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Studentenproteste in Frankreich Aus gegebenem Anlass eine kleine Umfrage...
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qetap |
 26 Mar 2006, 18:51
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Abgemeldet
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... zum Contrat première embauche (CPE, "Vertrag zur Ersteinstellung"). Das Thema ist hier sehr schön zusammengefasst, ich werde euch deshalb eine Wiederholung ersparen. Es ist zu vermuten, dass unsere Regierung auch etwas ähnliches auf das Tapet bringen könnte. Informationen über den aktuellen Ereignisse gibt es z.B. hier. (Ihr solltet allerdings etwas Französisch sprechen  ) Desweiteren kann man eine Petition gegen den CPE unterschreiben.
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Antworten
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 27 Mar 2006, 04:05
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4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
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Das Ganze ist nur zum Teil aufregenswert. Besagtes Instrument existiert in Deutschland bereits: man kann begrenzt auf 2 Jahre befristete Arbeitsverträge abschließen. Der Arbeitsvertrag endet durch Kündigung oder mit dem Auslaufen der 2 Jahresfrist.
Der Druck evtl. Arbeitgeber jemanden dann nach 2 Jahren wieder zu entlassen liegt allerdings im allg. Kündigungsschutz begründet. Habe ich jemanden nach den 2 Jahren fest übernommen bzw. angestellt ist eine Kündigung nur noch mit teilw. erheblichen bürokratischen Auflagen möglich. Die Übernahme in ein festes Angestelltenverhältnis stellt daher je nach Branche ein mehr oder weniger erhebliches unternehmerisches Risiko dar. Ergebnis: bestehende Arbeitsverhältnisse sind gefährdet, nicht bestehende Arbeitsverhältnisse kommen schwieriger zustande.
Besser wäre es daher, den Kündigungsschutz ganz abzuschaffen und stattdessen individuelle Regelungen über den zu schließenden Arbeitsvertrag zu treffen. Je nach Firmengröße und Verbändemitgliedschaft werden grundlegende Regeln dann auch über Betriebsräte und/oder Gewerkschaften mitbestimmt. Ein Vertrag wird auch nicht vom Arbeitgeber diktiert, sondern er stellt eine Willenserklärung dar, mit der beide Seiten einverstanden sein müssen. Ich kann, aber ich muss nicht unterschreiben.
Herrscht am Markt eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Fachkräften bei gleichzeitig geringem Angebot, diktieren die potentiellen Arbeitnehmer die Regeln. Ist es umgekehrt, stehe ich als Arbeitnehmer im Wettbewerb mit anderen und kann meinen Marktwert dadurch erhöhen, dass ich ggf. eventuelle Abstriche mache.
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Dry your eyes mate, I know you want to make her see how much this pain hurts. But you've got to walk away now, it's over.
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 27 Mar 2006, 13:50
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3. Schein   
Punkte: 337
seit: 17.06.2005
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Zitat mr.orange: "Das Ganze ist nur zum Teil aufregenswert. Besagtes Instrument existiert in Deutschland bereits: man kann begrenzt auf 2 Jahre befristete Arbeitsverträge abschließen. Der Arbeitsvertrag endet durch Kündigung oder mit dem Auslaufen der 2 Jahresfrist."
im gegensatz zum französischen entwurf, gelten solche befristeten arbeitsverträge nicht nur bis 26 Jahre, sondern uneingeschränkt für arbeitnehmer jeglichen alters! und dagegen geht in deutschland niemand auf die straße, was unter anderem daran liegen mag, dass solche gesetze in deutschland mehr oder weniger schleichend eingeführt werden und es gar niemand mitbekommt!
"Herrscht am Markt eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Fachkräften bei gleichzeitig geringem Angebot, diktieren die potentiellen Arbeitnehmer die Regeln. Ist es umgekehrt, stehe ich als Arbeitnehmer im Wettbewerb mit anderen und kann meinen Marktwert dadurch erhöhen, dass ich ggf. eventuelle Abstriche mache."
wir sind nun mal nich alle aus einer maschine antsprungen, die uns mit vollkommen gleichen geistigen und körperlichen fähigkeiten hergestellt hat. dein ansatz geht doch schon hier von vorraussetzungen aus, die gar nciht gegeben sind. es exisitiert keine chancengleicheit in bildung und "präparation" für den arbeitsmarkt. zumindest nicht so streng, wie es dein ansatz jedoch verlangen würde damit er funktioniert.
mir kommen deine kommentare alle sehr neoliberal vor. der kündigungsschutz ist eine der letzten barrieren zur freien marktwirtschaft. solche gesetze existieren auch um den menschen vor einer "versachlichung" zu schützen, damit er selbst nicht zu einer ware wird (ich rede hier nciht davon, dass er seine arbeitskraft verkauft). es ist schlichtweg unmenschlich solche beahuptungen und weisen sprüche wie "Frage Dich nicht, was Dein AG für Dich tun kann, frage Dich, was Du für Deinen AG tun kannst. Wenn Du keinen Bock drauf hast, werde selber AG." in die welt zu setzen.
Dieser Beitrag wurde von MaxwellDemon098: 27 Mar 2006, 13:52 bearbeitet
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"S'ils n'ont plus de pain, qu'ils mangent de la brioche."
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