Es wäre sicherlich kein Ding, wenn der Arzt den Wisch, den er auch an die Krankenkasse übermittelt, auch den Patienten übermittelt. Das Problem ist, dass es für die Patienten nicht ersichtlich ist, was die Behandlung kostet. Das andere Problem ist, dass es für die Krankenkassen nicht kontrollierbar ist, was der Arzt abrechnet.
Wenn ich sehe, dass der Zahnarzt eine längeres, vertiefendes Beratungsgespräch abrechnet und in Wahrheit das ganze in dem Satz "man muss seine Zähne 2 mal am Tag putzen" ausgedrückt ist, brauche ich mich nicht fragen, warum die Krankenkassen soviel zahlen. Generell scheint es so zu sein, dass der Arzt, sobald man eine Frage an ihn stellt, ein erweitertes Beratungsgespräch abrechnet.
Dann gibt es auch die Geschichten, wie man im deutschnahen Ostblock besticht. Da kommt nicht mehr der Hunni in den Pass sondern die Gesundheitskarte. Der Bestochene kassiert damit deutsche Leistungen und der Bestechende meldet die Karte als verloren. Dank dem supersicheren System, dass hinter der Gesundheitskarte steht, kann man diese aber nicht sperren, da sonst der ganze Kunde gesperrt wird.
Und dann gibt es auch noch die Fälle in denen Ärzte jahrelang noch Leistungen abgerechnet haben, für Personen, die schon lange tot waren.
Generell ist unser Gesundheitssystem ein sehr anonymes System. Da braucht man sich aber nicht wundern, wenn irgendwo nicht nachprüfbar Gelder verschwinden. Das gehört aufgeräumt und die Nachprüfbarkeit der Leistungen und deren Preise gehört da einfach dazu. Man muss es ja nicht so gestalten, dass die armen Leute gleich die ganzen Kosten tragen müssen. Man kann es ja auch so gestalten, dass die Leute die Rechnung des Arztes bestätigen und an die KK weiterleiten müssen. Ich weiss es erzeugt Aufwand, aber die bisherige Vernachlässigung können wir uns einfach nicht mehr leisten.
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