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>Rauchen - Das Ende der Toleranz Die Jagd auf ein jahrhundertealtes Kulturgut.

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post 28 Jun 2006, 23:11

BILD-Sympathisant
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Punkte: 611
seit: 30.07.2005

Ich benutze gern die Rubrik Feuilleton, da sich in ihr meist kulturvolle Diskussionen entwickeln, und Themen im freien Wettbewerb stehen. (the spirit of commerce)

Nun ganz konkret zum RAUCHEN.

Der Autor: Ich habe bei der Bundeswehr kurz damit angefangen und gleich wieder aufgehört, dann an der Uni ging es wieder los. Die Tochter eines medizinischen Klinikleiters saß immer neben mir und fragte, ob ich mit raus komme, eine rauchen. Da dachte ich, so schädlich kann es ja nicht sein.

Die körperliche Abhängigkeit: Es ist nahezu unmöglich, wirklich körperlich davon abhängig zu werden. Vielmehr verbindet man irgendwannn positive Erinnerungen damit. Das ist die psychische Abhängigket.

Und eben weil man wirklich jederzeit aufhören könnte, wenn man wöllte, muß man das ja nicht tun. Ich bin zur Zeit seit einem Jahr nahezu 100%ig clean, vorher gelang es nicht, weil ich ja jederzeit sofort hätte aufhören können, wenn ich nur gewollt hätte. Ich habe maximal eine Schachtel am Tag, noch dazu nicht wirklich inhalierend, aber die ersten körperlichen Warnzeichen haben mich dann doch abgeschreckt.

Die körperlichen Folgen: Raucher sterben acht Jahre früher, werden allerdings auch elfmal öfter vom Bus überfahren.

Man darf also Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Besonders oft rauchen Bauarbeiter und Ärzte, besonders selten Blumenverkäuferinnen und Lehrer.

Die Gesundheitskosten sind gegen Ende des Leben am höchsten und Raucher bekommen weniger Rente.

Wenn man wirklich viel raucht, merkt man es ein ganz wenig beim Rennen oder gar frühmorgens im Hals. Beides erfordert eine gewisse Dosis. Es enthält viele Schadstoffe, die der gesunde Körper wohl bis zu einem Maß problemlos abbauen kann, aber darüber hinaus nicht mehr.

Etwa seit drei Jahren werden Raucher gejagdt. Es gibt sogar Forderungen nach generellem Verbot in Kneipen. Als wenn das die Kneipen nicht selbst entscheiden könnten.

Einmal war ich in Berlin und hatte einfach übersehen, dass man in den U-Bahn-Haltestellen nicht darf. Da kam so ein Witzbold (25 Jahre) und belehrte mich. Ich bedankte mich für den Hinweis und war schon beim Ausmachen, da ging es ihm nicht schnell genug. Ich hatte das Gefühl, er hatte Ansgt als Passivraucher daran zu sterben, obwohl ich 50 Meter weg war. Der war nervlich völlig am Ende.

Manche wohnen im Block und denken sie sterben auf dem Balkon, wenn unter ihnen jemand raucht. Ich frage mich, wie die das überhaupt merken. Manche haben echt nix zu tun.

Besonders lustig ist, wenn die so richtig fett sind, und ihren ganzen Frust mal belehrend rauslassen können.

Also, obwohl ich jetzt clean bin, habe ich gestern ein Raucherzimmer eingerichtet, gegen den gesellschaftlichen Trend, wo vorher rauchen verboten war. Das nenne ich Stärke und außerdem bin ich nun der Held.

Ich will das Rauchen aber natürlich nicht gutheißen, ist im Gegenteil ganz dumm und schlimm. Die Militanz vermeintlicher Passivraucher ist genauso schlimm wie jemandem ungefragt den so empundenen Gestank in´s Gesicht zu blasen.

Dieser Beitrag wurde von Unscheinbar: 28 Jun 2006, 23:17 bearbeitet


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post 12 Jul 2006, 12:06
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Straight Esh
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Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 11:49)
Noch nicht ganz. wink.gif
Es wäre noch wichtig klarzustellen, dass die Messung von Feinstaub über sein Gewicht mehr oder minder Augenwischerei ist, weil es dabei eigentlich um den Durchmesser der einzelnen Partikel geht. Dabei gilt: Je kleiner, umso gefährlicher. Kleiner heißt aber auch leichter, und damit bringt eine Gewichtsobergrenze rein gar nichts.

Das Wort Feinstaub ist mit einer Definition belastet, wie groß diese Partikel maximal sind. Man bewegt sich innerhalb bestimmter Grenzen, innerhalb derer sich ungefähre Rückschlüsse vom Gewicht der gesammelten Partikel auf ihre Konzentration in der Luft schließen lassen. Deswegen bringt eine Gewichtsobergrenze schon etwas.
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 11:49)
Und doch haben sich die Gastwirte dafür entschieden. Warum? Weil eine freiwillige Lösung immer größere Akzeptanz hervorruft als eine oktroyierte.
Mag ja sein, dass das Ganze ökonomisch Blödsinn ist, aber darum geht es ja gar nicht. Die Gastwirte haben sich dafür entschieden, auch weiterhin Rauchern ein Heim zu bieten und das sollte man akzeptieren.

Nein, man hat zähneknirschend das Maximum der Verhandlungsbereitschaft der Regierung ausgekostet. Freiwillig hätten die Gastwirte gar nichts gemacht. Man hat lediglich aus der Version "erwarteteter Umsatzeinbruch sofort" eine Version "erwarteter Umsatzeinbruch in 3 Jahren mit schwer kontrollierbaren Rahmenbedingungen" geschaffen. Man hat Angst vor der Veränderung und will sich den Status Quo solange wie möglich erhalten. Das hat erstmal nichts damit zu tun, ob man Rauchern ein Heim bieten will oder nicht, das hat nur etwas mit Profitdenken zu tun. Und das kann/konnte nicht über die Barriere springen sich vorzustellen, wie es aussieht, wenn alle Kneipen rauchfrei sind. Ist auch verständlich, da man nichts anderes kennt.
Zitat(JoSchu @ 12 Jul 2006, 11:49)
Minderheitenschutz zeichnet sich doch gerade dadurch aus, dass er gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt wird. Insofern bringt es die Definition von Schutzzielen ncihts, da diese ja wiederum von der Mehrheit generiert werden.
*

Die Mehrheit ist sehr wohl in der Lage auch Schutzziele für die Minderheiten festzulegen. Und Minderheitenschutz wird auch nicht gegen den Willen der Mehrheit sondern mit dem Willen der Mehrheit festgesetzt. Minderheitenschutz wird eher gegen den persönlichen Vorteil der Mehrheit durchgesetzt.
Selbst wenn wir annehmen, dass Selbstbestimmung zum Rauchen ein Schutzziel ist und dem gegenüber der persönliche Profit einer unbelasteten Gesundheit steht, gilt es immer abzuwägen, welches das höhere Gut ist, bzw. in welchem Rahmen welches Gut höher wirkt.


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