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Studentenproteste in Frankreich Aus gegebenem Anlass eine kleine Umfrage...
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qetap |
 26 Mar 2006, 18:51
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Abgemeldet
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... zum Contrat première embauche (CPE, "Vertrag zur Ersteinstellung"). Das Thema ist hier sehr schön zusammengefasst, ich werde euch deshalb eine Wiederholung ersparen. Es ist zu vermuten, dass unsere Regierung auch etwas ähnliches auf das Tapet bringen könnte. Informationen über den aktuellen Ereignisse gibt es z.B. hier. (Ihr solltet allerdings etwas Französisch sprechen  ) Desweiteren kann man eine Petition gegen den CPE unterschreiben.
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Antworten
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 27 Mar 2006, 17:11
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4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
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@Stormi: Ich kann Deine Meinung ebenso wie die der Anderen hier verstehen. Meine Frage ist nur: was ist die Alternative ? Ich kann nicht jemanden einstellen, weil er ein Bedürfnis oder einen "gefühlten" Anspruch darauf hat. Ich kann erst dann jemanden einstellen, wenn er mindestens kostendeckend arbeitet und mittelfristig Gewinn bringt. Ich bin nicht die Caritas. Und wenn ich keine Aufträge mehr für einen Mitarbeiter habe, dann muss ich mich von ihm trennen. Wenn ein Unternehmen nix abwirft, kann der Unternehmer genau wie jeder Andere auch sein investiertes Geld zur Bank bringen und fleißig Zinsen kassieren. Wenn ich als Unternehmer Geld mitbringen muss, damit jemand Arbeit hat, dann läuft etwa falsch. Wenn die Trennung von einem Arbeitnehmer grundsätzlich nur über Abfindungen geht, muss das in Verkaufspreise einkalkuliert werden. Und der Kunde, der Du, der ich, der wir alle sind, muss dafür bezahlen. Geld entsteht nicht aus dem Nichts. Wenn wir dazu bereit sind, einverstanden. Diese Bereitschaft kann ich nur in Deutschland kaum noch entdecken.
Wenn also jemand einen Wunsch oder Anspruch äußert, dann muss er mir auch verkaufen, dass er das tatsächlich wert ist. Und dieser Wert wird in Geld bemessen. Das klingt immer so anrüchig. Ist es aber gar nicht. Geld ist neben Lob die Anerkennung einer Leistung. Einer tollen Bedienung gebe ich gern ein gutes Trinkgeld. Damit fängts schonmal an. Das betrifft aber sämtliche Produkte und Dienstleistungen.
Ich kann es nicht ab, dass wir in Deutschland über Arbeitsplatzabbau diskutieren und gleichzeitig als Kunde im MediaMarkt nen MP3-Player für 30 € kaufen. Da muss uns klar sein, dass der nicht aus Deutschland, sondern eben aus dem Ausland kommt. Nur: keiner (kein Kunde) ist mehr bereit, für die hohen sozialen Standards in Deutschland zu bezahlen. Insofern ist hier weniger der "böse" Arbeitgeber das Problem, sondern jeder hier, der beim Produktkauf keinen Wert darauf legt, woher dieses Produkt kommt.
Die gewünschte Arbeitsplatzsicherheit hat ihren Preis. Da ihr genau wie ich Kunden seid, bestimmt ihr, zu welchem Preis ihr meine Produkte kaufen wollt. Also gebt mir ordentlich Schotter, damit ich meine Mitarbeiter ordentlich bezahlen kann! Und gebt mir Aufträge, damit ich sichere Arbeitsplätze garantieren kann.
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Dry your eyes mate, I know you want to make her see how much this pain hurts. But you've got to walk away now, it's over.
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