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Second Life Genial oder Schwachsinn?
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 09 Feb 2007, 20:42
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3. Schein   
Punkte: 251
seit: 06.10.2006
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Second Life wird ja scheinbar immer beliebter... und die Idee ist ja auch zumindest spannend. Hier ein paar Links für Interessierte: Das Spiel - Die deutsche Beschreibung - Artikel1 - Artikel2 - etwas älterDeswegen würde mich mal interessieren, ob hier irgendjemand Erfahrungen hat, ob ihr vielleicht drüber nachdenkt nen Account aufzumachen oder ob ihr das einfach nur total bescheuert findet - und vor allem die Gründe für eure Meinung!
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Antworten
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 11 Feb 2007, 13:17
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De Puta Madre       
Punkte: 1001
seit: 01.10.2003
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Also ich hab mich letzte Woche mal angemeldet, weniger der Interesse halber, eher aus Langeweile... Also allgemein glaube ich, dass diese virtuellen 3dimensionellen Communitys einen Riesen-Boom erleben werden.
Mein erster Anlauf in Second Life? Das Vergnügungsviertel Amsterdam (St.Pauli ist noch nicht wirklich da). Geld verdienen durch Prostitution und Stripstease... hehe Danach war ich die Welt entdecken und viele Chats geführt. Spätestens dann, als ich den Job als Barkeeper an einer Strandbar angenomen habe. Die meisten Dialoge waren auf das Spiel selbstreflektierend. Gesellschaftliche, philosophische, soziologische und rechtliche Themen zu Second Life werden in der Welt gerne diskutiert.
Der Reiz an Second Life? Klar, viele hier sehen gar keinen Reiz daran. Das sind aber auch diejenigen, die kein Interesse an Telenovelas oder Soaps haben. Man bedenke das Computerspiel THE SIMS, dass auch nichts anderes ist, als ein Spiel in der man das wahre Leben nachspielt und ein Verkaufsdauerbrenner ist. Second Life ist interessant für diejenigen die an Soap Geschichten interessiert sind und gern eine Rolle darin spielen und davon gibt es sehr viele.
Für Leute die mehr auf Fantasy stehen gibt es halt World Of Warcraft. Auch nichts anderes als eine virtuelle Community die versucht gemeinsam ihren Kampf in einer parallelen Fantasy-Welt auszuleben. Für wen das auch nichts ist, der wird früher oder später seine Nischen-Community schon finden, insofern es den Massenmarkt erreicht.
Geld? Der Grossteil der Teilnehmer verdient nicht mehr als 1 Euro in der Woche also ca. 250 Lindendollar. Dafür verbringen sie an die 10 Stunden pro Woche im Netz. Daher ist der ganze Geldverdienen-Hype nur eine Illusion. Trinken und Essen muss keiner in Second Life. Ein eigenes Haus braucht auch keiner. Wenn der Rechner aus ist, ist er aus. Aber trotzdem geht man in Restaurants und bestellt dort die Pizza (welch ein virtueller Genuss), zahlt brav Trinkgeld. Dabei meinte ein Ehepaar (virtuell geheiratet natürlich) dass Second Life davon lebt, dass man reale Gewohnheiten nachspielt. Die Betonung liegt auf SPIELEN. Daher haben sie sich ein Bungalow am Strand gemietet und zahlen täglich ca. 50 Lindendollar um gemeinsam abends auf der Terrasse zu chatten und den Sonnenuntergang zu schauen.
Also die Software ist viel zu ressourcenhungrig und instabil. Es gibt keine rechtlichen Sicherheiten im Spiel. Wenn der Server über Nacht ausbleibt, gibt es keinen Anspruch auf den entgangenen Gewinn im Shop. Falls ein Casino-Besitzer nicht liquide ist, wird halt kein Gewinn ausgeschüttet. Es gibt keine Prüfstelle, die die einarmigen Banditen oder Roulette-Tische darauf überprüft ob sie richtig gescriptet sind. Fehlt einen aufgrund eines Software-Fehlers Geld auf dem Konto gibt es keinen Ersatz. Ich habe mal paar Pokerspieler gefragt warum sie nicht auf Pokerstars oder Party Poker spielen, die viel sicherer sind und diese haben mir gesagt, dass man gern im Casino sitzt und sich ein Getränk bestellen möchte, es ist einfach alles aufregender und das Geld ist dann nicht mehr so wichtig. Für SPASS und UNTERHALTUNG ist man also gewillt Geld auszugeben, was einen eine 2D-Welt weniger bieten kann.
Abschluss? Endlich können auch mal Counter-Strike und World-Of-Warcraft-Spieler über den Medienhype Second Life schimpfen wie blöd es ist in einer virtuellen Welt namens Second Life herumzulaufen und Zeit damit zu verbringen. Und die Massenmedien? Verlieren langsam ihre Vorurteile gegenüber der Faszination von Parrallelwelten, weil sie eine Plattform gefunden haben, wo auch der Nachbar von nebenan nachvollziehen kann, warum es viele Jugendliche in Welten wie World-Of-Warcraft zieht.
In ein paar Jahren sehen wir die Konkurrenzprodukte auf dem Markt und spätestens dann ist Second Life nur noch eines von sehr vielen virtuellen Communitys in einer 3D-Welt sein.
Die Gäste an der Strandbar erzählen auch immer schöne Geschichten aus der virtuellen Welt. Natürlich hört man nur die Erfolgsgeschichten: Casino-Gewinner, Immobilienhaie, etc... Aber wie im wirklichen Leben sind das nur die Ausnahmen.
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