damit hab ich nicht gemeint, dass das innerhalb von 1 bis 2 wochen eintritt, sondern das was ich damit meinte spielt sich schon über einen längeren zeitraum ab und bleibt dann auch nicht immer nur bei einem gläschen wein.
alkohol, kaffee und andere drogen sind für mich genussmittel - allerdings nur in der richtigen dosis - übersteigt man dieses limit kann man nicht mehr von genuss sprechen, sondern von befriedigung einer sucht. das ist meine definition von sucht, aber was doch die viel interessantere frage ist, warum wird der konsum eines genussmittels zur sucht? sowas passiert doch nicht durch einen schwachen willen - klar kann der das stark beeinflussen und zwar bei jeder einzelnen person mehr oder weniger, doch ist das nicht die ursache. das mit der körperlichen abhängigkeit ist so'ne sache - klar hatte ich manchmal schon entzugserscheinungen in form von zittern nach einer alkoholreichen nacht oder einem durchsoffenen wochenende, aber ich hab körperlich weitaus weniger damit zu kämpfen als psychisch. die körperliche abhängigkeit ist zwar von droge zu droge unterschiedlich stark ausgeprägt, aber im falle von alkohol und nikotin eher sehr gering. zumindest sind das meine erfahrungen.
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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