Es hätte vermutlich auch in den "Tabu"-Thread gepasst, aber vielleicht gibt es hier ja auch das Potential einer Diskussion in größerem Stile.
Also: Was haltet ihr von Suizid? Ist das Flucht vor den Problemen oder eine mögliche Lösung? Ist man stark oder schwach, wenn man Suizid begeht? Ist es richtig, Suizidgefährdete wegzusperren?
Meine Meinung: Ich halte Suizid, solange er aus den richtigen Gründen durchgeführt wird (darunter fallen keine Lappalien wie Liebeskummer) durchaus für legitim. Ein Recht beinhaltet immer die Möglichkeit, es nicht wahrzunehmen - sonst wäre es eine Pflicht. Das Recht auf Leben beinhaltet also die Möglichkeit, es eigenverantwortlich zu beenden.
Ich würde mich über eine rege Diskussion freuen, gerne auch aus verschiedenen Blickwinkeln wie: Was passiert mit den Angehörigen? Wie wird das in verschiedenen Religionen gesehen? Was macht man, wenn man jemanden Suizidgefährdeten kennt?
Der Zweite Bürgermeister Detlef Sittel verleiht in Vertretung von Oberbürgermeisterin Helma Orosz am Mittwoch, 16. Juli 2014 an den Dresdner M.R. das Sächsische Lebensrettungsehrenzeichen. M.R. rettete am 21. Februar 2014 einem jungen Mann auf der Muldentalbrücke das Leben. Gemeinsam mit einer Ersthelferin hielt er den jungen Mann, der bereits hinter dem Brückengeländer stand, fest und verhinderte so den Suizid. Nach zwanzig Minuten kräftezehrendem Einsatz gelang es, den suizidgefährdeten Mann über das Geländer wieder in Sicherheit zu ziehen. Der junge Mann wurde anschließend in eine Fachklinik gebracht.
„M.R. hat großen Anteil daran, dass der junge Mann noch lebt und seiner Familie wohl viel Leid erspart bleibt. Es ist nicht selbstverständlich, in einer solchen Situation so couragiert zu handeln. Für seinen Mut und seinen Einsatz gebührt ihm unser Dank", so Detlef Sittel.
Ich finde das ja schon etwas bedenklich, jemand auf diese brutale Art & Weise an seiner freien Willensausübung zu hindern. Oder etwa nicht?
Ich würde verstehen, wenn man beiden eine Medaille verleiht, sofern der Suizidant resozialisiert (oder sollte ich sagen "geheilt"?) ist. Aber aus der Meldung geht mit keiner Silbe hervor, ob der "Gerettete" heute glücklich ist. Warum zeichnet man keinen Rettungsassistenten aus, der seit 25 Jahren im Dienst ist? Warum zeichnet man keinen Taxifahrer aus, der unfreiwillig zur Hebamme wurde? Warum zeichnet man keinen Neurochirurgen aus, der täglich ein Brain rettet? Warum zeichnet man keinen Fahrer der DVB aus, der täglich tausende Dresdner sicher befördert?
Hauptsache Freitod verhindern. Echt jetzt? Kann mir das jemand erklären, bitte?
#Abd.
*Name von der Redaktion neutralisiert. In einem Jahr kommt er eh an und bittet um Löschung, war bisher immer so.
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