeit zu verdeutlichen. Und da der Wert einer Arbeit heutzutage nur noch in monetarisierter Form erfasst und verstanden wird, halte ich einen wirtschaftlichen Schaden für einen gelungenen Streik für essentiell. Insofern freue ich mich über das Urteil des Arbeitsgerichtes und hoffe, dass die GDL der Bahn jetzt mal ordentlich einheizt. (Wo die 10% herkommen, ist mir übrigens schleierhaft - wie ich allgemein keine umfassenden Informationen zum vorgeschlagenen Tarifvertrag finde. Hat da zufällig jemand einen Link parat?)
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Seine Majestät, Kaiser Ironieresistenz I.
... validiert nach dem Isso-Standard 1.0 ...
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 03 Nov 2007, 21:07
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schläft.      
Punkte: 917
seit: 03.12.2003
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Zitat(rakete @ 03 Nov 2007, 14:19) da die Unternehmen seit Jahren die Bevölkerung zu Lasten der sozialen Gerechtigekeit und zugunsten der Geldbeutel der Aktieninhaber und Manager (sogar die der erfolgslosen Manager) ausbeuten, würd ich sagen: jeglicher Streik ist rechtskräftig! Wo kommen wir in dieser Gesellschaft den noch hin, wenn jetzt die Grundpfeiler der Meinungsfreiheit, des Arbeitsrechts und der Demokratie in Frage gestellt werden, zugunsten der Menschen, die eh schon die meiste Macht haben. Friss oder stirb kann wahrlich nicht die Losung einer neuen Weltordnung sein. Die Menschheit ist nur zusammen stark und Parolen wie "Sei froh das Du überhaupt noch einen Job hast!" sind erfunden von Managern und Wirtschaftsmagnaten um die Leute klein und gefügsam zu halten... Meiner Meinung wird es sogar Zeit für einen Deutschland weiten Generalstreik. Es kann einfach nicht sein, dass die oberen 10% immer höhere Gewinne einfahren, Monopole privatisiert werden und der Mittelschicht die Kohlen mit vollen Händen aus den Taschen gezogen wird, während man gehässig auf die untersten der Gesellschaft zeigt, die zwar selber immer weniger haben, sich aber kaum dagegen wehren können der Sündenbock zu sein... in diesem Sinne: infomieren, denken, Wiederstand leisten  Überleg doch mal, wer sagt, dass gestreikt wird: Die Lokführer? NEIN! Ein sehr gut bezahlter Schell sagt, dass gestreikt wird und fährt dann erstmal zur Kur, um sich auszuruhen. Ist ja anstrengend, so einen Streik zu befehlen. Streikende, weniger gut bezahlte Lokführer müssen gleichzeitig mit eventuellen Abmahnungen bzw. sogar um ihren Arbeitsplatz fürchten, Hunderttausende Pendler kommen nicht zur Arbeit und künftig kommen Just-in-Time-Güter auch nicht mehr JIT, wenn man sich auf die Bahn verlässt. Wozu das führt? Geschäftskunden suchen sich andere Transportmöglichkeiten (Straße), Pendler steigen auf Auto, MFGs und Fahrrad um. Wozu das führt? Lokführer werden entlassen, weil die Nachfrage sinkt. Schell wird eventuell auch entlassen, aber mit dem Geld, was er bisher verdient hat (auch angesichts seines Alters), hat er wohl keine Probleme, über die Runden zu kommen. Die leidtragenden sind die Lokführer. Und ja, es gibt einige Unternehmen in Deutschland, die großen Gewinn machen. Und ja, Manager sind in Deutschland sehr hoch bezahlt (aber: in der USA sind sie höher bezahlt und arbeiten weniger Wochenstunden). Aber Streik ist keine Lösung. Das nutzt niemanden was, vor allem nicht denen, für die sich die Situation verbessern sollte. Ich finds schade, dass es hierbei zur Zeit nur um reine Macht geht, aber die Interessen der Bevölkerung außer Acht gelassen werden. Zitat ich habe langsam das gefühl, dass es schon länger nicht mehr um die lokführer geht. 10% mehr lohn wurden angeboten und sind mehr als genug finde ich. hier geht es nur noch um macht und mitspracherecht. so eine nischengewerkschaft wie die gdl möchte einfach nur zeigen "wir haben macht, wir dürfen das" Das ist der nächste Punkt. 3-5% Lohnerhöhung (es waren nicht 10%, das wäre utopisch) sind, meiner Meinung nach, für's erste ausreichend. Die GdL-Führung ist das einzige Problem des gesamten Streiks. Was wollen sie denn noch mehr? Man sollte bei der Diskussion auch beachten, dass 3-5% Lohnerhöhung pro Lokführer eine ganze Menge Geld darstellen (vor allem auch, wenn man sich ergebende Lohnnebenkosten noch mit drauf rechnet) und dieses Geld an anderen Enden wieder eingespart wird, sprich: Zugfahren wird teurer. Versteh mich nicht falsch, ich deke durchaus, dass 10 Mio € als Managergehalt im Jahr viel zu viel sind, aber man kann nicht mal eben sagen "so, jetzt halbieren wir mal eben das Gehalt". Das geht nicht. Eine staatliche Regulierung diesbezüglich fände ich gut (zum Beispiel Beschränkung der Managergehälter auf 5 Mio€/Jahr - davon würde sich auhc noch ganz gut leben lassen, denke ich). Zitat Zitat(bertel61 @ 03 Nov 2007, 17:41) Waswäre wenn auf einmal in ganz Deutschland gestreikt würde, z.B. gegen hohe Steuerbelastungen? Unsere Politiker wußten schon warum sie diese im gesetz verankerten.
ja, aber leiden vergessen immer viele Leute, dass sich der Staat auch irgendwie finanzieren muss und dafür eben die Steuereinnahmen braucht. Dieser Beitrag wurde von bsf: 03 Nov 2007, 21:34 bearbeitet
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 03 Nov 2007, 22:26
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schläft.      
Punkte: 917
seit: 03.12.2003
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Zitat(NEO.POP @ 03 Nov 2007, 21:08) also garnich mehr streiken und hoffen das sich die liebe bahnführung mal gnädig zeigt und die gehälter erhöht, aus angst vor kündigung mit billiggehältern abspeisen lassen, sehr gut, damit helfen wir allen  das habe ich nicht gesagt. ich denke nur, dass man das streiken einfach übertreiben kann, und im jetzigen zeitpunkt ist es übertrieben. die bahn hat ein angebot gemacht, was schell ausgeschlagen hat - was erwartet der denn? verdopplung des lohns? ein bisschen realistisch bleiben sollte der schon. und bis aufs erbrechen streiken halte ich definitiv NICHT für die richtige lösung, denn dann rennen die kunden (sei es geschäftlich oder privat) in scharen weg und damit ist wirklich niemanden mehr geholfen.
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