Heute an der Uni gesehen: Plakat mit der Überschrift "Campus-Nazi des Monats". Darauf drei Studenten mit Fotos, Namen und jeweils kleinem Text über Studienfach, Aktivitäten und teilweise auch dem Wohnhaus. Übrigens inklusive Erwähnung von eXma, da einer der drei hier bekannt ist. Abschließend ist noch eine E-Mail-Adresse für weitere Hinweise angegeben. Der genaue Herausgeber ist unbekannt. Habe nur zwei Plakate gesehen. Ob und wenn ja, wo noch weitere hängen, weiß ich nicht.
Nunja, es gibt schon einige Grenzfälle zum Beispiel das Schornsteinfegergesetz oder das Gesetz, das kostenlose Rechtsberatung verbietet. Beide Gesetze wurden im 3ten Reich eingeführt, und mehr oder weniger sinnloserweise (für den Bürger) in der BRD weitergeführt.
Deswegen, und auch aus den Gesichtspunkten, dass der Gesetzgeber nicht unfehlbar ist, ist es durchaus geschickt Gesetze zu überprüfen.
Allerdings ist der Ansatz, Gesetze nur zu betrachten, wenn sie einen direkt, oder bekannte Personen(gruppen) betreffen, nicht gerade der Beste. Denn dadurch vergibt sich der Bürger genau das, was ihn als einziges vor dem Gesetzgeber schützen kann. Nämlich der Zusammenschluss der Bürger gegen gegebene Gesetze. Natürlich ist es zur Zeit vermutlich so, dass diese Plakate keine unwahren Aussagen treffen, und Personen zu Recht anprangen. Trotzdem sollte man sich nicht verleiten lassen, dass für gut zu heißen, bloss weil man die beteiligte Gruppe nicht mag. Klar könnte es zu einem Ausrottungskampf zwischen beiden Lagern kommen, aber man stelle sich vor, was danach kommt. In bestem Fall rotten sich wirklich alle aus und die Welt ist fürs erste schön. Bis jemand kommt, der entdeckt, dass man ja unliebsame Personen anprangern darf. Da wird dann irgendjemanden am Anfang und später immer mehr Personen der Arsch auf Grundeis gehen. Und wenn die dann um Hilfe rufen, heisst es nur: "Das System hat prima geklappt, warum sollte es jetzt auf einmal falsch sein". Abgesehen davon, dass sie vielleicht keine genügend große Mehrheit sind, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Im schlechteren Fall gewinnt eine von beiden Gruppen. Da beide nicht nur die Ausrottung des Gegenübers als Ziel haben, werden sie nach Erreichen des Teilzieles andere Ziele vornehmen. Da kann es schnell gehen, dass das vorher gebilligte Mittel gegen einen selbst gewendet wird. Auch hier gilt dann wieder: "Warum ist etwas falsch, was vorher richtig war?"