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Die Benzinpreise sind explodiert - aber nur im Osten Deutschlands. Einfacher Grund: Nur hier gibt es richtige Winterferien. Deshalb kletterten die Spritpreise von heute auf morgen um bis zu sechs Cent. Im Westen blieben sie gleich.
Bei Esso (Annaberger Straße) kostete gestern der Liter Diesel satte 0,889 Euro, Benzin 1,069 Euro und Super 1,089 Euro. Selbst bei den Jet-Tankstellen (immer einen Cent günstiger als die Marken-Konkurrenz) sind die Preise über Nacht explodiert.
Ein Ost-Problem: In Sachsen (11 Ferientage), in Thüringen (12 Tage), in Sachsen-Anhalt (9 Tage), in Mecklenburg-Vorpommern (11 Tage) und in Berlin-Brandenburg (5 Tage) gibt es Winterferien. In Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gibt es gar keine Ferien. „Deshalb sind die Sprit-Preise dort gleich geblieben“, so Jochen Hövekenmeier (38) vom Automobilclub von Deutschland (AvD). „Die Winterferien haben die Preistreiberei der Mineralölkonzerne aufgedeckt.“
Pikant: Diesel und Benzin müssten eigentlich billig sein. „Denn das Barrel Rohöl kostete gestern 22,30 Euro“, so Hövekenmeier. „Vor einem Jahr kam er knapp 38 Euro.“ Doch die Benzinpreise von heute und damals unterscheiden sich nur um einen Cent.
OMV-Sprecher Thomas Humer (33) sucht eine Begründung: „Das ist eine Wettbewerbssituation.“ An den Ferien liege es natürlich nicht ... |
© SZ-Online vom 11.02.2004Früher hiess es ja noch Ökosteuer und so, aber jetzt werden die Ausreden dürftig, und das wahre Gesicht der Unternehmer kommt zu Tage. Und ihr könnt mir glauben, Benzin ist höchstens die Spitze des Eisberges. Zum Glück hat Deutschland nicht mit Soldaten am IrakKrieg teilgenommen, sonst hätten wir unsere Soldaten dafür verbrannt, dass sich an den Benzinpreisen nichts ändert. Ein Hoch auf Schröder.