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Studentenproteste in Frankreich Aus gegebenem Anlass eine kleine Umfrage...
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qetap |
 26 Mar 2006, 18:51
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Abgemeldet
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... zum Contrat première embauche (CPE, "Vertrag zur Ersteinstellung"). Das Thema ist hier sehr schön zusammengefasst, ich werde euch deshalb eine Wiederholung ersparen. Es ist zu vermuten, dass unsere Regierung auch etwas ähnliches auf das Tapet bringen könnte. Informationen über den aktuellen Ereignisse gibt es z.B. hier. (Ihr solltet allerdings etwas Französisch sprechen  ) Desweiteren kann man eine Petition gegen den CPE unterschreiben.
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Antworten
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 27 Mar 2006, 18:29
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4. Schein    
Punkte: 456
seit: 01.12.2003
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@Silenzium:
Das was Du sagts ist doch auch vernünftig. Und Deine Kritik an der Deutschen Industrie gerechtfertigt. Und was viele vergessen, der Mittelstand stellt 70-80% aller Ausbildungs- ujnd Arbeitsplätze. Das ist nicht Siemens&Co..
Bzgl. des persönlichen Einsatzes: das ist nur bedingt richtig, lässt sich aber lösen. Im Rahmen einer Probezeit wird kein Mensch sein Haus verkaufen und umziehen. Im übrigen: ich verlange als Unternehmer nicht, dass jemand umzieht. Wie jemand privat sein Leben organisiert, kann nicht meine Aufgabe sein. Es sei denn, er ist so top, dass mein Interesse ihm diesbzgl. Unterstützung zu leisten groß genug ist. Und dass ich durch die halbe Welt gurke, teilweise kaum nen Wochenende habe, auf Gehalt verzichte, wenns sein muss, interessiert auch keine Sau.
Bzgl. Auftragslage: natürlich ist mir die bekannt. Nur 2 Jahre kann ich nicht vorausschauen. Aus diesem Grund ist eine Kündigung ja an die Kündigungsfrist gekoppelt. Hat jemand 3 Monate Kündigungsfrist, ist sein Arbeitsplatz sicher, solnage ich für ihn einen Auftragsvorlauf von 3 Monaten habe. Hat jemand ne Kündigungsfrist von 1 Jahr, brauche ich 1 Jahr Auftragsvorlauf. Fällt er drunter, muss ich kündigen, obwohl ich in 6 Monaten vielleicht schon wieder Arbeit für ihn habe. Das ist ja der irre Witz an der Sache. Je kürzer die Kündigungsfrist, desto niedriger das Risiko einer Kündigung. Und umso sicherer der Arbeitsplatz. Es ist sehr häufig so, dass ich kurzfristig neue Aufträge bekomme. Das ist auch das Kennzeichen dieser immer schneller werdenden Welt.
Was mich stört ist, dass viele einen Zusammenhang zwischen eigenem Konsumverhalten und ihrem eigenen Arbeitsplatz hier nicht sehen wollen. Insofern ist es doch gut, dass Du nicht (ausschließlich) beim MediaMarkt einkaufst.
Und was mich auch stört, ist diese Einstellung des geldgeilen Kapitalisten. Marktwirtschaft funktioniert so. Jeder, der sein Geld anlegt, will Gewinn daraus ziehen. Das betrifft aber auch den AN mit seinem Bankkonto. Aus diesem Grund haben wir doch Konten, Aktien, Fonds, usw.. Mit diesem Geld wird dann dort investiert, wo Gewinn gemacht wird. Sonst gäbe es keine Zinsen. Und dem gemeinen Geldanleger ist es völlig wurscht, mit welchen Geschäften seine Bank für den entsprechenden Zins sorgt. Oder hat schonmal jemand seine Bank gefragt, wo sein angelegtes Geld investiert wird ? Glaube ich nicht. Man kann allerdings davon ausgehen, dass es dort investiert wird, wo hohe Profite winken.
Im übrigen: kein Unternehmer kündigt, wenn er nicht muss. Ich bin doch nicht so bescheuert und kündige jemanden, den ich brauche. Sei es, dass ohne ihn der Laden nicht läuft, sei es, dass ich mit ihm Geld verdiene. Und je mehr Geld jemand für mich verdient, desto höher ist sein Gehalt, desto sicherer ist sein Arbeitsplatz. Wenn ich jemanden kündigen muss, dann tut das verdammt weh. Wer glaubt, mir macht das Spass, der irrt. Nur es kann nicht sein, dass es kaum geht und damit mein Unternehmen gefährdet ist. Eine Pleite deswegen reicht. Jeder, der daran Kritik übt, soll es ersteinmal selbst und besser machen.
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Dry your eyes mate, I know you want to make her see how much this pain hurts. But you've got to walk away now, it's over.
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