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Datenspuren - Privatsphäre war gestern!

13. bis 14.05.2006 - Scheune
off neismark | post 25 Apr 2006, 01:32 | Themenlink
Datenspuren - Privatsphäre war gestern!
Scheune
vom 13. bis 14.05.2006
bild kann nicht angezeigt werden Chaos Computer Club Dresden <<</>>
Zum dritten Mal lädt der Chaos Computer Club Dresden (c3d2) zum Datenschutz-Symposium nach Dresden ein. Unter dem Motto „Datenspuren - Privatsphäre war gestern" diskutieren Experten und Interessierte zu einem Thema, das mit dem Einzug von Computertechnologie und neuen Medien längst in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt ist. Viele Entwicklungen haben nachhaltige Auswirkungen auf das alltägliche Leben der Menschen, finden aber unserer Meinung nach in der öffentlichen Diskussion zu wenig Beachtung. Deshalb möchten wir mit unserem Workshop- und Vortragsprogramm nicht nur über Neuigkeiten im Bereich Datenschutz informieren, sondern den Teilnehmern auch eine geeignete Diskussionsplattform bieten. Dabei sollen positive Ansätze und negative Entwicklungen gleichermaßen thematisiert werden.

Überall dort, wo personenbezogene Daten erhoben oder verarbeitet werden, muss dem Datenschutz eine große Bedeutung zukommen. Jeder Einzelne besitzt grundsätzlich das Recht zu entscheiden, wer persönliche Daten über ihn in Erfahrung bringen oder verarbeiten darf. Durch die zunehmende Nutzung des Internets sind wir immer häufiger mit der Erhebung und Verarbeitung unser persönlichen Daten konfrontiert. Allerdings verliert der Bürger in der Kommunikationsgesellschaft mehr und mehr den Überblick und die Kontrolle darüber, wo seine Daten gespeichert sind und wer darauf Zugriff hat. Wir wissen zum Beispiel nicht, welche Datenmassen sich durch die regelmäßige Nutzung von Payback-Karten angehäuft haben und welche Folgen die Verknüpfung dieser Daten für unser zukünftiges Leben haben könnte. Wir wissen vielerorts auch nicht, ob wir im Zuge verdachtsunabhängiger Ermittlungen bereits Objekte zielgerichteter Überwachungsmaßnahmen durch Polizei oder andere Behörden wurden. Wir wissen viel zu wenig über den Umgang mit unseren persönlichen Daten und die verschärfte Gesetzgebung führt zu noch weniger Transparenz und damit zu mehr Unwissenheit.

Sobald wir jedoch wissen oder auch nur befürchten, dass in unsere Privatsphäre eingedrungen wird bzw. eine Überwachung stattfindet, ändern wir unsere Gewohnheiten. Weiß ein Mensch zum Beispiel, dass er einer ständigen Überwachung durch Videokameras unterliegt, passt er sein Verhalten so an, dass er nicht durch Besonderheiten auffällt. Dadurch geht nicht nur jegliche Vielfalt verloren, sondern viele Menschen ziehen sich schließlich verunsichert aus dem öffentlichen Leben zurück.

Computergestützte Technologien vereinfachen die vollständig automatisierte, flächendeckende Erfassung und Verarbeitung personenbezogener Daten enorm. Leider kann die Technologie zum Schutz der Privatsphäre nicht mit dieser rasanten Entwicklung Schritt halten. Datenschutzexperten sehen in diesem Ungleichgewicht einen Missstand: „Eigentlich sollen neue Technologien das Leben der Menschen verbessern und erleichtern“ sagt fukami vom c3d2, „jedoch werden in der Praxis diese Technologien von Staat und Wirtschaft immer mehr zur Aushöhlung der Bürgerrechte missbraucht.“ Mit der Lockerung der Bestimmungen zu Abhörmaßnahmen zum Beispiel, so das CCC-Mitglied, habe die Kommunikationsüberwachung in den letzten Jahren rapide zugenommen. Dies allein damit zu begründen, dass Menschen heutzutage wesentlich häufiger Kommunikationsformen wie das Internet nutzen, greife zu kurz. „Gerade die so genannten Präventivmaßnahmen zur Verbrechensbekämpfung, bei denen ohne jeden konkreten Verdacht eine Vielzahl von Menschen überwacht wird, sind mit dem Rechtsstaatsprinzip meiner Meinung nach nicht vereinbar“, sagt fukami. In den letzten Jahren seien solche Maßnahmen aber an vielen Stellen, so zum Beispiel in den Polizeigesetzen verschiedener Bundesländer, festgeschrieben worden.

Das Thema Datenschutz fordert also Diskussion und Engagement! Unter dem Motto „Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen“ setzt sich der Chaos Computer Club seit Jahren sowohl für den Datenschutz als auch für die Informationsfreiheit ein. Wir freuen uns, im Rahmen dieser Arbeit jetzt bereits das dritte Datenschutz-Symposium durchführen zu können und somit allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich umfassend zu informieren und mit uns zu diskutieren.

Vorträge:

Constanze Kurz: „Biometrics in Science Fiction“
Gezeigt und kommentiert werden Ausschnitte und Szenen biometrischer Techniken aus Film und Fernsehen.

starbug: „Biometrie und ePass“
Vortrag über den elektronischen Pass und die darin verwendete Technik

Lutz Donnerhacke: „Chancen und Risiken von DNSSEC“
Vortrag über ein Sicherheitsprotokoll für DNS (Domain Name System)

Markus Beckedahl: „Die digitale Zukunft verspielen“
Vortrag zum Thema Urheberrechte, zweiter Korb und den damit zusammenhängenden Konfliktfeldern

Thomas Maus: „Elektronische Gesundheitskarte und Gesundheitstelematik - 1984 reloaded?“
Vortrag zur Gesundheitskarte, deren technischem Hintergrund und existierenden Problemen

Jörg Tauss: „Informationsfreiheitsgesetz“
Der Bundestagsabgeordnete wird über ein Gesetz referieren, das es Bürgern ermöglicht, Einsicht in behördliche Unterlagen zu erhalten

Jens Ohlig: „Netzzensur am Beispiel China“
Vortrag über die Probleme der Netzzensur anhand eines realen Beispiels

Frank Rieger und Rop Gonggrijp: “We lost the war - revisited"
Vortrag über den massiven Verlust von Bürgerrechten

Prof. Dr. Roland Hefendehl: Daten-Dammbrüche – Lust auf Mehr, Lust am Ertrinken
Bei Daten ist eine unheilvolle Allianz auszumachen: Nicht nur der Staat, sondern auch die Wirtschaft haben Lust auf Mehr, der Träger der Daten gibt sie auch noch ohne zu zögern her.

Stefan Köpsell: "Der Wert von Aufenthaltsinformationen".
Der Mitarbeiter am Lehrstuhl Datenschutz und Datensicherheit der TU Dresden wird die Ergebnisse zweier Studien präsentieren, die die Frage nach dem Wert von Informationen über den Aufenthaltsort eines Menschen im Fokus haben.


Workshops:

starbug: „Biometrie überwinden“
Hier werden biometrische Verfahren genauer beleuchtet. Der Workshop baut auf dem Vortrag „Biometrie in Ausweisdokumenten" auf.

Jens Kubiziel: „Einrichtung von Tor“
In diesem Workshop geht es um Tor, ein System zum anonymisierten Zugriff auf das Internet.

Alvar Freude: „Workshop zum Telemediengesetz“
In dem Workshop soll über Forderungen an ein anstehendes Gesetz diskutiert werden.

Weitere Infos: http://www.datenspuren.de
Eintritt: frei
Beginn: 11:00 Uhr
Location: Scheune www.scheune.org
Adresse: Alaunstraße 36-40, 01099 Dresden
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Antworten(15 - 16)
drölf off post 14 May 2006, 15:41 | Antwort#16
nuja.... hab mir 2 vorträge gegeben... für das DNSsec fehlen mir wohl nochn paar grundlagen und es ergoß sich ja dann auch eher in ne diskussion um Qmail, anstatt das eigentliche thema zu beleuchten...

und den vortrag danach über aufenthaltsdaten von dingen/personen... naja... ich denke nicht, dass es so geplant war, da er 1. nur die halbe redezeit gehabt hätte, was er durch gnadenlos überziehenseinerseits wieder ausgeglichen hat und 2. trotzdem nur 2 studien n bisschen beleuchtet hat und sein thema wieder mehr oder minder außen vor blieb, da das publikum wohl mehr die aussagekraft der studien interessierte, als das ergebnis

technische und organisatorische misstände, was aber bei so ner veranstaltung zu erwarten war...

hmmmmmmm

ich denke mal man verpasst da ned viel, wenn man es sich (zumindest nicht live) gibt rolleyes.gif
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