Zitat(Socres @ 13 Dec 2008, 01:52)
der däniken unter den leichenschändern sozusagen...

Mag sein, aber in Guben (ich komme da her und meine Familie wohnt auch noch dort) ist man vielfach doch der Meinung und dankbar, dass der Mann immerhin in der sehr struktursschwachen Region überhaupt investiert hat. Man mag es kaum glauben, aber es sieht bei Weitem nicht überall so rosig auf dem Arbeitsmarkt aus (wie in Dresden) als dass man sich den Luxus erlauben kann und sich als Stadt die sich ansiedelnden Unternehmen aussuchen könnte [und ja, auch dort ist man auf Steuern der Unternehmen angewiesen, da sich Bund und Land ja doch "eher zurückhaltend" verhalten] oder als Bewohner der Stadt den Arbeitgeber (denn so sehr viele Arbeitgeber gibt es dort wirklich nicht).
Man sollte also bitte immer beide Seiten sehen und nicht "global" über die Leute schimpfen, die ihr Geld in die eher ärmeren Gegenden investieren.
Nebenbei: die Ausstellung in Dresden hat, soweit sich das für mich jetzt herausfinden lässt, nichts mehr mit dem von Hagens zu tun, aber da es ein lukratives Geschäft ist, finden sich halt mit der Zeit mehr und mehr, die es ihm gleich tun.
PS: ich sehe den Mann (von Hagens) eher als Sonderling (auch von seinem Gehabe her), denke aber ebenfalls, dass er eher Unternehmer als Wissenschaftler ist - und dass er mit den Körpern von Menschen handelt (genau so wie diverse Unternehmen, die zur Einäscherung Tote in die Tschechische Republik schaffen, weil es dort schlicht günstiger ist als in Deutschland). Dass er diese toten Körper nun ausstellt, ist eben seine Art, Geld aus dem Tod anderer Menschen zu machen. Über Ethik macht man sich hierzulande insgesamt eher weniger Gedanken (sehr simples Beispiel: Massen-Hühnerhaltung zugunsten der Preise/Gewinnspanne für Grillhähnchen und Eier), weswegen das auch an dieser Stelle für mich kein Argument darstellt.*
*gleitet ab in OT, deswegen nur klein: Persönlich sehe ich das eher so, dass der Mensch nur ein Lebewesen von vielen ist und dass der Tod eines einzelnen Menschen, so tragisch er für diesen Menschen und sein Umfeld auch sein mag, allein durch die schiere Menge der Menschen eher unwichtig ist...zudem ist es weithin akzeptiert, dass weltweit andauernd Menschen verhungern - und dass obwohl weltweit mehr als genug Nahrung für alle Menschen vorhanden ist (und es ist gut für die Gemeinschaft, dass so viele sterben, denn sonst hätten wir schon SEHR bald ein ernsthaftes Platzproblem, dem wir so erst ein wenig später begegnen müssen). Die Ethik, dass ein Mensch mit dem Tod anderer Menschen kein Geld verdienen darf, ist meiner Meinung nach also nur vorgeschoben, gewissermaßen als "Gewissensberuhigung", so dass man auf dem Thema rumreiten kann und dabei doch recht leicht übersieht, dass es Arten auf der Welt gibt, denen es (aufgrund des Wirkens des Menschen) deutlich schlechter geht als dem Menschen selbst. ...und dass der Mensch so dominant ist, ist vielleicht ja auch nur eine Frage der Zeit, denn so sehr lange gibt es ihn ja noch nicht; und es gibt bereits jetzt relativ viele Menschen auf dieser Welt, die danach trachten, möglichst viele ihrer Artgenossen zu töten (nicht um Nahrung zu gewinnen, sondern aus "menschlichen" Beweggründen [Religion/Glauben, Revierkriege,Machterhalt usw.] ). Insgesamt ein recht komplexes Thema, wenn man erstmal beginnt darüber nachzudenken...