Heute morgen war ich beim Bäcker und habe die "Morgenpost" gesehen, auf der Titelseite findet sich die Schlagzeile:
Kripo-Leute: Datenschutz ist Täterschutz!Das hat mich dann doch etwas verwundert, denn normalerweise kommt das Wort "Datenschutz" nicht im Vokabular eines Polizisten vor. Ich habe dann einen Augenblick lang überlegt, ob ich mir das Blatt kaufen soll,mich dann aber doch für einen Huba-Buba entschieden.
Zu Haus habe ich dann mal in der Zeitung nachgeschaut, was dahinter steckt -- und aber ACH, was Wunder!
1,2,3,4 Beckstein, alles muß versteckt sein. War ja eigentlich klar. Der gute Beckstein hatte vorgestern Abend wieder einen mit dem Gauweiler getrunken und heraus kam das:
Zitat(Heidenheimer Zeitung)
Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) fordert eine bundesweite Meldepflicht für Sex-Täter und erwägt eine Veröffentlichung ihrer Daten nach angelsächsischem Vorbild.[...] Beckstein lässt prüfen, "ob erweiterte Informationsmöglichkeiten an die Öffentlichkeit über Wiederholungs-Sexualstraftäter bei uns rechtlich zulässig und zum Schutze von Kindern zweckmäßig sind". Eine Art "Pranger" nach US-Vorbild sei in Deutschland aber verfassungsrechtlich problematisch.
So ein Mist. Pranger ist problematisch. Aber ich vertraue Beckstein, er wird's schon richten.
Zitat(Heidenheimer Zeitung)
Avenarius sagte, man müsse darüber nachdenken, ob man "auch bei unauffälligen Bewährungsabläufen" einen regelmäßigen Datenabgleich vornehme.[...]
Nach der Panne mit der Adresse des Täters regte der Dresdener Oberstaatsanwalt Christian Avenarius einen regelmäßigen Datenabgleich zwischen Polizei und Justiz an.
Klingt ja erstmal noch ganz harmlos, beim MDR wird man deutlicher und hier wird auch ersichtlich, dass nicht einfache Kriminalbeamte sich über den "Täterschutz durch Datenschutz" beschwert haben, sondern der
Kriminalbeamtenbund in die Presche gesprungen ist.
"Die Ermittlungen im Fall der vermissten Stephanie aus Dresden ist nach Ansicht des sächsischen Bundes Deutscher Kriminalbeamten durch den Datenschutz behindert worden" so Landeschef Uwe Baumert gegenüber dem MDR.
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Szenenwechsel.
Ich sitze dann mit meinen Brötchen uns sehe "Hof im Himmel" auf Dresden-Fernsehen. Zu Gast ist Hoe Rahn, ebenso ein Missbrauchsopfer. Er hatte einen Ansatz, mit der Problematik umzugehen, den hier noch keiner genannt hat: Er sprach von seinem Glauben, von
Vergebung und Erlösung. Aber ich nehme an, dafür ist diese Plattform zu g"ttlos.
Absolutgeheim, ist die Adresse seiner Seite. Irgendwie passend.
abadd0n, no comment.
Dieser Beitrag wurde von abadd0n: 20 Feb 2006, 12:19 bearbeitet