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Zitat(msw @ 15 Nov 2011, 22:32)
So siehts aus. Geht aber auch ganzjährig. 10 Monate jedes Jahr, um genau zu sein. Die restliche Zeit muss man pausieren, aus steuerlichen Gründen.
Falsch!
In DEINEM Fall hat die Personal-Mutti DIR das vielleicht so gesagt ...
Es gibt unzählige Vertragsstrickmuster.
Es wird immer exakt das angeboten, was dem jeweiligen ZSPL grade am besten reinpasst. Und zwar mit dem Hinweis: "Anders geht's nicht!" Dann denken die Jobinteressenten: "Das ist scheinbar immer so und gilt für alle." und die Post kriegt genau das, was sie will: Ihr Kostenminimum.
Zitat(Stormi @ 16 Nov 2011, 14:08)
Was für steuerliche Gründe sollen das denn sein? Imo ist sowas eher abhängig von den Limits für Monatsarbeitszeit und Jahreseinkommen, die für Studenten gelten.
Du meinst bestimmt gesetzliche Freibeträge/Freigrenzen, oder? Imho gibt's noch kein gesetzliches Höchsteinkommen für Studenten. Brauchen wir ja auch nicht ... ohne wirkungsvollen Mindestlohn.
So, jetzt:
§ 206 StGBPostunterdrückung ist eine Straftat.
Demzufolge ist es durchaus im Interesse des Zustellers, dass das Auto leer wird.
Dumm nur, dass die Leute nicht nach Stechuhr bezahlt werden, sondern
Gehaltsempfänger sind.
Auch die Studenten, die da nur so ein bisschen nebenher jobben!D.h.: Die Bezahlung für eine Tour steht
vorher fest.
Da gibt's nämlich "irgendwo im Büro" einen wie mich (Kein Scherz! Die sind wirklich so wie ich, haben sowas studiert wie ich, usw.) und der hat auf der Basis von bisher gesammelten Daten (Stichwort: "Bemessung") schon Monate im Voraus (Stichwort: "Rahmendienstplan") auf die Minute genau berechnet, wie lange der Zusteller für die konkrete* Tour braucht.
Das ist die Arbeitszeit, die entlohnt wird.Der Typ geht auch immer vom "Normalfall" aus. Weil er aber vor seinem Chef möglichst gut da stehen will/muss, ist der "Normalfall" immer ein best case scenario. Da gibt's keine Baustellen, keine Umleitungen, keine Polizeikontrollen (Ja, auch Postautos werden kontrolliert, nicht nur geblitzt und mit Knöllchen dekoriert.), keine Pannen (Schonmal so'ne Hütte genauer angeschaut?), keine Unfälle, keinen Regen, keinen Schnee, kein Glatteis, keinen Nebel, kein (nasses) Laub auf der Straße, keine Ölspuren, keine zugeparkten Einfahrten und/oder Kreuzungen, keine im Weg stehenden Busse/Lieferwagen/Müllabfuhren, keine unleserlichen Klingelschilder, keine nicht anzutreffenden Empfänger (Die extra rausgeklingelten Nachbarn nehmen's natürlich auch nicht an.), keine Leute die einfach so umziehen und keinen Nachsendeantrag stellen, ... keine Leute, die die Annahme verweigern

, keine temporären Tempolimits (verengte Fahrbahn wegen irgendwas, Bauarbeiten, Frostschäden, usw.), andere Verkehrsteilnehmer, welche Dich durch ihr Fehlverhalten ...
Klartext:
Je länger Du brauchst, desto niedriger fällt Dein tatsächlicher Stundenlohn aus und desto weniger bleibt vom Feierabend übrig. Dafür bist Du aber am Ende der Schicht dann auch umso kaputter.

Selbstverständlich bekommt man auch die veranschlagte Kohle, wenn man "unter der Zeit" bleibt. Und das ist durchaus möglich!
Eine Voraussetzung dafür könnte beispielsweise sein: Es ist Montag. (geringstes Sendungsaufkommen überhaupt)
Eine weitere Voraussetzung wäre: Du surfst auf der grünen Welle. (die ganze Schicht lang)
Eine dritte ... da oben ist doch so eine Aufzählung, oder?
* Konkret = An genau dem Wochentag i.V.m. einer zusätzlichen Unterscheidung in Schwach- bzw. Starklast
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Das Bild, welches msw malt:
Du fährst einmal die Woche 10 h, kassierst 11,- €/h, macht 110,- € für einen Tag Arbeit.
32er-maul sagt:
Du lässt Dich auf eine Tour einteilen, die mit max. 8 h im Dienstplan steht. Dafür bekommst Du max. 88,- €. Die Tour dauert erfahrungsgemäß meistens so um die 10 h. Dein tatsächlicher Lohn beträgt 8,80 €/h ... im besten Fall! Die Tour abbrechen darfst Du frühestens nach 11 h, d.h. 10 h Nettoarbeitszeit*. Fällt was auf? Dann bist Du aus dem "§ 206 StGB-Schneider". Als Abruf- bzw. Aushilfskraft brichst Du Deine Tour aber nur
einmal ab. Dann ist nämlich das Unternehmen im "§ 206 StGB-Schneider". Genauso wie Du nur
einmal krankheitsbedingt absagst. Um den Job zu behalten beißt Du die Zähne zusammen, fährst länger, schneller als erlaubt, hältst wo's verboten ist, isst/trinkst beim Fahren, und/oder ähnliches ... alles auf eigenes Risiko.
* Niemand prüft, ob Du Deine Pause(n) machst, oder nicht.
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