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Hausdurchsuchungen bei Tauschbörsennutzern
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 26 Nov 2005, 14:29
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eXma Poltergeist         
Punkte: 6729
seit: 20.10.2004
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Nachdem die Firma Logistep im Auftrag des Spieleproduzenten Zuxxez gängige P2P Tauschbörsen (z.B. eMule) nach Usern durchsucht hat, die das Spiel Earth 2160 zum Download angeboten haben, wurden diese mit Abmahnungen (300 Euro) bedacht und unlängst gab es auch entsprechende Hausdurchsuchungen, obwohl die Beschuldigten die entsprechenden Files gelöscht hatten. Das Ganze spielt sich übrigens in Deutschland ab und nicht in den USA. Zuständig ist die Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Auch Moses Pelhams Label 3P soll Logistep beauftragt haben nach Urheberrechtsverstößen in den Tauschbörsen zu forschen (konkret nach Leuten, die Sachen von Glashaus anbieten, was imho tatsächlich unter Strafe gestellt werden sollte). Den ganzen Artikel gibt es hier. Die Vorgänge sind stellenweise an Absurdität nicht zu überbieten. Nicht nur, dass die Pfosten von Zuxxez mit der Aktion die Staatsanwaltschaft Karlsruhe handlungsunfähig machen (das sind insg. 3700 Strafanträge), nein es wird ein Kavaliersdelikt (was es natürlich nicht ist, ist ja eine Straftat, alles klar  ) hochstilisiert zu einer schweren Straftat, in Zukunft werden die Leute wohl gleich standrechtlich erschossen (was der Zuxxez Vorstand Dirk P. Hassinger auch schon ernsthaft im Vergleich zu China hat anklingen lassen). Ich bin absolut dafür, dass Leute, die gewerbsmäßig Raubkopien herstellen und vertreiben und dabei evtl. auch noch ihre "Kunden" täuschen ordentlich bestraft werden müssen, da sie wirklich der Industrie schaden. Der 08/15 Tauschbörsenlouis sollte doch aber spätestens nach einer entsprechenden Abmahnung Ruhe haben. Es ist ja nicht so, dass jeder, der etwas aus der Tauschbörse zieht, die Sache auch gekauft hätte, wenn es die Tauschbörse nicht gäbe. Das Argument von wegen Umsatzeinbuße ist von daher vor allem ein Märchen der Industrie. Anstatt qualitativ hochwertige Wahre zu produzieren, wird nur der letzte Schrott auf den Markt geworfen und wenn mans dann mal zieht wird man auch noch verknackt, schöne neue Welt
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Antworten
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 26 Nov 2005, 20:32
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eXma Poltergeist         
Punkte: 6729
seit: 20.10.2004
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Wie ich oben schon schrieb, muss man bei der Filesharingsache aber auch erkennen, dass die Leute mit den riesigen mp3 Sammlungen die meisten der illegal gezogenen Stücke nicht im Laden gekauft hätten, wenn sie keine andere Beschaffungsquelle gehabt hätten. Ich selbst finde es auch verantwortungslos und schlichtweg unmoralisch, wenn man sich seine gesamte Musik/Softwareausstattung aus der Tauschbörse besorgt. Wie Chris gesagt hat, sollte man für ein Produkt, das man gerne benutzt, auch entsprechend bezahlen, sofern es etwas kostet. Die Tauschbörse ist eben tatsächlich ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist sie ein hervorragendes Mittel, um Inhalte schnell und günstig zu verteilen. So können z.B. junge Musiker wunderbar ihre Stücke zur Promotion unter die Leute bringen, oder ein junges Filmstudio seine Animationsfilme oder oder oder. Auf der anderen Seite gibt es natürlich zu Hauf Leute, die sich die Platte vollknallen mit dem ganzen Scheiß den es da so gibt. Ich würde aber sagen, dass die Raubkopiersache nie soweit gekommen wäre, wenn sich die Medienkonzerne nicht so schizophren verhalten würden. Zum einen wollen sie die Kunden an sich binden und wollen, dass er kauft kauft kauft. Zum anderen sorgen sie dafür, dass jedem Kinogänger gezeigt wird, dass man für 5 Jahre in den Bau wandert, wenn man mal den Esel anwirft. Kopierschutz folgt auf Kopierschutz, was ja unlängst in Sonys unfreiwilligem Rootkit mündete, dass sogar von Microsoft offiziell als Spyware eingestuft wurde.
Was fehlt, ist ein ordentliches Vertriebskonzept, sowohl in der Musik, als auch in der Filmbranche. Was hat denn die Tauschbörse für Vorteile gegenüber den herkömmlichen Vertriebswegen (mal von Content für Umme abgesehn)? Der User kommt rein, sucht, findet, lädt und fertig. Easy going. Ein so einfaches Vertriebssystem hat keine Musikfirma bis jetzt trotz Musicload und co. aufgebaut. Apple, ein Computerhersteller, kann besser Musik verkaufen, als die Musikkonzerne selber. Und warum? Weil sich Sony/BMG und Konsorten darauf konzentrieren ihren Content quasi zu lizensieren, statt ihn zu verkaufen. Die sind einfach unheimlich gierig und verlieren dabei jedes Maß. Eine Mischung aus ordentlicher Preispolitik und guten Vertriebsplattformen kann doch nicht so schwierig sein. Aber bis zu 2,49 bei Musicload für ne mp3 (und das is ja imho nichtmal ne mp3, sondern was ganz exotisches), das ist einfach lächerlich. Man bezahlt viel Geld für wenig Gegenleistung und zu allem Überfluss kauft man im Prinzip nur das Recht zum privaten Abspielen. Logisch, dass da der Otto Normal User "stfu" sagt und sich das Zeug anderswo besorgt. Wegen mir können die Preise auch so bleiben, aber dann will ich mehr bzw. bessere Inhalte haben.
Apple zeigt ja, dass der Kunde durchaus zum Kauf bereit ist (auch wenn man sagen muss, dass Apple nur Verluste mit iTunes macht, was wohl daran liegt, dass die Lizenzgebühren für die ganze Musik wohl sehr hoch sind). Immerhin scheinen die Preise atm leicht zu sinken, das ist schonmal ein gutes Zeichen. Warum neue CDs vor ein paar Monaten für 18 Euro im Regal lagen und nun für 14, das wird mir ein Rätsel bleiben. Genau wie die Tatsache, dass ein Computerspiel für PC 50 Euro, der selbe Titel für X Box und co. aber mehr kostet, Doom3 aber am Erscheinungstag (und die Tage darauf) z.B. bei Saturn für 37 Euro verkloppt wird. Man kann sich doch an 10 Fingern die Gewinnmargen der Medienkonzerne ausrechnen (von Radiogebühren, Gema, Merchandise, Klingeltönen und co. will ich gar nicht erst anfangen), da ist es einfach etwas unglaubwürdig zu behaupten, dass da irgendwer am Hungertuch nagt.
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 27 Nov 2005, 22:36
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Neuling
Punkte: 4
seit: 28.11.2004
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@stormi: hab zwar jetzt nicht den ganzen Post gelesen, muss dir aber Recht geben, is schon komsch, dass Apple es hinbekommt fast mehr Kohle mit Musik und iPod zu scheffeln als mit ihren MACs !! Find ich mega-amüsant und die Musik und Filmindutrie bekommts net gebacken, weil sie tatsächlich nur an ner lizensierung oder wie du das so schön gesagt hast, Kundenbindung interessiert sind, anstatt zu verkaufen. Apple zeigts doch, Musik ohne DRM für 50 cent pro Titel klappt, obwohl man sichs ebenso auch in eMule ziehen könnte ... Warum kapieren die's net ?!
@EnjoyTheChris: 99% richtig, was du sagt, aber mittlerweile wird an anonymen, gecrypteten P2P-Systemen schon gearbeitet, weiß nur noch keiner davon, find ich auch gut so, weil eMule & Co sind zu einfach zu benutzen, das kann jeder, der nen PC anschalten kann, daher wohl auch die Ausmaße. Glaub auch nicht, dass die das eDonkey Netz so schnell tot kriegen werden, gibt genug Mods die IP-Blocklisten (welche die mit der erwähnten Überwachungssoftware durch Netz surfen) mit AutoUpdate Funktion uÄ bieten ... Außerdem sind die Verfolger (sagts ja schon) immer nen Schritt hinterher, und wenn der Muli stirbt, nehmen wir halt was andres, z.B. mit Crypto =]
Greetz
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Letzten Sommer war ich Skifahren ...
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