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>Neuanfang für MDR Sputnik

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post 05 Dec 2006, 12:41
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Relaunch: MDR SPUTNIK – Next Level

Seit über einem Monat rumorte es bereits in den radioforen.de, dass das Jugendradio Sputnik sein Programm im Dezember komplett umkrempeln wolle. Seit diesem Wochenende ist es nun Gewissheit: eine große Pressekonferenz mit anschliessender Relaunch-Party am 1. Dezember 2006 kündete die nächste Zündstufe für den Sender an. Damit das auch jeder merkt, heißt es ab 4. Dezember "Sputnik - Next Level".

Oft passiert ein Sender-Relaunch quasi über Nacht nach Monate langer geheimer Planungsphase. Bei Sputnik ist der Relaunch jetzt aber mit einer großen Pressekonferenz angekündigt worden, erstmals in der deutschen Hörfunkgeschichte sogar mittels Video-Live-Übertragung.

Nach einleitenden Worten von MDR Unternehmenssprecher Stefan A. Mugrauer offenbarte der neue MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller die Überlegungen, die den Relaunch von SPUTNIK notwendig gemacht haben. Dabei konnte man den Eindruck gewinnen, als hätte er sich die vielen kritischen Beiträge zum heutigen Formatradio, die auf RADIOSZENE und radioforen.de schon seit Jahren diskutiert werden, zu Herzen genommen.

Die Spassgesellschaft habe sich erschöpft, wir erlebten eine Rückkehr zu einer neuen Ernsthaftigkeit, konstatierte Möller auf der PK weiter. Daraus resultiere auch die Rückkehr zum "Wort, zur fachlichen Kompetenz und Lokalbindung und zu den oft zitiertenn "Ecken und Kanten", die gesucht werden müssen, denn das Glatte und Mainstreamige habe sich überholt.

SPUTNIK will die verlorengegangene mp3-Generation wieder dazu bewegen, mehr Radio zu hören und versuchen, sich auf den mobilen, individualsierten Lebensstil der heutigen jungen Zielgruppe mit "zeitunabhänigem Nutzungsverhalten" einzustellen.

Hörfunkdirektor Möller ist von der freien Medienwirtschaft wieder zu den Öffentlich-Rechtlichen mit der festen Überzeugung gekommen, dass es "eine Renaissance des öffentlichen rechtlichen Radios geben wird."

Endlich wagt ein Sender mal was: der MDR bekennt sich dazu, SPUTNIK als "Entwicklungslabor" zu verwenden. Hier wird das das Radio der Zukunft getestet, von dem alle Radiomacher träumen. Denn trotz Krisenängsten wird investiert: und zwar in Journalismus. Bezahlt wird das neue Programm allerdings von den werbefinanzierten MDR-Programmen und natürlich den Rundfunkgebühren, denn SPUTNIK bleibt werbefrei.

Unter Laborbedingungen wird dann schon mal alles auf Radiotauglichkeit getestet, das sich bereits im Internet etabliert hat. Fast die gesamten sog. "Web 2.0"- Anwendungen werden (spätestens im Frühjahr 2007) auf der Homepage installiert und im Radio unterstützt: von Blogs, Podcasting, Visual Radio über selbst produzierte Videos bis hin zur Plattform für Newcomerbands, wie es Antenne Bayern (Soundgarage) oder FM4 in Österreich (Soundpark) bereits machen. Auch mehrere Musik-Kanäle mit unterschiedlichen Musikrichtungen sollen neben dem SPUTNIK Programm zusätzlich angeboten werden. Die Entwicklung gehr in Richtung Fullservice-Internetradio, das nebenbei auch UKW zu hören ist.

Überhaupt scheint Programmdirektor Eric Markuse vor allem vom ORF-Jugendkultursender FM4 überzeugt zu sein. So will er z.B. zweimal täglich englischsprachige Nachrichten einführen.

Vom reinen Musik-Claim "Black Hot & Sexy" wechselt SPUTNIK nun zum Lifestyle-Claim "Hör auf Deine Stimme". Denn ab jetzt wird echte Musik-Vielfalt einfach gespielt ohne über einen slogan zu erklären wie bei anderen Sendern. Das heißt: die Musikrotation wird massiv erweitert. Der Titelpool wird vervierfacht, die minimale Wiederholungszeit verdoppelt. Zu Rn´B, Hip Hop, wird jetzt zusätzlich Alternativ Rock und Deutsch-Rock gemischt: z.B. Artic Monkeys, the Kooks, International Pony.

Neu definiert sich der Sender nicht mehr nur nach Altersklassen sondern nach Sinus-Milieus: die neue Zielgruppe setzte sich vor allem aus modernen Performern und Experimentalisten zusammen.

Laut Markuse wurden für SPUTNIK beim MDR zwei neue Planstellen geschaffen, das Budget des Senders beträgt 4,5 Millionen Euro jährlich. Mehr Einzelheiten zum neuen Programm sind einer MDR-Pressemappe und auf der MDR-Homepage nachzulesen. Oder man hört sich das Programm ab Montag am besten selbst an z.B. auch per Livestream.

Quelle: RADIOSZENE
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post 05 Dec 2006, 21:44

3. Schein
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was der MDR als bahnbrechende Neuerung verkauft, praktiziert die österreichische Jugendwelle seit Jahren. Was vermutlich auch der Grund ist, dass ich mich seit über vier Jahren mit keinem einzigen Sender in Dresden anfreunden kann - außer vielleicht mit FreshFM...

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post 05 Dec 2006, 22:57
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Zitat(komaa @ 05 Dec 2006, 20:44)
was der MDR als bahnbrechende Neuerung verkauft, praktiziert die österreichische Jugendwelle seit Jahren. Was vermutlich auch der Grund ist, dass ich mich seit über vier Jahren mit keinem einzigen Sender in Dresden anfreunden kann - außer vielleicht mit FreshFM...
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wo steht dass es ne bahnbrechende neuerung sein soll? also für den sender selbst schon, aber global betrachtet natürlich nicht. fritz zb fährt das konzept seit 1993 ziemlich erfolgreich.

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