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Die Gesellschaft
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 25 Jan 2007, 14:42
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Straight Esh         
Punkte: 14030
seit: 01.10.2003
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Ich hab da mal eine kleine Aussage für euch. Sagt doch mal, was ihr davon haltet. Zitat Gewiss, jeder Mensch strebt nach Wohlstand und Sicherheit. Aber die Erfüllung dieser Forderungen kann er nach der heutigen sozialen Ordnung nur auf Kosten seiner Mitmenschen erreichen. Man muss als Regel ansehen, dass es lediglich dem gut geht, der mit allen Mitteln den anderen vom Futtertroge drängt. Wenn nun die Erreichung eines höheren Lebensstandards nur gegen die Interessen des Nächsten geschehen kann, dann müssen die Handlungen, die dazu dienen, mindestens gegen die Nächstenliebe und die Moral verstoßen, zuweilen sogar verbrecherisch sein. Kehrt man diese Formulierung um, so ergibt sich die verblüffende Tatsache, dass antisoziales Verhalten geradezu mit Wohlergehen und erhöhter Sicherheit belohnt wird. Je rechtlicher dagegen einer lebt, um so weniger Anteil am Sozialprodukt hat er zu erwarten.
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bonum agere et bonum edere, sol delectans et matrona delectans (Verlängere dein Leben indem du hier und hier und hier und hier klickst!)
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Antworten
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 26 Jan 2007, 14:39
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3. Schein   
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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@ Chris:
Ich glaube wir unterliegen hier ganz klar einem Definitionsproblem. Ich unterscheide persönlich zwischen Gesellschaft und Gesellschaftsform. Erst wenn eine existierende Gesellschaft irgendwann nicht mehr existiert (dummes Beispiel: Atzteken) hört sie auch auf zu existieren. Eine Änderung des Ordnungssystems ist für mich keine Änderung der Gesellschaft. Nur weil es alle 20 oder 50 oder 100 Jahre zu einer Revolution kommt, heißt das nicht, dass wir tatsächlich eine andere Gesellschaft haben, zumal sich die Individuen in der Gesellschaft durch einen Systemumsturz nicht wirklich ändern.
Auch die Argumentation, dass den Menschen nur die eigene Existenz interessieren würde, ist für mich nicht in der gesellschaftlichen Realität wiedergespiegelt. Wieso sollten so viele Menschen sich für Umweltschutz oder Jugend- und Sozialarbeit engagieren, wenn sie nur an ihrem heutigem und jetzigem Wohl interessiert wären. Ich möchte nicht sagen, dass der Mensch in dem Augenblick tatsächlich die exakten Auswirkungen seines Handelns plant, aber den meisten Menschen ist doch das Bedürfnis zu eigen, der Gesellschaft auch etwas zurückzugeben. (Warum engagierst du dich für Exma - bestimmt nicht nur aus Eigennutz, oder?)
Und zu guter letzt: Sicherlich ist in unserem heutigen System unsoziales Verhalten zum Teil durchaus vorteilhaft, aber dass das nicht ewig so weiter gehen wird ist doch durchaus erkennbar, alleine daran, dass wir uns darüber unterhalten. Irgendwann wird es zur Selbstreinigung der Gesellschaft kommen, und dass wird wahrscheinlich nicht direkt 'schön'... aber wie schon nach 1949 kann dabei ein System entstehen, dass für einen gewissen Zeitraum sozialer ist, als das durch Dekadenz oder anderweitig verdorbene System, das abgelöst wurde.
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