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Von Hagens macht Guben zur "Leichenstadt"
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specki |
 13 Dec 2008, 00:43
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Abgemeldet
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 13 Dec 2008, 08:32
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der christian       
Punkte: 1119
seit: 01.10.2003
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Zitat(Socres @ 13 Dec 2008, 01:52) der däniken unter den leichenschändern sozusagen...  Mag sein, aber in Guben (ich komme da her und meine Familie wohnt auch noch dort) ist man vielfach doch der Meinung und dankbar, dass der Mann immerhin in der sehr struktursschwachen Region überhaupt investiert hat. Man mag es kaum glauben, aber es sieht bei Weitem nicht überall so rosig auf dem Arbeitsmarkt aus (wie in Dresden) als dass man sich den Luxus erlauben kann und sich als Stadt die sich ansiedelnden Unternehmen aussuchen könnte [und ja, auch dort ist man auf Steuern der Unternehmen angewiesen, da sich Bund und Land ja doch "eher zurückhaltend" verhalten] oder als Bewohner der Stadt den Arbeitgeber (denn so sehr viele Arbeitgeber gibt es dort wirklich nicht). Man sollte also bitte immer beide Seiten sehen und nicht "global" über die Leute schimpfen, die ihr Geld in die eher ärmeren Gegenden investieren. Nebenbei: die Ausstellung in Dresden hat, soweit sich das für mich jetzt herausfinden lässt, nichts mehr mit dem von Hagens zu tun, aber da es ein lukratives Geschäft ist, finden sich halt mit der Zeit mehr und mehr, die es ihm gleich tun. PS: ich sehe den Mann (von Hagens) eher als Sonderling (auch von seinem Gehabe her), denke aber ebenfalls, dass er eher Unternehmer als Wissenschaftler ist - und dass er mit den Körpern von Menschen handelt (genau so wie diverse Unternehmen, die zur Einäscherung Tote in die Tschechische Republik schaffen, weil es dort schlicht günstiger ist als in Deutschland). Dass er diese toten Körper nun ausstellt, ist eben seine Art, Geld aus dem Tod anderer Menschen zu machen. Über Ethik macht man sich hierzulande insgesamt eher weniger Gedanken (sehr simples Beispiel: Massen-Hühnerhaltung zugunsten der Preise/Gewinnspanne für Grillhähnchen und Eier), weswegen das auch an dieser Stelle für mich kein Argument darstellt.* *gleitet ab in OT, deswegen nur klein: Persönlich sehe ich das eher so, dass der Mensch nur ein Lebewesen von vielen ist und dass der Tod eines einzelnen Menschen, so tragisch er für diesen Menschen und sein Umfeld auch sein mag, allein durch die schiere Menge der Menschen eher unwichtig ist...zudem ist es weithin akzeptiert, dass weltweit andauernd Menschen verhungern - und dass obwohl weltweit mehr als genug Nahrung für alle Menschen vorhanden ist (und es ist gut für die Gemeinschaft, dass so viele sterben, denn sonst hätten wir schon SEHR bald ein ernsthaftes Platzproblem, dem wir so erst ein wenig später begegnen müssen). Die Ethik, dass ein Mensch mit dem Tod anderer Menschen kein Geld verdienen darf, ist meiner Meinung nach also nur vorgeschoben, gewissermaßen als "Gewissensberuhigung", so dass man auf dem Thema rumreiten kann und dabei doch recht leicht übersieht, dass es Arten auf der Welt gibt, denen es (aufgrund des Wirkens des Menschen) deutlich schlechter geht als dem Menschen selbst. ...und dass der Mensch so dominant ist, ist vielleicht ja auch nur eine Frage der Zeit, denn so sehr lange gibt es ihn ja noch nicht; und es gibt bereits jetzt relativ viele Menschen auf dieser Welt, die danach trachten, möglichst viele ihrer Artgenossen zu töten (nicht um Nahrung zu gewinnen, sondern aus "menschlichen" Beweggründen [Religion/Glauben, Revierkriege,Machterhalt usw.] ). Insgesamt ein recht komplexes Thema, wenn man erstmal beginnt darüber nachzudenken...
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 16 Dec 2008, 23:24
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2. Schein  
Punkte: 108
seit: 27.10.2004
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Übrigens würde ich von der Ausstellung eher abraten. Man merkt, dass die im Windschatten von Hagens Körperwelten den schnellen Euro machen wollen. Die Ausstellung ist ziemlich klein, die vollständigen Körper kann man an einer Hand abzählen. Die Plastinate sind imho auch nicht sonderlich "schön". Ich war zwar nicht beim Original, aber davon hab ich schon wesentlich interessantere Bilder gesehen. Das wirkt alles ziemlich billig und konzeptlos hin geklatscht, zwischen drin noch ein paar eingelegte Föten und Plastikmodelle aus dem Bio-Unterricht. Dafür 12,90€ bzw. 9.90€ für Studenten sind einfach unverschämt
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 16 Dec 2008, 23:52
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Spieldosenprinzessin      
Punkte: 953
seit: 09.10.2008
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Das Plastinarium von Hagen in Guben würde mich durchaus auch reizen, allerdings habe ich es bisher noch nicht dahin geschafft und man munkelt es sei vorerst geschlossen. Allerdings ist diese andere Ausstellung ("Echte Körper" meine ich) wirklich empfehlenswert. Ich hab sie vor 2 Jahren in LE bestaunen dürfen und ja - ich mag es. Im Grunde genommen ist es dasselbe wie Körperwelten, nur vielleicht nicht so aufgepusht und mit größerem Lerneffekt. Eintritt waren auch stattliche 6 Euro, aber das war es durchaus wert. Die Plastinate waren in einer recht schönen Athmosphäre, alles ist nachvollziehbar erklärt, man kann selbst auch herumexperimentieren (ich fand diese Lunge zum Selbstpumpen so toll <3) und selbst das Personal war sehr hilfsbereit. Also - hin!  PS: Ein wenig wirr - Hurz. EDIT: Andere Antwort jetzt erst entdeckt - die ham die Preise so arg erhöht? Oo Und - natürlich wird das Original um einiges besser sein, aber da kommt man ja nur mit einem Quäntchen Glück mal zu. Ich denke diese Ausstellung als Aushilfsding tuts zur "Triebbefriedigung" für's erste auch. Dieser Beitrag wurde von Käks: 16 Dec 2008, 23:58 bearbeitet
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... und manchmal ist ein Lied die Welt für mich. 
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