Ich benutze gern die Rubrik Feuilleton, da sich in ihr meist kulturvolle Diskussionen entwickeln, und Themen im freien Wettbewerb stehen. (the spirit of commerce)
Nun ganz konkret zum RAUCHEN.
Der Autor: Ich habe bei der Bundeswehr kurz damit angefangen und gleich wieder aufgehört, dann an der Uni ging es wieder los. Die Tochter eines medizinischen Klinikleiters saß immer neben mir und fragte, ob ich mit raus komme, eine rauchen. Da dachte ich, so schädlich kann es ja nicht sein.
Die körperliche Abhängigkeit: Es ist nahezu unmöglich, wirklich körperlich davon abhängig zu werden. Vielmehr verbindet man irgendwannn positive Erinnerungen damit. Das ist die psychische Abhängigket.
Und eben weil man wirklich jederzeit aufhören könnte, wenn man wöllte, muß man das ja nicht tun. Ich bin zur Zeit seit einem Jahr nahezu 100%ig clean, vorher gelang es nicht, weil ich ja jederzeit sofort hätte aufhören können, wenn ich nur gewollt hätte. Ich habe maximal eine Schachtel am Tag, noch dazu nicht wirklich inhalierend, aber die ersten körperlichen Warnzeichen haben mich dann doch abgeschreckt.
Die körperlichen Folgen: Raucher sterben acht Jahre früher, werden allerdings auch elfmal öfter vom Bus überfahren.
Man darf also Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Besonders oft rauchen Bauarbeiter und Ärzte, besonders selten Blumenverkäuferinnen und Lehrer.
Die Gesundheitskosten sind gegen Ende des Leben am höchsten und Raucher bekommen weniger Rente.
Wenn man wirklich viel raucht, merkt man es ein ganz wenig beim Rennen oder gar frühmorgens im Hals. Beides erfordert eine gewisse Dosis. Es enthält viele Schadstoffe, die der gesunde Körper wohl bis zu einem Maß problemlos abbauen kann, aber darüber hinaus nicht mehr.
Etwa seit drei Jahren werden Raucher gejagdt. Es gibt sogar Forderungen nach generellem Verbot in Kneipen. Als wenn das die Kneipen nicht selbst entscheiden könnten.
Einmal war ich in Berlin und hatte einfach übersehen, dass man in den U-Bahn-Haltestellen nicht darf. Da kam so ein Witzbold (25 Jahre) und belehrte mich. Ich bedankte mich für den Hinweis und war schon beim Ausmachen, da ging es ihm nicht schnell genug. Ich hatte das Gefühl, er hatte Ansgt als Passivraucher daran zu sterben, obwohl ich 50 Meter weg war. Der war nervlich völlig am Ende.
Manche wohnen im Block und denken sie sterben auf dem Balkon, wenn unter ihnen jemand raucht. Ich frage mich, wie die das überhaupt merken. Manche haben echt nix zu tun.
Besonders lustig ist, wenn die so richtig fett sind, und ihren ganzen Frust mal belehrend rauslassen können.
Also, obwohl ich jetzt clean bin, habe ich gestern ein Raucherzimmer eingerichtet, gegen den gesellschaftlichen Trend, wo vorher rauchen verboten war. Das nenne ich Stärke und außerdem bin ich nun der Held.
Ich will das Rauchen aber natürlich nicht gutheißen, ist im Gegenteil ganz dumm und schlimm. Die Militanz vermeintlicher Passivraucher ist genauso schlimm wie jemandem ungefragt den so empundenen Gestank in´s Gesicht zu blasen.
Dieser Beitrag wurde von Unscheinbar: 28 Jun 2006, 23:17 bearbeitet
Ich verlange Autofahren nur noch da, wo keine Fußgänger sind. und an der freien Luft erst recht nicht. (Ich kann es ja noch einigermaßen nachvollziehen, wenn einen in Gebäuden der Rauch stört aber wo ist denn bitte die Belästigung im Freien? Das Müllproblem steht ja wohl auf einem ganz anderen Blatt.)
Jo, ich denke auch, dass wir den Rauchern im Freien ihre Freiheit lassen dürfen. Wär aber trotzdem schön, wenn sie auch das Müllproblem in den Griff kriegen würden. Wobei das auch bei anderen Gesellschaftsgruppen schön wäre. Zum Thema Autofahren wirst du lachen, aber es ist so, dass dort, wo ein Fußgänger läuft, Autofahren verboten ist. Es ist nur etwas umständlich und nicht für jedermann verständlich formuliert: "Der Fußgänger hat immer Vorrang".
Zitat(JoSchu @ 11 Jul 2006, 18:34)
Überhaupt, wieso setzen sich im Hörsaal immer große Menschen vor mich? Da muss ich immer den Kopf neigen, um was zu sehen. Wenn ich das 20 Jahre mach, dann ist das schlecht für meine Haltung und die sind schuld. Es sollte verboten sein, sich vor mich zu setzen. Ich kann denen schließlich nicht entgehen. Mich als Student stört es und das reicht. Punkt.
Nun, wenn du kommst, suchst du dir einfach einen Platz von dem du freies Sichtfeld hast. Setz dich am besten so hin, dass die Plätze vor dir schon besetzt sind und du siehst, dass dein Vordermann klein genug ist. So kannst du prima deinem Nackenproblem entgehen. Klar kann man sagen, es fällt unter deine Selbstbestimmung, dass du auch den allerhintersten Sitzplatz wählen darfst, so dass du hier die Wahl zwischen Selbstbestimmung und körperlicher Beeinträchtigung hast. Allerdings könnte man so vermessen zu sein und behaupten, dass dir durch dein Wahl eines anderen Sitzplatzes weder ein nennenswerter Nachteil, noch eine nennenswerte Beeinträchtigung deiner Selbstbestimmung widerfährt. Und das ist genau die Stelle an der der Vergleich hinkt.