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Moslems verstehen keinen Spaß
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 04 Feb 2006, 21:40
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Zirpende Grille         
Punkte: 3688
seit: 17.06.2004
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finde ich sehr wichtig und deshalb mal doppelpost mit langem Quote: Zitat Kommentar Gewalttäter werden zur Karikatur ihrer selbst von Sebastian Hesse-Kastein, Hessischer Rundfunk, ARD-Hauptstadtstudio Berlin
Indonesische Muslime versuchen, die dänische Botschaft in Jakarta zu stürmen und verbrennen die dänische Flagge. Ähnliche Bilder kommen aus dem Irak. Hunderttausende demonstrieren in Iran. Palästinenser verschleppen im Westjordanland einen Deutschen. Europäer sollen binnen 72 Stunden die palästinensischen Autonomiegebiete verlassen. Das pakistanische Kabinett verabschiedet eine Protestresolution. Heiliger Krieg wegen läppischer Karikaturen?
Die islamische Welt ist im Aufruhr und droht mit einem heiligen Krieg - wegen ein paar läppischer Karikaturen. Auf die Gleichsetzung des Propheten Mohammed mit Osama Bin Laden folgt diese massenhafte Empörung. Als Reaktion auf Bin Ladens tausendfachen Massenmord hatte es solcherlei Entrüstung nicht gegeben. Auch nicht angesichts der Schreckensherrschaft der Taliban und anderer, die im Namen des Propheten Menschen gequält und erniedrigt haben.
Und wie reagieren wir Europäer? Statt das Bedauern über verletzte Gefühle damit zu verbinden, die Unverhältnismäßigkeit der Reaktionen zurückzuweisen, streuen wir Asche über unser Haupt. Aus Angst vor einem eskalierenden Kulturkampf, oder auch aus Verunsicherung wegen des Hamas-Wahlsiegs, der iranischen Nuklear-Provokationen oder des Chaos im Irak. Statt vorzumachen, dass man zu Überzeugungen stehen kann, ohne fanatisch und fundamentalisch zu werden, verleugnen wir uns selbst. Schließlich zählt zu den wenigen Glaubenssätzen in unserer säkularisierten Kultur, dass die Meinungs- und Pressefreiheit ein kostbares Gut ist und dass es sie als unverzichtbares Menschenrecht zu verteidigen gilt. Gerade wir Deutschen können ein patriotisches Lied davon singen, was folgt, wenn Meinungs- und Pressefreiheit erst einmal eingeschränkt werden. Selbstbewusst die Meinungsfreiheit verteidigen!
Mich stört an dieser Debatte, dass nicht mit Nachdruck darauf hingewiesen wird, was uns heilig und schützenswert ist. Mit Ausnahme des Buddhismus vielleicht sind im Namen aller Weltreligionen Verbrechen und Gewalttaten begangen worden. Aber der Missbrauch diskreditiert nicht die Religionen selbst. Genauso wenig, wie gelegentlicher Missbrauch das Prinzip der Meinungsfreiheit diskreditiert. Wir sollten uns schützend davorstellen - nicht schreierisch und gewalttätig, aber selbstbewusst. Und wir sollten Kollektiv-Anschuldigungen zurückweisen: Drohungen gegen alle Dänen und alle Europäer wegen fragwürdiger Entscheidungen einer einzelnen Zeitung. Auch die Eigenverantwortlichkeit des Individuums gehört zu den schützenswerten Bestandteilen unserer Kultur. So, wie unser Rechtsverständnis keine Sippenhaft kennt.
Das Tragischste an der Auseinandersetzung: Durch ihre maßlose und gewalttätige Reaktion bestätigen die militanten Demonstranten, was sie eigentlich bekämpfen: Sie werden zu Karikaturen ihrer selbst. Stand: 04.02.2006 05:05 Uhr Quelle
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  Es ist kein Narr der Possen reißt und auch kein Narr der Unsinn spricht. Der wahre Narr ist der, der meist nur staunt und blinden Glaubens ist. Eichenschild
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