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>Wahlrecht für Kinder der Bundestag debattiert..

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post 02 Apr 2004, 22:07
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old 's cool!
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Punkte: 9493
seit: 12.07.2003

QUOTE (Spiegel Online)
Klaus Haupt hat einen kühnen Traum: 14 Millionen Menschen möchte der FDP-Bundestagsabgeordnete endlich zu ihrem guten Recht verhelfen: Sie sollen seiner Partei bei Wahlen künftig ihre Stimme geben dürfen.

Als potenzielle Wählergruppe hat der Freidemokrat dabei nicht Spätaussiedler oder andere Immigranten im Blick, die er ins Land holen und der liberalen Wählerschaft zuführen will. Haupt fordert das Wahlrecht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren - und zwar von Geburt an. Die Kids, so Haupt, gehörten schließlich auch zum Staatsvolk - nicht anders als Rentner oder Bürger in den besten Jahren. [...]

Was Haupt und seine Mitstreiter umtreibt, sind die potenziell dramatischen Auswirkungen der demographischen Entwicklung: In einer immer stärker alternden Gesellschaft müssen sich die Parteien zwangsläufig immer mehr and den Interessen der Älteren ausrichten, wenn sie Wahlen gewinnen wollen. Der Nachwuchs gerät politisch immer weiter aus dem Blick, und mit ihm die Frage der Zukunftsfähigkeit des Landes. Bekommen Kinder ein Stimmrecht, so ihre Erwartung, müssen die Parteien die Wähler in Pampers mit in ihr Kalkül einbeziehen. [...]

Diese Einschränkung passe weder in die Gesamtsystematik unserer demokratischen Ordnung, noch überzeuge sie inhaltlich: "Das Wahlrecht ist ein in einer Demokratie unverzichtbares Grundrecht. Wer Kindern und Jugendlichen das Wahlrecht grundsätzlich weiter vorenthält, stellt einerseits die prinzipielle Gleichheit der Staatsbürger in Frage und leistet andererseits einer Politik Vorschub, die zu einer Verlagerung von Lasten auf die nächste Generation tendiert." [...]

Da Krabbelkinder kaum ein Kreuz in der Kabine machen können, soll ihr Wahlrecht bis zur Volljährigkeit treuhänderisch von den Eltern wahrgenommen werden. [...]

Dennoch haben die Initiatoren bisher vor allem eines zu spüren bekommen. Ablehnung. "Populistisch motivierter Unsinn" schilt etwa Norbert Röttgen, rechtspolitischer Sprecher der Unions-Fraktion, die Idee des Kinderwahlrechts. Nicht wenige wittern in der vermeintlich demokratischen Absicht einen Angriff auf die Demokratie. [...]

Ein Stellvertreterwahlrecht, fürchten die Kritiker untergrabe das Prinzip der Stimmengleichheit, da einige Wähler - die Eltern - mehr Stimmen hätten als andere. Es drohe eine Verletzung der Höchstpersönlichkeit der Wahl, Manipulationen werde Tür und Tor geöffnet. Auch sei das Ganze unpraktikabel, weil es Streit in die Familien trage: Was, wenn die Eltern sich nicht einigen können? Was, wenn die heranwachsenden Kinder ein bestimmtes Stimmverhalten fordern? Wie behandelt man Patchwork-Familien? Dass Eltern die Stimmen wirklich im Interesse ihrer Kinder abgeben, sei ohnehin nicht sicherzustellen.

Derartige Einwände sehen die Befürworter des Wahlrechts ab Geburt gelassen. Eine Gleichheit der Stimmen werde durch das derzeitige Wahlrecht verhindert, argumentieren sie: Ein kinderloses Ehepaar habe schließlich an der Wahlurne genau doppelt so viel politisches Gewicht wie eine Alleinerziehenden-Familie mit drei Kindern - in der aber zweimal so viele Staatsbürger leben.  [...]
Quelle: www.spiegel.de


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Kleine Aster
Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster!
-Gottfried Benn (1912)-
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post 03 Apr 2004, 22:24
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Punkte: 13758
seit: 27.05.2003

kinder wählen auch lieber die partei, die lustigste bunte luftballons auf die straße stellt anstatt die die wasauchimmer zum finanziellen beistand beim aufbau des iraks sagt.

ich kann mich erinnern dass ich früher dachte cdu is cool weil mein opa mir und meinem bruder mal sone kleinen papierfahnen von dem verein mitgebracht hat. das muss kurz nach der wende gewesen sein. die hingen dann ewig in unserm kinderzimmer. hätte mich damals einer gefragt was ich wählen würde, hätt ich cdu gesagt, obwohl ich gerade mal wusste dass son dicker typ mit ner komischen stimme bundeskanzler ist. mal abgesehn davon dass der herr kohl damals ne ganze menge gutes getan hat, ist das aber ein beispiel dafür, wie kinder denken und auf was die abgehn.

von daher ist es völliger unsinn, von geburt an ne wählerstimme zu bekommen. von mir aus sollen sie das alter auf 16 runterziehn, denn diejenigen die sich in dem alter noch nicht für politik interessieren, gehn sowieso nicht wählen. erst recht nicht wenn ihre eltern sagen dass sie wählen gehn sollen.

im übrigen denke ich auch, dass der artikel ein aprilscherz war, obwohl ich auch den bollmann-talk auf fritz gehört hab. aber da die moderatoren sich das talkthema immer selber ausdenken dürfen, nehm ich an dass die konstantina selbst drauf reingefallen ist.
ProfilPM
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yocheckit   Wahlrecht für Kinder   02 Apr 2004, 22:07
yocheckit   was haltet ihr davon? ich bin mir noch nicht ganz...   02 Apr 2004, 22:11
Coldie   Gratulation! Ihr habt den Artikel zum 1. April...   02 Apr 2004, 23:49
little-giant   aprilscherz hin oder her, mal abgesehen. Ich bin m...   03 Apr 2004, 23:08
mo99999   :wacko: :wacko: FDP hört mir auf damit! Die ...   04 Apr 2004, 17:25
yocheckit   ficken für mehr stimmrecht in einem land, wo man z...   04 Apr 2004, 23:39
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