Der sächsische NPD-Politiker Uwe Leichsenring ist am Vormittag bei einem Verkehrsunfall bei Pirna ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Sprecher der Polizeidirektion Oberes Elbtal-Osterzgebirge dem MDR SACHSENSPIEGEL nach Auswertung der Ausweispapiere des Verunglückten. Nach bisherigen Informationen war Leichsenring mit seinem Auto auf der Bundesstraße 172 zwischen Königstein und Dresden bei einem Überholmanöver frontal mit einem Lkw zusammengestoßen.
Leichsenring-Klage vor dem Verfassungsgericht Das Unglück ereignete sich einen Tag vor einer Sitzung am sächsischen Verfassungsgericht. Dort sollte der Eklat um volksverhetzende Äußerungen Leichsenrings verhandelt werden. Der parlamentarische Geschäftsführer der NPD-Fraktion hatte vor dem höchsten Gericht des Freistaats gegen seinen Ausschluss von drei Landtagssitzungen geklagt. Er hatte in einer Landtagsdebatte gefordert, gewalttätige linke Demonstranten mit Sonderzügen zur Bundesanwaltschaft nach Karlsruhe zu bringen. Auf den Zwischenruf der Linkspartei.PDS, mit Sonderzügen kenne sich die NPD ja aus, hatte Leichsenring entgegnet: "Ja, ja, manchmal wünscht man sie sich wieder, wenn ich manchen so sehe".
Leichsenring war parlamentarischer Geschäftsführer der sächsischen NPD-Landtagsfraktion. Nach Angaben seiner Fraktion war der 39-Jährige in der Sächsischen Schweiz in einen Lastwagen gefahren.
Der Unfall ereignete sich nach Polizeiangaben am Vormittag auf der Bundesstraße B 172 von Königstein nach Pirna in der Nähe der Ortschaft Krietzschwitz. Leichsenring wollte vorausfahrende Fahrzeuge überholen und stieß dabei mit einem entgegenkommenden Lkw zusammen. Der Wagen des Politikers sei durch die Wucht des Aufpralls in zwei Teile zerrissen worden, sagte ein Polizeisprecher.
Der Lkw kippte um und fing Feuer. Der 59 Jahre alte Fahrer wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Der Polizei zufolge handelt es sich bei dem getöteten Pkw-Fahrer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Leichsenring, obwohl die offizielle Identifizierung noch ausstand. Es seien Ausweispapiere auf seinen Namen gefunden worden. Ein Sprecher der NPD-Landtagsfraktion bezweifelte, dass Leichsenrings Tod auf einen Unfall zurückzuführen sei. Er habe als sicherer Fahrer gegolten, sagte er. Das Landeskriminalamt müsse den Unfallhergang genau untersuchen, forderte der Sprecher.
Der aus Königstein stammende Leichsenring, der Inhaber einer Fahrschule war, hatte im Mai im Dresdner Landtag für einen Eklat gesorgt, als er in Anspielung auf die NS-Verbrechen während des Dritten Reiches indirekt neue Sonderzüge zu Konzentrationslagern forderte.
... Der aus Königstein stammende Leichsenring, der Inhaber einer Fahrschule war, hatte im Mai im Dresdner Landtag für einen Eklat gesorgt, als er in Anspielung auf die NS-Verbrechen während des Dritten Reiches indirekt neue Sonderzüge zu Konzentrationslagern forderte.