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> Macht Ritalin echt abhängig?

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post 09 Mar 2006, 01:47
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2. Schein
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Weil es im tümmähthread gewünscht war.

Nach einer Idee von sinner7.

na dann los, eure Meinungen und Erfahrungen huh.gif


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post 09 Mar 2006, 20:40
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alleingelassen.
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hier erstmal die schmerzlose Kurz-Variante meiner Meinung, a.A. gern auch ausführlicher.

ad Ritalin: Wenn ich recht informiert bin, wird es laut aktuellem Forschungsstand nicht als suchtauslösend eingestuft, wenngleich Gewöhnungseffekte sichtbar sind. die Sucht ist für mich jedoch nicht der entscheidende Punkt.

Viel wichtiger sind zwei andere Aspekte: 1. Sucht hin oder her, die Auswirkungen des Medikamentes können u.U. fatal sein. Es ergeben sich Persönlichkeitsveränderungen ("Ich bin nicht mehr ich!!!" sad.gif Bitte mal auf der Zunge zergehen lassen, wie es sein muß, wenn sich so ein 5jähriges Kind äußert.) oder im schlimmeren Fall auch Psychosen oder affektive Persönlichkeitsstörungen.
2. Die Verschreibungsquote hat in den letzten Jahren eXtrem zugenommen, was auf eine gewisse Hilflosigkeit - oder besser: Bequemlichkeit der Therapeuten und Ärzte hindeutet.

ad AD(H)S: Mag schon sein, dass es eine striatofrontale Dysfunktion gibt und mag auch sein, dass man ADS diagnostizieren kann. Das ist interessant für Mediziner, nicht jedoch für Menschen, die mit besagten Leuten umgehen müssen oder wollen.

Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, wie man sich zu Verhaltens- oder anderen Störungen positioniert. Klar, es mag schon sein, dass es die erste zeit ein bisschen ungewohnt ist mit jemand, der ein Tourette-Syndrom hat, zusammen zu sein. Man muss sich nur darauf einstellen, dann ist jeder Mensch ein ganz "normaler" Mensch wie Du und ich.

Die richtige Antwort auf ADS liegt jedenfalls in einer multimodalen Therapie, bei der alle Möglichkeiten ausgenutzt werden und man sich von der Reaktion des Kindes auf die Therapie leiten lässt. Schliesslich gibt es auch Nonresponder bei Ritalin (die Glücklichen!).

Was jedenfalls nicht hilft ist eine Flucht wie diese :

ad Indigo: "Hallo, ich bin Kryon vom magnetischen Dienst"(*)
Nee, Du, das ist nur ein neu erfundener Geschäftszweig pseudopädagogischer Esoteriker. Das magst Du jetzt als Polemik abhaken, aber ich bleibe dabei.
Der Ansatz, die einzigartigkeit und Besonderheit des einzelnen Kindes in den Vordergrund zu rücken, ist sehr wohl richtig - okay. Aber die militanten Indigo-Vertreter machen dann noch einen Haufen esoterischen Schmantes drumherum, sodass am Ende nicht viel Sinnvolles übrig bleibt.

Fazit:
  • Nein zu Ritalin
  • Nein zu ADS
  • Nein zu Indigo
  • Ja zum Wahnsinn!

#abaddon


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post 09 Mar 2006, 22:10
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Zitat(abadd0n @ 09 Mar 2006, 19:40)
("Ich bin nicht mehr ich!!!" sad.gif Bitte mal auf der Zunge zergehen lassen, wie es sein muß, wenn sich so ein 5jähriges Kind äußert.)
Ein 5jähriges Kind sollte sich so eigentlich gar nicht äußern, weil HKS (bzw. ADS) eigentlich erst ab dem Schulalter diagnostiziert und behandelt werden sollte.
Zitat
2. Die Verschreibungsquote hat in den letzten Jahren eXtrem zugenommen, was auf eine gewisse Hilflosigkeit - oder besser: Bequemlichkeit der Therapeuten und Ärzte hindeutet.
Kann ich mir durchaus vorstellen. Aber die Schuld dafür liegt ja nicht beim Medikament.

Zitat
Es ist eine grundsätzliche Entscheidung, wie man sich zu Verhaltens- oder anderen Störungen positioniert. Klar, es mag schon sein, dass es die erste zeit ein bisschen ungewohnt ist mit jemand, der ein Tourette-Syndrom hat, zusammen zu sein. Man muss sich nur darauf einstellen, dann ist jeder Mensch ein ganz "normaler" Mensch wie Du und ich.
Geb ich dir völlig recht. "Normal" und "abnormal" sind relative Begriffe unserer Gesellschaft. "Krank" ist, was von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden kann.

Zitat
Die richtige Antwort auf ADS liegt jedenfalls in einer multimodalen Therapie, bei der alle Möglichkeiten ausgenutzt werden und man sich von der Reaktion des Kindes auf die Therapie leiten lässt.

Auch hier meine vollste Zustimmung. Wobei ich es mir sehr schwer vorstelle, derart die Aufmerksamkeit des Kindes zu erreichen, dass Lernprozesse bezüglich Selbstregulation oder Handlungsorganisation dann fruchten würden. Eine medikamentöse Behandlung sollte da zumindest am Anfang helfen.

Ritalin alleine bringt gar nichts. Das muss dann schon in Verbindung mit anderen Therapieansätzen eingesetzt werden.


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post 09 Mar 2006, 22:48
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Zitat(JoSchu @ 09 Mar 2006, 21:10)
Ein 5jähriges Kind sollte sich so eigentlich gar nicht äußern, weil HKS (bzw. ADS) eigentlich erst ab dem Schulalter diagnostiziert und behandelt werden sollte.
*


doh.gif

hallo schulmedizin! hier stimmt doch der ansatz nicht...gibt doch keine diagnostikgrenzen! beim autismus ist es doch ähnlich. hier wird zwar frühkindlicher autismus beschrieben, aber eine diagnostik gibt es erst ab dem schulalter. es wäre den kindern sehr geholfen sie auch eher ernst zu nehmen und evtl. therapien schon eher anzusetzen. wo liegt denn da das problem? huh.gif


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post 09 Mar 2006, 22:54
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Zitat(stay different! @ 09 Mar 2006, 21:48)
doh.gif

hallo schulmedizin! hier stimmt doch der ansatz nicht...gibt doch keine diagnostikgrenzen! beim autismus ist es doch ähnlich. hier wird zwar frühkindlicher autismus beschrieben, aber eine diagnostik gibt es erst ab dem schulalter. es wäre den kindern sehr geholfen sie auch eher ernst zu nehmen und evtl. therapien schon eher anzusetzen. wo liegt denn da das problem?  huh.gif
*

Weil vorher die Wahrscheinlichkeit einer Fehldiagnose noch als zu hoch eingeschätzt wird? Eine Therapie, egal auf welcher Basis, ist immer zu einem gewissen Teil eine invasive Prozedur, die sich auf die Entwicklung des Kindes niederschlägt. Und was bei einem "Kranken" helfen kann, muss dies bei einem "Gesunden" noch lange nicht.
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post 09 Mar 2006, 23:06
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Zitat(JoSchu @ 09 Mar 2006, 21:54)
Weil vorher die Wahrscheinlichkeit einer Fehldiagnose noch als zu hoch eingeschätzt wird? Eine Therapie, egal auf welcher Basis, ist immer zu einem gewissen Teil eine invasive Prozedur, die sich auf die Entwicklung des Kindes niederschlägt. Und was bei einem "Kranken" helfen kann, muss dies bei einem "Gesunden" noch lange nicht.
*

das problem liegt aber in der einschulung. kinder mit ads erleben einen starken leistungsabfall in der 1.klasse und müssen dann meist die klasse nochmal besuchen und dann wird erst diagnostiziert und behandelt. zum glück gibt es jetzt schon 2 schulvoruntersuchungen (die 1ste im 5. lebensjahr). hier sollen schon auffälligkeiten festgestellt werden und das kind wird unter beobachtung gesetzt. ich meine das hier der übergang von kindergarten in die grundschule besser gestaltet werden sollte und evtl. schon maßnahmen zu treffen sind. mit medikation im vorschul- und grundschulalter sollte man aber sehr, sehr vorsichtig sein.

übrigens ist noch zw. ads, adhs und hyperaktivität zu unterscheiden

Dieser Beitrag wurde von stay different!: 09 Mar 2006, 23:07 bearbeitet
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