Es hätte vermutlich auch in den "Tabu"-Thread gepasst, aber vielleicht gibt es hier ja auch das Potential einer Diskussion in größerem Stile.
Also: Was haltet ihr von Suizid? Ist das Flucht vor den Problemen oder eine mögliche Lösung? Ist man stark oder schwach, wenn man Suizid begeht? Ist es richtig, Suizidgefährdete wegzusperren?
Meine Meinung: Ich halte Suizid, solange er aus den richtigen Gründen durchgeführt wird (darunter fallen keine Lappalien wie Liebeskummer) durchaus für legitim. Ein Recht beinhaltet immer die Möglichkeit, es nicht wahrzunehmen - sonst wäre es eine Pflicht. Das Recht auf Leben beinhaltet also die Möglichkeit, es eigenverantwortlich zu beenden.
Ich würde mich über eine rege Diskussion freuen, gerne auch aus verschiedenen Blickwinkeln wie: Was passiert mit den Angehörigen? Wie wird das in verschiedenen Religionen gesehen? Was macht man, wenn man jemanden Suizidgefährdeten kennt?
Ein Umgebungswechsel ist bestimmt oft sinnvoll, in der vertrauten heimischen Umgebung ist die Neigung geringer es wirklich zu tun als in einer romantischen Urlaubsstadt.
Wenn es um Liebeskummer bei jungen Menschen geht, muß man versuchen ihnen klar zu machen, dass es dafür nun wirklich immer auch bei der größten Liebe der Welt, die unglücklich verläuft, eine Lösung gibt, und dass das jeder mal mitmacht, wenn auch jeder anders.
Einzige Gründe wären für mich unheilbare Krankheiten mit Schmerzen, wenn man der Wirtschaft und Angehörigen nicht zur Last fallen will, und das immer so angegeben hat.
Ansonsten ist der Mensch ein Gewohnheitstier, ein Schutzsystem der Psyche damit wir nicht verrückt werden. Es gibt für die meisten Dinge eben doch eine Lösung.
Schon wegen der Angehörigen springt man nicht einfach vom Hochhaus, auch wenn einem gerade danach ist.
Der Freitod wird vorbereitet, der Jugendliche verbrennt erst noch die Pornohefte, und soll meist etwas heldenhaft aussehen, er war zu gut und lieb für diese Welt. Niemand hat gemerkt, dass ich ernst mache.
Man kann ruhig sagen Tu das nicht und klar machen, dass es den Ruhm fürs Aufgeben nicht gibt, sondern man damit nur anderen große Probleme macht.
Das Leben ändert sich noch oft, und auch die Frauen oder Männer die man gut findet. Oft kann man sie keine zehn Jahre später zum Sondertarif haben und ärgert sich, dass man das damalige Mauerblümchen übersehen hatte.
Dieser Beitrag wurde von Unscheinbar: 12 Jul 2006, 20:50 bearbeitet