Der Post zeigt, dass du es immer noch nicht verstanden hast. Niemand hat behauptet, dass es VL mit "sinnlosem" Stoff gibt. Jedoch gibt es VL, die im wahrsten Sinne des Wortes eine Vorlesung sind, indem der prof nämlich Wortgetreu aus seinem Script vorträgt. Dazu gibt es evtl. Übungen, die man auch ganz gut zu Hause lösen kann. So kann man sich seine Zeit freier einteilen und evtl. eher zum Erfolg kommen. Und selbst, wenn der Sachverhalt nicht so wäre, dann sollte es immer noch dem Studenten überlassen sein, wo er hingeht und wo nicht. Wie schon 1000 mal gesagt, hat nicht jeder immer Zeit zum Studieren, es gibt durchaus Leute, die müssen nebenbei eben nicht wenig arbeiten und lernen dann aus den Mitschriften der Komilitonen. Wenn du sagst, dass man mittels der Anwesenheitscredits ganz leicht Zugang zu andern Unis hat, dann zeigst du damit nur, dass du meine Kernaussage nicht verstanden hast. Wichtig für einen Abschluss und evtl. für die Aufnahme an anderen Unis ist eben _nicht_ die Anwesenheit, sondern die eigene Leistungsfähigkeit. Diese läßt sich wohl kaum über die Anwesenheit in Seminaren ermitteln, sondern eher über entsprechende Prüfungen. _Das_ sind Leistungsnachweise, die allen interessierten zeigen sollten: "Schau her, ich hab das und das bestanden und kanns also" (<- abstrahiert). Die Listen sind nur ein unnötiger Zwang, damit die Uni im internationalen Vergleich immer schön da steht und ja keine Fördermittel einbüßt, das is doch krank.
Stichwort "Gepushtes Studium": Ich persönlich halte diese Bachelorstudiengänge für ganz großen Müll. Du gehst an die Universität, weil du etwas ->studieren<- willst und nicht nur etwas, sondern eine Wissenschaft. Das bedingt eine intensive längere Beschäftigung mit den Teilbereichen dieser Wissenschaft. Ich kann nicht glauben, dass man in 6 Semestern befähigt ist, viel mehr zu können, als ein BA Student oder ein HTWler. Betonung liegt auf "Können". Wissen mag man ja viel, aber können ist das, was die Wirtschaft haben will. Ist doch krank sowas, die Leute werden wie am Fließband in 6 Semestern durchs Studium gehetzt, damit sie am Ende den Kopp voll mit Wissen auf der Straße stehn und eigentlich gar nichts richtig können. Ein Diplomstudium dauert 9 bis 11 Semester, nicht ohne Grund. Das Hauptstudium ist wichtig, um ein Vertiefungsgebiet zu wählen, eine Richtung, in der man sich spezialisiert und die man dann entsprechend auch gut beherrscht. Nachher kann man sein Spezialgebiet sehr gut und den Rest eben gut. Ein Bachelorstudent kann meiner Meinung nach von allem nur etwas. Der Bachelor ist ein Konstrukt der Wirtschaft, damit die schneller an Absolventen kommen. Wenn es nach denen ginge, dann würden wir alle am schnellsten studieren, mit Bestnoten, Auslandssemester, Praktika und und und. Völlig krank und überzogen. Wer schnell eine Ausbildung haben will und dann in die Wirtschaft will, der soll zur BA gehen, die Uni ist imho für eine etwas tiefgründigere Beschäftigung vorgesehen.