ICA in Dresden - und klappt die Kommunikation?In der Woche vom 19.-23.Juni fand im Internationalen Congresscenter (ICC) die 56.
International Communication Association (ICA) mit über 1700 Wissenschaftlern aus 40 Ländern statt. Leitthema der ICA war dieses Jahr:
„Networking Communication Research“. Hierzu gab es mehr als 1200 Vorträge, deren kurze Zusammenfassungen im fast 300seitigen Book of Abstracts nach- und vorzulesen waren.

Höhepunkt der Tagung war sicher der Vortrag des 77-jährigen Professor
Jürgen Habermas: „Some Reflections on the Role of Mass Communication in Western Democraties“ (
Folien und
Manuskript). Hierbei referierte er über die Meinungsbildung durch Massenmedien und ging besonders auf die Unabhängigkeit des politischen Journalismus gegenüber Staat und Wirtschaft ein und benannte Gegenbeispiele wie Berlusconis
Medienpolitik und die
Desinformationspolitik Bushs. Zum Schluss sprach Habermas über die Online-Berichterstattung und benannte deren Anforderung, sich mit der Berichterstattung der etablierten Medien zu beschäftigen, um einen Einfluss auf die politische Meinung zu haben.
Für die ICA suchte das Institut für Kommunikationswissenschaft Dresden (IfK) als Mitorganisator Studenten, die Lust hatten, bei diesem Event zu helfen und sich mit Wissenschaftlern, von denen sie sonst nur Texte lesen, vielleicht kurz zu unterhalten.
Insgesamt waren es dann
40 Studierende, die bei der Konferenzorganisation unentgeltlich geholfen haben. Dabei gab es die unterschiedlichsten Aufgaben: die über 20 Beamer und Laptops, die andere Universitäten geliehen hatten zu bewachen. Oder technischer Ansprechpartner für die Referenten zu sein, auch wenn einige von den Helfern dann doch an den Sprachbarrieren verzweifelten, denn wenn PowerPoint auf einmal mit einem auf Chinesisch redet, hat man doch keine Chance. Auch das ICC hatte für die Konferenzteilnehmer und die Helfer so seine baulichen Tücken, denn was nützt es einem, wenn man die Seminarebene sieht, aber die einzige Treppe, die dorthin führt, nicht finden kann. Da musste dann geholfen und mit Händen und Füßen erklärt werden, wo denn die ominöse Treppe zu finden sei. Kleinere Probleme mit dem Catering konnten schnell gelöst werden, so dass von fast allen Seiten positive Worte über die Organisation fielen.
Im Nachhinein kann man sagen, dass die Dresdner ICA die zweitgrößte Konferenz in der Geschichte der ICA war und die größte die jemals außerhalb der USA stattgefunden hat.

Bild: www.tagesspiegel.de