Zitat(drölf @ 26 Oct 2006, 20:34)
wäre es dann nicht die logische konsequenz, die schüler nach leistung aufzusplitten, damit die langsamen mehr zeit bekommen, die schnellen trotzdem den bildungsdurst stillen können?
also genau das, was gerade gemacht wird?!

Nochmal: Meinem Empfinden nach geht es nicht darum die Schwachen auszusortieren. Es geht um die Klassenstärke. So wie Chris schon gesagt hat, ist es in einer kleinen Klasse viel leichter zu lernen. Mit den Jahren baut man Beziehungen zu einander auf, Hemmungen werden abgebaut und es entsteht eine Atmosphäre, in welcher man auch Fehler begehen kann, ohne gelächter und hohn zu ernten. Es ist zwar immer blöd ein system als stein der weisen darzustellen, aber das finnische system ist dafür ein gutes beispiel. Dort gibt es kleine Klassen und an jeder Schule ist eine Sozialpädagogin, eine Psychologin, eine krankenschwester, verschiedene Assistenten, welche außerschulische Aktivitäten und Lerngruppen betreuen und eine Spezialkraft, welche sich mit den besonders lernschwachen Schülern auseinandersetzt. Sie hinterfragt die Ursachen der schwachen Kinder... arbeitet dabei hand-in-hand mit den anderen mitarbeitern und entwirft individuell für jedes kind einen Lernplan oder einen Plan, welcher versucht dem Schüler weiterzuhelfen.
Sowas nenne ich individuelle Hilfestellung und für solch eine Regelung spreche ich mich aus.
Zitat(drölf @ 26 Oct 2006, 20:34)
wie zwingt man kinder zu guten leistungen? denn die vorraussetzungen für gute leistungen hat jeder! keiner ist dumm oder unfähig geboren!

Es geht überhaupt nicht ums Zwingen. Es geht um den sozialen Aspekt der Schule. Es geht darum, dass sich Lehrer, ... etc. verstärkt um die vernachlässigten Schüler kümmern.
und dass jedes Kind mit den gleichen voraussetzungen geboren ist, kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt immer Schüler, die begreifen das 1x1 einfach nicht so schnell, wie andere.
Zitat(drölf @ 26 Oct 2006, 20:34)
leute, die sich freiwillig für den hauptschulweg entscheiden, bekommen von mir ungefähr genausoviel mitleid, wie die assis, die den ganzen tag freiwillig mit ihren kumpels und hunden vorm konsum auf der alaunstraße rumhängen, obwohl sie eigentlich alle möglichkeiten haben

Wenn du aber sagst, dass alle Jugendlichen mit den gleichen Voraussetzngen geboren werden... wer deiner Meinung nach entscheidet sich denn freiwillig für den Hauptschulabschluss? Und die viel wichtigere Frage: WIESO entscheidet man sich denn dafür?
Wieso sind denn viele Schüler so "Ey-altaaa, ich scheiß auf die verf***** schule"??? Warum ist das so? Nur, weil sie keinen Bock haben? Weil alle so faul sind?
Oder eher, weil es eine art "Selbstschutz" ist, um vor den Kumpels und Mitschülern noch ein Stück weit Ansehen zu behalten? Um sich vielleicht selbst noch vormachen zu können, dass sie diese Entscheidung haben selbst treffen können?
Ich denke nämlich vielmehr, dass diese Jugendlichen mit mehr Unterstützung und Betreuung wesentlich mehr aus sich machen könnten, aber die sozialen Umstände einfach nciht mehr zugelassen haben. Weil sie vielleicht von den Eltern auch so ein Bild vorgelebt bekommen...
Jaaa... das klingt alles so moralapostolisch... aber irgendwie hab ich immernoch das Ideal von einer Schule, welche für die Belange der Schüler da ist und somit auch einen Beitrag in für Entwicklung des Einzelnen bewirkt.
/edit: sorry, grad erst gesehn, dass Chris auch das finnische modell aufgegriffen hat.