Geht man als normaler Mann durch eine heutige Großstadt, wird man mit Reizen vollkommen überflutet, grad im Sommer. Dort ein schönes Décoltée, dort lange Beine, da ein flacher Bauch, dort ein kleiner Po. Man beschwert sich ja nicht, im Gegenteil, es ist eine Freude es zu sehen, zu bewundern und sich dabei vorzustellen wie...
egal...
Das alles funktioniert gut, solange man nicht in die Gesichter der Kleiderständer schaut. Was einem da geboten wird, man mag so gern weglaufen oder es ignorieren, aber das Staunen ist einfach größer als alles andere.
Leere Puppengesichter, frei von jeder Art Ausstrahlung, kleine Kinder, kaum fruchtbar, kaum alt genug zum abends weggehen, sich kleidend wie Huren in schlechten Vierteln und immer wieder, frei jeder Ausstrahlung. Man würde so gern mal eine mit nach Hause nehmen um sich selbst an ihr auszutoben, aber das vergeht einem beim Anblick dieser leeren Hüllen. Wie vorhin, schöne runde Formen, formbetonte Textilwahl, ein Corpus zum Begehren. Aber dann der Blick in die Augen, zum Profil und was vom ersten Bild übrig blieb war wie weggeblasen (ohne damit eine billige sexuelle Assoziation auslösen zu wollen, auch ein Thema daß behandelt werden muß...) und die schöne Phantasie wurde zum billigen Klatsch.
Schwarze Ränder um die Augen, in denen kein Leben steckt und denen auch der Rand keins verleiht, ein blaßer Eindruck trotz mit Hilfe des Solariums tief pigmentierter Haut. Für wen wird das getan? Nach Aussagen der Östrogenproduzentinnen für sich selbst, aber was ist denn das für eine Aussage? Ich stecke mich selbst in zu kleine Klamotten, in denen ich mich nicht wohl fühle weil sie ständig hoch- oder runterrutschen, zu kleine, aber doch ach so tolle Schuhe, in denen ich keine Stunde vernünftig laufen kann? Vom Tanzen ganz zu schweigen? Enge Hosen, in denen man läuft wie einer, dessen Därme sich unfreiwillig entleert haben? Das alles tun sie für sich selbst?
Tut mir leid, aber das ist so unglaubwürdig als wenn ich sagen würde, ich würde mich nicht gern mal betrinken. Es entsteht der Eindruck, der weibliche Konkurrenzkampf ist wesentlich peinlicher und affiger als es ein männlicher selbst im testosteronüberladensten Zustand sein könnte.
Das Gegenteil stand nur wenige Minuten später an derselben Stelle. Unscheinbar gekleidet, keine Frisur wie aus einer Mädchenzeitung oder der eines Popstars, sondern einfach geschnitten, keine Schminke, nichts, was auffallen würde, wäre sie im normalen Alltag an einem vorbeigelaufen, ja, nicht einmal sexy. Aber sie unterhielt sich mit Bekannten und ihre Gestik, ihre Mimik und ihr Lächeln haben sie einfach attraktiv gemacht, es bedurfte keiner Show, keinem Gehabe, sie war schön, so wie sie war.
Warum verstehen daß die meisten nicht?
Ich glaube fast, weil sie eigentlich nicht schön sind...

Ja, leider ist es echt beängstigend wie die kleinen Mädels abgehen. Wir standen letzte woche an einer Bahnhaltestelle. Es war Freitag nacht und die Püppies kamen wohl grad aus dem Washroom oder keine Ahnung woher. Die eine cooler als die Andere. Nicht nur, dass jede versuchte wie eine billige Kopie ihrer VIVA-heldinen auszusehen und zum Beispiel Ohrringe hatte, die man auch als Hulla-Hup-Reifen nutzen konnte, sondern auch der Umgang untereinander war einfach absolut abstoßend. Ich glaube kaum, dass wir Frauen zu unseren besten Freundinnen "Muschis" sagen würden. Aber bei diesen "Ghettobitches" (ums mal im deren Sprache auszudrücken) ist das wohl gang und gebe. Einfach nur schade...
Aber man muss eben genauso bedenken, dass zu diesen frühreifen Gestalten auch die passenden männlichen Gegenstücke vorhanden sind. "Krasse Checker" mit 10 Goldkettchen, Hosen in die sie 2mal reinpassen und stylischen Mützen, die nur supercool über einem komischen Kopfband aussehen. Oder aus der anderen Schiene die hyperstylischen Muskelpakete, die sich mit Amphetaminen ihr Hirn wegballern, aussehen als wären sie grad aus dem Toaster gefallen und rumlaufen, als hätten sie Rasierklingen unter den Armen und zwischen den Beinen.
So gibt es für jede Püppi auch ein Gegenstück. Viele, vorallem junge Mädchen, werden einfach nur versuchen akzeptiert zu werden und Werbeidealen hinterher eifern. Sie wollen vielleicht aussehen, wie "Germanys next Topmodel"... Im endeffekt tragen die Medien einen sehr großen Teil der Verantwortung. Wir sind jetzt wahrscheinlich alle alt genug und haben unseren eigenen Weg gefunden und können behaupten, dass wir das verkörpern was wir sind. Aber junge Leute suchen nun mal nach Vorbildern und diese findet man dann meist im Fernsehen oder anderen Medien.
Fragt sich nur, ob die Mädels dann noch die Kurve bekommen, oder ob sie immer eine schlechte Kopie von jemand anderem bleiben.