Lemmi-Lesen XII - Das Regal Teil 3

Lemming hat den Regalbau nun beendet

Ich habe mir tatsächlich irgendwann einen Akku-Schrauber ausgeliehen...wobei „ausleihen“, vielleicht den tatsächlichen Hergang nicht ganz umfassend beschreibt. Ich berichtete von meinem Werk und bekam dieses Hilfsmittel geradezu aufgedrängt, wehrte mich anfangs, wollte dann aber die Chance zur Arbeitserleichterung ergreifen. Doch da machte der eben noch so selbstlose Helfer einen Rückzieher, fürchtete, ich könne mit dem Schrauber nicht umgehen (vielleicht...), ihn gar kaputt machen (sehr wahrscheinlich...) oder mich selbst verletzten (schon passiert). Jedes Einzelteil wurde mir ausführlich vorgestellt und beschrieben („Hier ist der Koffer mit dem Akku-Schrauber und sooooo macht man ihn auf....und sooooo wieder zu.“ - Toll; „Und wenn du auf Bohren stellst, dann ist das falsch, denn du willst ja schrauben.“ - Ach?).

Zunächst versuchte ich damit, per Hand nicht ganz bis zum Anschlag eindrehbare Schrauben nachzubessern – was mir allerdings nicht gelang (Erkenntnis 1: Der Akku-Schrauber ist nicht viel stärker als ich, nur schneller!), dann probierte ich es an neuem Material und kam damit auch recht fix voran. Allerdings gab es so, selbst bei der langsamsten Stufe, mehr Risse im Holz. Nicht, dass mein Werk auseinandergefallen wäre, aber es war zumindest durch die etwas intensivere Rissbildung auf der Irgendwann-Einfall-Skala etwas näher am kritischen Punkt (aber noch weit genug weg – hält schon die nächsten paar Jahre, Jahrzehnte, ach ganz lang).

Dann sollten sich die Bedenken des selbstlosen Akku-Leihers bewahrheiten: Der Tausch des Akkus aus dem Ladegerät darf offenbar nur nach ausgiebigem Muskel-Training vorgenommen werden, denn wer soll denn bitte in zwei Fingern (zwei unschuldigen kleinen Fingern) genügend Kraft aufbringen, um zwei wirklich enorm Widerstand leistende beidseitige Tasten gleichzeitig zu drücken und mit der anderen Hand nebenbei dann das Ladegerät festzuhalten und den Akku herauszuziehen. Dafür bräuchte man vier Hände! Mir steht nur die Hälfte zur Verfügung!

So kam es dann, dass le Ladegerät ein wenig über den Fussboden purzelte und gleich seine Funktion einstellte. Wenn ich bedenke, dass mein Laptop-Ladegerät sogar nach einem Fall vom Tisch noch fröhlich weiter funktionierte und auch meine Fernbedienungen trotz regelmäßiger Abstürze noch ihren Dienst tun, frage ich mich, wie denn eine kleine Purzelei solche Folgen haben kann... Geschah mit le Ladegerät bei seinem Einsatz in der eigentlichen Heimat vielleicht Ähnliches oder noch Schlimmeres? Hatte es deswegen schon einen Treffer weg (oder wie wir Psychologen sagen: eine Vulnerabilität)? Und durch diesen eigentlich belanglosen Vorfall im Rahmen meines Heimwerkerprogrammes kam nur der letzte Tropfen zum fast überlaufenden Fass hinzu? Trage somit nicht ich die Schuld, sondern der eigentliche Besitzer? Jup!!!

(Erkenntnis 2: Meine Reputation ist rein und weiß.)

Jedenfalls kümmerte ich mich um ein Ersatzteil – bei dessen Suche sich die Frau vom Baumarkt-Call-Center richtig ins Zeug legte. Ich rief bei der kostenlosen Hotline an und wurde perfekt beraten ...also, zuerst flog ich wieder aus der Leitung, aber dann, beim nächsten Versuch, wurde ich perfekt beraten. Die Dame fragte sogar extra nochmal beim zuständigen Markt nach und rief mich dann zurück. Soviel Engagement hätte ich gar nicht erwartet.

Das Ersatzteil muss ich aber dennoch selbst bezahlen, da hat der Ausleihende kein Erbarmen mit mir. Ach...wieviel Fruchtgummischlangen hätte ich mir doch von 20 € kaufen können...

(Erkenntnis 3: Besser nichts mehr ausleihen, was man eventuell zurückgeben muss.)


Hier nun, wie angekündigt, ein Bild meines Schaffens (was offenbart, dass ich mich nicht ganz an die Skizzen gehalten habe):

* Exzellent ge-/beschrieben und
* Exzellente Arbeit

Is das n Aufsatz für die Schule? Meine Fresse..

Sieht gut aus.

Kleiner Tipp - Wenn man Holz schraubt sollten man mit einem kleinen Bohrer vorbohren -das verhindert, dass Holz reisst.