ich habe dazu vor ein paar wochen zur landtagswahl in sachsen-anhalt eine reportage über das land gelesen. und da gings auch schon darum dass die idee kursiert, mit den beiden reicheren bundesländern sachsen und thüringen zu fusionieren. auch da hab ich schon gedacht, was die sich denken was die bewohner der anderen länder davon halten würden. die kommunen von dort würden definitiv mehr aus dem topf nehmen als sie reingeben würden.
die frage der zugehörigkeit, oder des lokalpatriotismus ist eine sehr interessante, auch darüber stand was in dem artikel. sachsen und thüringen sind zwei ...nennen wir es "autonome völkchen"..., die ihre jahrhunderte alte tradition haben. sachsen-anhalt ist nichts weiter als ein bundesland, was entstanden ist, weil nach der wende die länder thüringen, sachsen, brandenburg und mcpomm ihre grenzen abgesteckt haben und das der fleck war, der übrig geblieben ist. dort gibt es keinen lokalpatriotismus, der den bewohnern ein zusammengehörigkeitsgefühl gibt. im gegenteil, eine für sprachwissenschaftler wohl ziemlich bekannte sprachgrenze, die
benrather linie geht mitten durch das land.
meine halbe familie wohnt im westlichen sachsen-anhalt, darum kenn ich die mentalität der leute dort. da gibts nicht sowas wie "wir sachsen sind die besten, wir sachsen haben dasunddas erfunden, wir sachsen halten zusammen, wir sachsen usw." meine cousins denken einfach nur ans wegziehen, weil sie dort nichts hält.
allerdings frage ich mich, ob die fusion der länder rein ökonomisch betrachtet wirklich sinnvoll ist. denn dann liegt der landstrich der neuen regierung genauso aufm sack wie der jetzigen. nur dass dann die halbwegs gut funktionierenden wirtschaftsregionen wie silicon saxony die hungrigen mäuler dort mit stopfen müssen und im endeffekt gehts allen nur schlechter. die sachsen-anhaltiner müssen sich schon selbst irgendwas tolles einfallen lassen, womit sie ihr land aus der misere holen können.