Aus aktuellem Anlass, der da wäre, dass unser Lieblingsschreiberling und Springer-Sympathisant Unscheinbar, eine schier unendliche Menge an Mitteilungsbedürfnis geltend macht, möchte ich ihm hiermit seinen eXtra für ihn zusammengefalteten Thread vorstellen, den er sicher gern annehmen und einweihen wird. In diesem Sinne eine Bitte an dich, Unscheinbar: - keine neuen Threads mit neuen Nachrichten eröffnen - stattdessen dies einfach hier rein. Wenn Bedarf ist kann dann nach Herzenslust darüber diskutiert werden.
- sollte der Anteil an lokalen Nachrichten überwiegen wird der Thread selbstverständlich selbständig in das "Dresdner Stadtgeschehen" springen, einfach so -
Dieser Beitrag wurde von sQeedy: 30 Apr 2006, 14:18 bearbeitet
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Es ist kein Narr der Possen reißt und auch kein Narr der Unsinn spricht. Der wahre Narr ist der, der meist nur staunt und blinden Glaubens ist. Eichenschild
Wer als Deutscher neu in die USA kommt, wundert sich oft, dass er Wörtern wie "Strudel", "Schadenfreude" oder "Gesundheit!" begegnet. Viele Amerikaner finden deutsche Lehnwörter "wunderbar", vor allem "Bildungsbürger" (ebenfalls ein Import aus Old Germany). Der eine oder andere versucht sich gar an Zungenbrechern wie "Lumpenproletariat" oder "Sturm-und-Drang-Zeit". "Viele benutzen diese Wörter, um sich ein kosmopolitisches Flair zu geben", sagt die Germanistin und Amerikanistin Ulrike Wagner aus New York.
Man muss nur darauf achten, dann sieht man überall deutsche Wörter. "Gotti Blitz" titelt die Boulevardzeitung "New York Post" und meint damit eine Razzia bei einer Mafiafamilie. Gleich neben dem Zeitungsstand gibt es "Pretzel" (Brezel) im "Deli" an der Ecke, abgeleitet von dem deutschen Wort Delikatessen. Im Fernsehen hört man einen Politiker sagen: "There are no verbotens with me!" Womit er klar macht: Bei ihm gibt es keine Tabu-Fragen. Das Präfix "über" hat es den Amerikanern zurzeit besonders angetan. Schüler mit zu schweren Tornistern zum Beispiel sind "Überpackers", und mit "Überkitsch" könnte man die lebensgroßen Krippen bezeichnen, die sich viele Amerikaner zur Weihnachtszeit in den Vorgarten stellen. Anzeige
Ein "Mensch-Gap" in der Bush-Regierung
Manchmal wirkt das deutsche Wortgeklingel geradezu übertrieben. Die "New York Times" überschrieb eine Buchrezension neulich mit: "Marathon Mensch - An angst-ridden man encounters his doppelgänger." Auf der Meinungsseite stellt ein Kommentator derweil die These auf: "Donald Rumsfeld isn't a mensch." In der ganzen Regierung Bush klaffe ein riesiges "Mensch Gap". Was er damit meint, erklärt er so: "Wörtlich übersetzt ist ein 'Mensch' eine Person. Aber impliziert ist, dass ein Mensch eine Person mit Rückgrat ist, die für ihre Handlungen die Verantwortung übernimmt." Manchen deutschen Wörtern haben die Amerikaner einen ganz neuen Sinn gegeben oder mit anderen Vokabeln zusammengesetzt. Schon mal von einem "Jägerdude" gehört? Das ist jemand, der wilde Partys feiert und dabei so trinkfest ist, dass er sich einen Jägermeister nach dem anderen genehmigt.
Tradition der Dichter und Denker
Viele dieser Wörter sollen erst in den letzten Jahren richtig populär geworden sein. Im Vergleich zu den Briten haben Amerikaner keine so ausgeprägte Schwäche für Wörter, die geeignet sind, den deutschen Botschafter in Rage zu bringen ("Achtung!", "Panzer"). Viele verweisen im Gegenteil auf die stolze Tradition der Dichter und Denker: "Weltanschauung", "Bildungsroman" und "Leitmotif" mit "f" werden in der "New York Times" ständig verwendet. "Where's the Fingerspitzengefuhl?" titelt das Weltblatt - und an anderer Stelle heißt es: "The zeitgeist is right now."