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> Der große Lauschangriff Missbrauch Teil I

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post 22 Sep 2006, 07:55
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Straight Esh
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Befürworter hatten es ja immer bestritten. Überwachungsmöglichkeiten dienen nur zum Wohle des Volkes. Ein Mißbrauch kann, dank strenger Regelungen und der Notwendigkeit eines richterlichen Befehls nicht auftreten.

Denkste. Italien macht es vor. Seit 1997 wird das Überwachungssystem von Privatpersonen genutzt, um vom Angestellten bis zum hohen Politiker auszuspähen, was irgendwie brauchbar sein könnte. Diese Telefondaten wurden mit weiteren sensiblen Daten des Militärgeheimdienstes sowie der Steuerbehörden und des Innenministeriums komplettiert. Alle so gesammelten Daten gingen vermutlich nur für Geld an irgendwelche Auftraggeber.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,438499,00.html

Auch die Tschechische Republik hält sich nicht hinter dem Berg. Illegal wurden 20 Abgeordnete und Journalisten abgehört, bei einem Abgeordneten wurden brisante Dokumente kurz vor der Wahl veröffentlicht und sorgten so vermutlich für dessen Niederlage.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,438524,00.html

Und weil es keine Geschichte ohne Moral gibt, kommt diese hier:
http://www.golem.de/0602/43086.html
http://www.computerpartner.de/produkteundt...1119/index.html


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sol delectans et matrona delectans

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post 22 Sep 2006, 12:38
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Straight Esh
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Natürlich hat es genau mit dem Ausbau der Überwachung etwas zu tun. Denn der Ausbau der Überwachung resultierte nicht zuletzt in der Schaffung einer einheitlichen Datenschnittstelle, mit der man alles ganz einfach abhören kann.

Natürlich könnte ein Topmanager oder mein Vermieter oder das Prüfungsamt Daten über mich sammeln und diese verkaufen. Allerdings sind die Daten von meinem Vermieter oder meinem Prüfungsamt von minderer Qualität und Interesse. Warum? Der Personenkreis für den diese Daten interessant sein könnten, ist relativ klein, außerdem hat man nur einen relativ kleinen Ausschnitt über mich. Was weiss den schon mein Vermieter über mich, außer meine Schufa Daten (die sowieso jeder bekommen kann, mit dem ich ein Geschäftsverhältnis eingehe). Auch die Noten, und eventuellen Prüfungsverhalten, die das Prüfungsamt über mich herausgeben könnte, wären höchstens für meinen Arbeitgeber nach der Uni interessant. Die Noten bekommt er sowieso, das Prüfungsverhalten . .nunja ..es ist einfach billiger ein Asessmentcenter zu veranstalten, als für 200 Bewerber jedes Prüfungsamt zu bestechen.
Nur bei dem Topmanager der Handyfirma gäbe es durchaus einen realistischen Anreiz eine Überwachung durchzuziehen. Ein solcher nicht-alltäglicher Ablauf würde aber durchaus eine Menge Mitwisser anziehen, so dass zu erwarten ist, dass eine solche Praxis schnell auffliegen würde.

Der Staat aber hat ein System aufgesetzt, dass die Überwachung zu einem alltäglichen Vorgang macht. Wer überwacht werden soll, kommt normalerweise vom Gericht, wird an höhere Stelle geprüft. Die Untergebenen bekommen nur einen Anschluss genannt. Das macht die ganze Sache einfacher, denn der Personenkreis, der in das Geschäft eingeweiht werden muss, ist sehr gering (der Spiegel spricht hier von 21 Personen).

Klar gibt es auch andere Möglichkeiten der Überwachung, die auch ausgenutzt werden, die aber weitaus teuerer und aufwendiger sind, als einer Person 2.000 Euro zu überweisen und dafür die Daten von Geheimndiensten und Telefonüberwachung auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen.
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Chris   Der große Lauschangriff   22 Sep 2006, 07:55
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