Natürlich hat es genau mit dem Ausbau der Überwachung etwas zu tun. Denn der Ausbau der Überwachung resultierte nicht zuletzt in der Schaffung einer einheitlichen Datenschnittstelle, mit der man alles ganz einfach abhören kann.
Natürlich könnte ein Topmanager oder mein Vermieter oder das Prüfungsamt Daten über mich sammeln und diese verkaufen. Allerdings sind die Daten von meinem Vermieter oder meinem Prüfungsamt von minderer Qualität und Interesse. Warum? Der Personenkreis für den diese Daten interessant sein könnten, ist relativ klein, außerdem hat man nur einen relativ kleinen Ausschnitt über mich. Was weiss den schon mein Vermieter über mich, außer meine Schufa Daten (die sowieso jeder bekommen kann, mit dem ich ein Geschäftsverhältnis eingehe). Auch die Noten, und eventuellen Prüfungsverhalten, die das Prüfungsamt über mich herausgeben könnte, wären höchstens für meinen Arbeitgeber nach der Uni interessant. Die Noten bekommt er sowieso, das Prüfungsverhalten . .nunja ..es ist einfach billiger ein Asessmentcenter zu veranstalten, als für 200 Bewerber jedes Prüfungsamt zu bestechen. Nur bei dem Topmanager der Handyfirma gäbe es durchaus einen realistischen Anreiz eine Überwachung durchzuziehen. Ein solcher nicht-alltäglicher Ablauf würde aber durchaus eine Menge Mitwisser anziehen, so dass zu erwarten ist, dass eine solche Praxis schnell auffliegen würde.
Der Staat aber hat ein System aufgesetzt, dass die Überwachung zu einem alltäglichen Vorgang macht. Wer überwacht werden soll, kommt normalerweise vom Gericht, wird an höhere Stelle geprüft. Die Untergebenen bekommen nur einen Anschluss genannt. Das macht die ganze Sache einfacher, denn der Personenkreis, der in das Geschäft eingeweiht werden muss, ist sehr gering (der Spiegel spricht hier von 21 Personen).
Klar gibt es auch andere Möglichkeiten der Überwachung, die auch ausgenutzt werden, die aber weitaus teuerer und aufwendiger sind, als einer Person 2.000 Euro zu überweisen und dafür die Daten von Geheimndiensten und Telefonüberwachung auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen.
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