=> Über die Unfähigkeit des Mannes passenden Geschenke auszuwählen <= (...und sonstige Verhaltensauffälligkeiten)
Auch dieses Jahr dürfen sich viele Frauen in Deutschland am Heiligen Abend wieder über Faltencreme, Reizwäsche (welch uneigennützige Gabe) oder Billig-Schokolade von der Tankstelle freuen. Aber wie kommt es zu solchen Ausfallerscheinungen? Warum nur? Nun, die Ursache liegt tief verborgen, dort wo vieles Schlechte seinen Ursprung nimmt: im verhängnisvollen Y-Chromosom.
Schon als Kinder sitzen die kleinen Jungens im Sandkasten, nehmen sich gegenseitig das Schäufelchen weg oder stopfen sich Matsch in die Unterhosen. Und wer die größte Sandburg baut, wird zum Anführer gekrönt und bekommt nen bunten Orden. In manchen Kreisen ist das auch später noch so. Allgemein ist der soziale Status eines Männchens im Alltag jedoch meist am Verschmutzungsgrad der Socken erkennbar: Rangniedere Männchen tragen weiße Socken, ranghöhere dunkle. Dabei ist es entscheidend, dass die Socke während des monate- und jahrelangen Dunklerwerdungsprozesses nicht irgendwann zerbricht, denn in diesem Fall würde das bisher erworbene Ansehen schlagartig verloren gehen.
Auch Hörsäle, in denen vorwiegend Männchen gehalten werden, zeichnen sich meist durch ihr auffällig versifftes Erscheinungsbild aus. Da leere Kaffeebecher und vollgeschleimte Taschentücher nicht dazu neigen, selbst den Weg zum Mülleimer zu finden, bleiben sie dann eben liegen. Denn die kostbaren Sekunden eines Männerlebens, die für die Entsorgung verloren gehen würden, sind natürlich bereits für wichtigere Aufgaben (etwa Bier trinken) vorgemerkt.
Angesichts derartiger Gepflogenheiten scheint es nicht verwunderlich, dass von Männchen kaum adäquate Geschenke zu erwarten sind. Na gut, es gibt Ausnahmen, aber wer sagt uns, dass das nicht nur Zufälle sind? Hin und wieder kommt es zwar vor, dass ein Männchen sich die Präferenzen der Angebeteten gemerkt zu haben scheint und dann versucht, dieses Wissen in die Wahl einer passenden Gabe umzusetzen. Doch noch aus sehr viel früheren Zeiten daran gewöhnt, die Dame der Wahl mit einem Schlag auf den Kopf zu betäuben und sie dann an den Haaren in die heimische Höhle zu ziehen, versuchen Männchen auch heute meistens noch mit einem Minimum an Aufwand zum Ziel zu gelangen. Und wenn man nicht so viel für ein einzelnes Präsent ausgibt, dann reicht's auch für mehrere Frauen (Ökonomie!).
Wurde das großzügig bemessene 1,50€-Budget dann aber zu sehr belastet, dann muss eben bei der Verpackung gespart werden. Servietten sind hier eine günstige Alternative und selbst wenn keine unbenutzten mehr vorhanden sein sollten - macht nix - ein vom zimmereigenen Müllhaufen entnommenes vollgekrümeltes Exemplar (vom letzten McDonalds-Besuch) erfüllt ebenfalls den Zweck. So ein paar Essensreste geben dem Ganzen doch erst die persönliche Note.
Unser Klagen kennt nur die Mülltonne. Aber, liebe Artgenossinnen, habt Nachsicht, diese Defizite sind genetisch bedingt und man kann leider nichts dagegen tun…
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