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>Schulsystem schuldig an Schlägereien?

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post 26 Oct 2006, 12:58
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Straight Esh
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Aufhänger war ein Post bei
/index.ph...64&#entry219664 , der behauptete, dass alle die gleiche Ausbildung genießen und demnach dem Schulsystem keine Rolle bei der Entwicklung von Schlägereien zukommt


Genau. In Klassen mit 30 Kindern, bei denen der Lehrer durch die Unruherstörer schon überlastet ist, bekommt jeder die gleiche Bildung. Das ist schon richtig, allerdings ist die halt schlecht Die deutschen Klassen sind einfach zu groß, dass man vernünftig alle entsprechend ihrer Fähigkeiten fördern kann. Die einen langweilen sich im Unterricht, und machen Scheiß. Dadurch wird der Unterrricht gestört, das Niveau sinkt. Andere Schüler werden als schlecht eingestuft, weil sie mal irgendwo den Anschluß verpasst haben, aber es keiner gemerkt hat. Es kommt immer mehr Stoff drauf, ohne eine vernünftige Basis kann man aber nichts damit anfangen. So wird auch diesen Schülern der Aufgang aufs Gymnasium verwehrt. Ausländische Mitbürger werden nicht gesondert gefördert, sondern entweder entsprechend ihrer geistigen Fähigkeiten in Klassen eingeordnet (= sie können nicht folgen, weil sie oft mit der Sprache Probleme haben) oder entsprechend ihrer sprachlichen Fähigkeiten (= sie langweilen sich, weil der Stoff viel zu leicht für sie ist).

Also hast du Glück gehabt, wenn deine Klasse ruhig war, und alle gut mitgekommen sind. Mit selbst was draus machen, hat das meistens wenig zu tun. Gerade bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren. Da hat man sowieso meistens kein Bewusstsein dafür, wie wichtig Bildung ist.


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post 26 Oct 2006, 19:59
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V.
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japp chris, ich kann dir da auch nur zustimmen. Eine große Klassenstärke geht immer auf Kosten der Leistungsschwachen. Und die meisten Lehrer wissen dies auch, doch leider können die auch nichts weiter machen. Klar kann man als Lehrer in einer Klasse von 35 Schülern versuchen die Leistungsschwachen zu fördern. Doch wie weit geht diese Unterstützung? Meine Mentorin im Praktikum hat mir das damals auch versucht zu erklären. Es ist ja nicht so, dass die Lehrer nicht wollen. Aber wenn sie die schlechten jedes mal fördern, werden die Leistungstarken wieder vernachlässigt und kommen nicht auf den Stand des Wissens, welchen sie erreichen könnten.
Also meiner Meinung nach hat unsere ganze Bildungspolitik eine Überholung verdient. Wieso zum beispiel wurde dieses Jahr beschlossen, dass Realschüler bis 2,5 Notendurchschnitt aufs Gymnasium gehen können? Ich finde sowas absolut falsch. So haben wir zwar auch immer mehr Gymnasiasten, allerdings gibt es dann sozusagen nur noch 3er Schüler in den Realschulen. Wer soll denn dann noch irgendjemand mitziehen? Oder genauso problematisch sieht es doch in der Wirtschaft aus. Wieso bekommen Abiturienten denn überhaupt alle guten Lehrstellen? Wieso können dann Real- oder Hauptschüler nicht Steuerfachangestellte/Bahnführer/was weiß ich werden? Warum bleibt für die dann nur der Rest, den die Abiturienten nich wollen oder eine schulische Maßnahme übrig?
Es ist einfach so, dass du an der Real- und Hauptschule mit keiner Perspektive auf ein Leben hinarbeitest, wenn du weißt, dass du eh nie den Job machen kannst, den du dir wünschst, weil diese Jobs (und seien sie noch so profan) an Abiturienten rausgehn.
Wenn es nach mir ginge, dürften nur gute Schüler das Abitur machen und somit die Hochschulreife erlangen. Diese sollten dann mit ihrer Qualifikation auch studieren. Die Lehrstellen könnten dann unter den Schülern der Mittelschulen aufgeteilt werden. Somit hätte man auch an diesen Schulen wieder eine Perspektive.
Ich kann es vollkommen verstehen, wenn Schüler an der Hauptschule mit überhaupt keinem sinnreichen Ziel in ihrem Leben, nur mit dem rosigen Ausblick auf hartz IV, einfach austicken und ihren frust ablassen. Da spielt sicherlich auch das elternhaus eine große rolle. Doch auch hier stimm ich Tina zu, mit außerschulischen Programmen oder einer Ganztagsschule könnte man da sicherlich auch was machen. Doch dafür fehlt ja das geld. In der schule, wo ich war (Real/Hauptschule) und praktikum machte, haben einige lehrer wenigstens AGs angeboten. Diese Stunden und auch die Vorbereitungen/Materialien dafür wurden nicht gezahlt. Na wenn sowas nicht unterstützt wird, wie sollen dann Lehrer auf Dauer sowas durchführen?
ich sage ja nicht, dass es ein Patentrezept gibt. Aber man sollte endlich mal anpacken... und das an aller erster stelle in der Bildungspolitik!!!


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post 26 Oct 2006, 20:34
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Zitat(Schnien @ 26 Oct 2006, 19:59)
japp chris, ich kann dir da auch nur zustimmen. Eine große Klassenstärke geht immer auf Kosten der Leistungsschwachen. Und die meisten Lehrer wissen dies auch, doch leider können die auch nichts weiter machen. Klar kann man als Lehrer in einer Klasse von 35 Schülern versuchen die Leistungsschwachen zu fördern. Doch wie weit geht diese Unterstützung? Meine Mentorin im Praktikum hat mir das damals auch versucht zu erklären. Es ist ja nicht so, dass die Lehrer nicht wollen. Aber wenn sie die schlechten jedes mal fördern, werden die Leistungstarken wieder vernachlässigt und kommen nicht auf den Stand des Wissens, welchen sie erreichen könnten.
*


wäre es dann nicht die logische konsequenz, die schüler nach leistung aufzusplitten, damit die langsamen mehr zeit bekommen, die schnellen trotzdem den bildungsdurst stillen können? also genau das, was gerade gemacht wird?!

Zitat(Schnien @ 26 Oct 2006, 19:59)
Also meiner Meinung nach hat unsere ganze Bildungspolitik eine Überholung verdient. Wieso zum beispiel wurde dieses Jahr beschlossen, dass Realschüler bis 2,5 Notendurchschnitt aufs Gymnasium gehen können? Ich finde sowas absolut falsch. So haben wir zwar auch immer mehr Gymnasiasten, allerdings gibt es dann sozusagen nur noch 3er Schüler in den Realschulen.*


wolltest du nicht eben noch, dass entsprechend der leistung unterschiedlich betreut wird?

Zitat(Schnien @ 26 Oct 2006, 19:59)
Wer soll denn dann noch irgendjemand mitziehen?
*


das mit dem mitziehen verstehe ich nicht. habe nie gesehn, dass sich einer der besten mit einem der schwächeren zusammensetzt und lernt. der grund dafür wurde ja auch bereits in anderen posts aufgeführt.
und eine alternative argumentation, dass der gute als vorbild dient, würde auch keinen sinn machen, weil sich die schlechten meist bewusst von den anderen abgrenzen.

Zitat(Schnien @ 26 Oct 2006, 19:59)
Oder genauso problematisch sieht es doch in der Wirtschaft aus. Wieso bekommen Abiturienten denn überhaupt alle guten Lehrstellen? Wieso können dann Real- oder Hauptschüler nicht Steuerfachangestellte/Bahnführer/was weiß ich werden? Warum bleibt für die dann nur der Rest, den die Abiturienten nich wollen oder eine schulische Maßnahme übrig?
Es ist einfach so, dass du an der Real- und Hauptschule mit keiner Perspektive auf ein Leben hinarbeitest, wenn du weißt, dass du eh nie den Job machen kannst, den du dir wünschst, weil diese Jobs (und seien sie noch so profan) an Abiturienten rausgehn.
Wenn es nach mir ginge, dürften nur gute Schüler das Abitur machen und somit die Hochschulreife erlangen. Diese sollten dann mit ihrer Qualifikation auch studieren. Die Lehrstellen könnten dann unter den Schülern der Mittelschulen aufgeteilt werden. Somit hätte man auch an diesen Schulen wieder eine Perspektive.
Ich kann es vollkommen verstehen, wenn Schüler an der Hauptschule mit überhaupt keinem sinnreichen Ziel in ihrem Leben, nur mit dem rosigen Ausblick auf hartz IV, einfach austicken und ihren frust ablassen. Da spielt sicherlich auch das elternhaus eine große rolle. Doch auch hier stimm ich Tina zu, mit außerschulischen Programmen oder einer Ganztagsschule könnte man da sicherlich auch was machen. Doch dafür fehlt ja das geld. In der schule, wo ich war (Real/Hauptschule) und praktikum machte, haben einige lehrer wenigstens AGs angeboten. Diese Stunden und auch die Vorbereitungen/Materialien dafür wurden nicht gezahlt. Na wenn sowas nicht unterstützt wird, wie sollen dann Lehrer auf Dauer sowas durchführen?
ich sage ja nicht, dass es ein Patentrezept gibt. Aber man sollte endlich mal anpacken... und das an aller erster stelle in der Bildungspolitik!!!
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es stellt sich die frage, ob die leute schlechte leistungen bringen, weil sie keine perspektive sehen, oder ob sie keine perspektive haben, weil sie schlechte leistungen erbracht haben.

was ist hier ursache und was ist wirkung?

jeder hat alle chancen gehabt und man kann auch nach der 10. noch durchaus auf den abitur-zug aufspringen, wenn die leistung stimmt. aufstiegschancen gibt es reichlich.

und angesichts dessen stellt sich die frage, warum ein betrieb noch jemanden einstellen sollte, der jede chance verspielt hat, wenn er gleichzeitig jemanden bekommen kann, der ambitionen bewiesen hat.

man sollte den hauptschulabschluss abschaffen und dann hat JEDER die möglichkeit am ende seiner realschule noch zu wechseln, wenn er möchte, sofern er auch wirklich darauf hingearbeitet hat.

leute, die sich freiwillig für den hauptschulweg entscheiden, bekommen von mir ungefähr genausoviel mitleid, wie die assis, die den ganzen tag freiwillig mit ihren kumpels und hunden vorm konsum auf der alaunstraße rumhängen, obwohl sie eigentlich alle möglichkeiten haben. kenne genug leute, die sich für sowas entschieden haben, weils grade trend war und es deren freunde auch gemacht haben und nicht, weil sie so arm wären, dass sie betteln müssten.

ich kann das mit der perspektivlosigkeit bei immigranten bzw deren kindern verstehen. als türke oder russe hat mans mit sicherheit schwerer ne lehre in schland zu finden, als ein deutscher bei gleichen leistungen. bei deutschen hört mein verständnis aber auf.

wer hat die denn gezwungen, faul zu sein, schlechte leistungen zu erbringen.
dann gibts noch die, die den anschluss an die mitschüler verloren haben, aber ist das wirklich die regel, oder eher die ausnahme?

statistisch ist die leistung eng mit dem sozialen umfeld verknüpft. sollte also die regel sein, dass die mehrheit der hauptschüler wegen stoffdefiziten an irgendeiner stelle den anschluss verloren haben und deshalb nur eben den hauptschulabschluss geschafft haben, müsste dies direkt aus finanziellen gründen resultieren, denn die verteilung von talent dürfte bei armen wie reichen kindern nicht unterschiedlich sein und der stoff ist auch der gleiche


nach dieser logik ist also nicht das schulsystem an der bildungsmisere schuld, sondern die wohlstandsverhältnisse.



das mit dem anpacken interessiert mich auch nochmal näher. sicher gibts kein patentrezept, aber ich denke du hast zumindest ne vage vorstellung, wie diese änderungen aussehn könnten.

wie zwingt man kinder zu guten leistungen? denn die vorraussetzungen für gute leistungen hat jeder! keiner ist dumm oder unfähig geboren! (geistig behinderte evtl mal ausgenommen) irgendwann im leben muss also dieser punkt gewesen sein, wo es sich in die eine oder andere richtung entwickelt hat - oder wo sich bewusst für eine richtung entschieden wurde.

man könnte sagen, es war am ende der grundschule, wo das erste mal nach leistung getrennt wurde. jedoch besteht zumindest in sachsen im 5. und 6. schuljahr die möglichkeit die schule je nach leistungen zu wechseln. man könnte sagen, nach der 6. klasse wars. jedoch besteht nach der 10. klasse - also nachm realschulabschluss die möglichkeit das abitur zu machen. wann ist denn dieser punkt?

man könnte argumentieren, kinder wissen noch nicht so recht, was sie wollen und müssen erst die erfahrungen machen. aber man kann nicht gleichzeitig behaupten, die kinder würden soviel eigeninitiative zeigen, mitschüler 'mitzuziehen'

das schließt sich aus. kinder können nicht gleichzeitig unfähig sein über sich selbst zu entscheiden, aber gleichzeitig verantwortung für andere übernehmen. entweder, oder...

das war jetz wenig spezifisch auf deine beitrag bezogen, sondern eher auf die gesamtdiskussion.

Dieser Beitrag wurde von drölf: 26 Oct 2006, 21:11 bearbeitet


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