Zitat(Phaeton14210 @ 18 Sep 2006, 13:21)
doch, in dem man seine stimme abgibt und sich überhaupt beteiligt und im zweiten schritt, wenn man sich selbst engagiert, in einer bestehenden partei oder in dem man im krassesten fall eine eigene gründet. auch kann man sich zb an bürgerbegehren beteiligen oder man geht zb mal in die sprechstunde eines abgeordneten und spricht mit dem persönlich......... usw.. usw..
die möglichkeiten bestehen, man muss sie nur nutzen.

Soweit die Theorie.
In der Praxis führt die Stimmabgabe dazu, dass die SPD oder die CDU gewinnt. Egal wen ich wähle. Wenn ich zufällig die Gewinnerin gewählt habe, darf ich mich über deren Sieg freuen. Das wars auch schon. Dann denk ich doch, die Gewinnerin setzt das um, weswegen sie meine Stimme bekommen hat. Pustekuchen. Entweder stellt man fest, dass gar kein Geld da ist (weil der Opposition ist es ja verboten Berichte des Rechnungshofs zu lesen und auszuwerten) oder man muss das Versprechen zugunsten irgendeiner Koalitionsvereinbarung aufgeben oder es passiert eine Umweltkatastrophe, Terroristenalarm oder sonstewas. Das könnte schon etwas Verdruß schaffen.
Gut ich hab kapiert, dass mein aktive Wahlrecht relativ wenig Einfluß auf die Erreichung meiner Wünsche hat, weil Versprechungen und Möglichkeiten nicht miteinander korrelieren. Jetzt kann ich noch bei Bürgerbegehren mitmischen. Scheißidee auf Bundesebene, da gibs nämlich keine. Aber auch auf Landesebene recht schwierig. Bürgerbegehren gibt's nur alle halbe Jahrzehnt und wenn, dann beschäftigen sie sich mit nichtigen Fragen, wie WSB und nicht damit, wie es MIR wieder besser gehen soll. Könnt ich selber eins starten. Ist ziemlich viel Aufwand, muss man Geld reinpumpen und sofort. Zudem gibt es keine Handzettel auf denen steht wie's geht. Kommt also nur für sehr politikinteressierte Personen in Frage.
Wenn ich zu denen gehöre, kann ich mich auch noch in einer Partei beteiligen. Vermutlich ist die Hürde um sich in einer Partei zu beteiligen kleiner, als ein Bürgerbegehren zu starten, die Strukturen sind in der Partei ja vorgefertigt. Allerdings geht es mir in der Partei ähnlich wie bei meinem aktiven Wahlverhalten. Vorne steht einer der predigt Wein, alle findens toll und saufen doch nur Wasser. Mein Einfluß als Otto-Normal-Bürger ist auch hier gering bis gar nicht ausgeprägt. Nur darf ich anstatt 1 mal in 4 Jahren 4 mal in 1 Jahr wählen.
Dann wären die Optionen eigene Partei gründen, oder sich an die Spitze seiner Partei (Ortsverband, Landesverband, Bundesverband) bringen. Klingt toll. Aber nun ist nicht jeder ein Alphamännchen. Wär ja auch scheiße, weil sonst jeder anführen wollen, aber keiner etwas machen würde. Nachdem ich kein Alphamännchen bin, ist zwar die Theorie, dass jeder Politiker werden kann, recht cool, die Praxis sieht aber eher mau aus. Mir fehlt das Old Boys Netzwerk in der Partei, mir fehlt der Charme eins aufzubauen und besonders geschickt stelle ich mich mit meinen Reden auch nicht an. Meine depressive Phase dürfte sich spätestens mit dem allerletzten Listeplatz, der zu vergeben ist (und zwar an mich), wieder einstellen.
Bleibt nur noch die am erfolgversprechenste Methode mal meinen persönlichen Abgeordneten zu bequengeln. Hilft genauso viel wie die Telekom, die Post, UPS, die Altmarktgalerie, den ÖlschlägerKonzern , 1&1 etc. pp. zu bequengeln. Wenn's in den Kram passt, wirds durchgeführt, wenn nicht, dann nicht.