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Atomkraft ja bitte Die Serie über das eine Thema...
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 25 Feb 2007, 22:56
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zellulär         
Punkte: 4582
seit: 31.05.2006
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Atomkraft ja bitteKernkraft als Energieträger in Zeiten der Rohstoffknappheit und des KlimawandelsEs gibt in der deutschen und europäischen Energiegeschichte wohl keinen Energieträger, der seit seiner Aufnahme in den internationalen Energiemix für so viel Wirbel und Kontroversen gesorgt hat, wie die Kernenergie. Glaubte man anfangs den Energieträger der Zukunft gefunden zu haben, so stellte sich doch bald heraus, dass es durchaus auch Risiken gibt. Jeder kennt die zahllosen Diskussionen über das Atommüllproblem, die Castortransporte und Zwischenfälle in Kernkraftwerken. Aber das Potential dieses Energieträgers ist nach wie vor groß, und so streiten sich seit Jahrzehnten die Pros und die Contras die sich in vielen Organisationen zusammengeschlossen haben darum, ob es zu verantworten ist den Energieträger Kernenergie weiter zu betreiben, abzuschalten, oder gar auszubauen. Man hört fast täglich von Zwischenfällen in schwedischen AKWs und in der Bevölkerung macht sich Angst breit. Angst vor Gefahren, die es oftmals nicht gibt. Die Diskussion scheint, auch seitens der Politik, immer viel zu flach und in zu sehr schwarz und weiß geführt wird, daher ist es an der Zeit, einige Fakten klar zu rücken. Der folgende Text bezieht sich ausschließlich auf Zahlen und Fakten, die leider oft verschwiegen werden. Durch die breite Unwissendheit in der Gesellschaft bezüglich der Kernenergie, war es für die Politik ein Leichtes den Ausstieg zu beschließen und dafür auch noch Beifall zu ernten. Ich möchte ein paar Fakten darlegen, die zum Denken anregen sollen. In diesem Sinne, nehmt euch Zeit die folgenden Seiten zu lesen. Hier der erste Teil (weitere folgen in den nächsten Tagen): AKW GrafenrheinfeldAm Freitag dem 16. Februar 2007 stand ich früh auf um das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in der Nähe von Schweinfurt zu besichtigen. Nach langen Jahren des Wartens habe ich endlich einen der zehn Plätze, die pro Tag zur Verfügung stehen bekommen und kann an einer Führung bis zum Inneren Reaktorraum teilzunehmen. Nach den Anschlägen im Jahre 2001 wurde dies, bis auf weiteres, allen Personen verwehrt. Ich muss schon sagen, der Anblick ist überwältigend. Ich stehe vor dem Besucherzentrum des AKW, an dem die e-on Fahnen wehen und erkenne die Kühltürme, die pro Sekunde 800 Liter Wasser, als Dampf abgeben und durch die in der gleichen Zeit 44.000 Liter Wasser gekühlt werden, um den Main nicht unnötig zu erwärmen. Am Anfang unseres Besuches steht ein recht informativer Vortrag über die Kernenergie in Deutschland - gehalten von Dr. Hauk, dem obersten Thüringer Strahlenschützer und einzigem Ostdeutschen, der als UN-Inspekteur für Kernkraftanlagen eingesetzt wird. Er berichtet sehr Interessante Fakten, auf die ich mich, unter anderen, im Folgenden beziehen werde. Kernkraft im Allgemeinen: KernspaltungWie funktioniert eigentlich so ein Kernkraftwerk? Zugegeben, über diesen Punkt könnte man einige hundert Seiten schreiben (ich spreche aus Erfahrung, da ich mich seit Jahren mit diesem Thema befasse). Im Grunde basiert jedes Atomkraftwerk darauf, dass durch die Spaltung großer Atomkerne Energie freigesetzt wird. Dabei wird ein relativ großer und schwerer Atomkern durch Neutronenbeschuss in zwei kleinere Atomkerne aufgespaltet, welche dann wiederum zwei eigenständige Elemente sind. Theoretisch kann man auf diese Art und Weise alle Atomkerne des Periodensystems (ausgenommen Wasserstoff) spalten. Bei den meisten Elementen ist jedoch mehr Energie zum Spalten erforderlich, als durch die Spaltung selbst frei wird. Besonders gut lassen sich einige Uranisotope spalten. In der Natur kommen drei Uranisotope vor: U-234 (0,005% Masseanteil im Uranerz ) ist für die Atomindustrie unbedeutend, da die Konzentration zu gering ist, U-235 (0,720%) ist das wichtigste Uranisotop, da es sich sehr einfach spalten lässt und mehr Energie freigibt, als für die Spaltung aufgebracht werden muss. U-238 (99,275%) ist das in der Natur am meisten vorkommende Uranisotop, welches aber nicht gut zu spalten ist. Man kann es jedoch in speziellen Reaktortypen durch den Brutprozess in Plutonium-239 überführen, welches auch trennbar ist. Dazu später mehr.  Wasser als Moderator Um einen U-235-Kern zu spalten, muss man diesen mit einem langsamen Neutron beschießen. Dieses wird kurzzeitig in den Kern aufgenommen und erzeugt ein hoch angeregtes U-236-Isotop, welches nach ca. 10^-14 s (10 Femtosekunden) meist in zwei Trümmerkerne zerfällt, oder selten durch Strahlungsabgabe in einen stabilen Zustand übergeht. Bei der Kernspaltung von U-235, werden neben den Trümmerkernen immer zwei bis drei neue Neutronen frei. Ihre Geschwindigkeit liegt nahe der Lichtgeschwindigkeit. Wenn man diese beispielsweise durch Wasser bremst, so können sie wiederum eine Spaltung auslösen. Nimmt man an, dass immer zwei Neutronen entstehen, und diese nicht verloren gehen, können nach jeder Spaltung doppelt so viele Kerne neu gespalten werden. Das Prinzip der Kettenreaktion. Stellt man genug spaltbares Material zur Verfügung, so kommt es zu einem exponentiellen Spaltwachstum und zu einer unkontrollierten Kettenreaktion, ähnlich einer Atombombe. Die nötige Masse, damit es zu einer unkontrollierten Kettenreaktion kommen kann, beträgt bei U-235 ca. 50 Kilogramm, was einer Kugel mit 8,4 Zentimetern Durchmesser entspricht.  Zusammenbau von Brennelementen In einem Kernkraftwerk ist eine unkontrollierte Kettenreaktion physikalisch vollkommen unmöglich, da die Konzentration an spaltbarem Material bei weitem nicht ausreicht, und zwar in jedem Reaktortyp. Die Konzentration an Spaltbarem Material liegt in einem Kraftwerk bei etwa 3-4% Der Rest ist U-238 und in Uranoxiden gebundener Sauerstoff. Dieses Material heißt angereichertes Uran, da wie oben erwähnt die natürliche Konzentration des U-235 in der Natur nur 0,7% Masseanteil im Uranerz beträgt und für eine laufende kontrollierte Kettenreaktion zu gering wäre. Durch die Anreicherung des Urans kann man mit Hilfe der Steuerstäbe, die sich mit den einzelnen Brennstäben in einer Baugruppe befinden die Kettenreaktion steuern. Die Steuerstäbe fangen im eingefahrenen Zustand fast alle freien Neutronen auf und stoppen somit die Kettenreaktion. Zieht man die Steuerstäbe heraus, so beginnt die Spaltung und die Wärmeproduktion. Bei einer kontrollierten Kettenreaktion entspricht die Anzahl der Kernspaltungen im nächsten Zyklus etwa dem des Vorherigen. Durch die Steuerstäbe kann man dieses Verhältnis während des Betriebes entweder erhöhen (Anfahren, bzw. Leistungssteigerung), oder verringern (Abschalten, oder Leistungsminderung). Die Brennstäbe sind etwa 4 Meter lang und besten aus einem gasdicht verschweißtem hochlegiertem Stahlrohr, in dem das Urandioxid, in etwa 1 cm hohe Tabletten gepresst, aufgestapelt ist. Die einzelnen Brennstäbe werden dann in so genannten Brennelementen, bestehend aus etwa 100 einzelnen Brennstäben und Steuerstäben zusammengefasst und in der Spaltzone des Reaktors angeordnet.  Schema eines Druckwasserreaktors Die bei der Kernspaltung freigesetzte Wärme wird bei allen Reaktortypen von einem Kühlmittel abgeführt, im Normalfall ist das Wasser. In einem modernen Atomkraftwerk gibt es dafür einen Primärkreislauf, der unter hohem Druck steht, so dass das Wasser, trotz hoher Temperaturen nicht verdampft. In Grafenrheinfeld steht der Primärkreislauf unter 158 bar Druck und hat am Reaktoraustritt eine Temperatur von 329°C, wobei das Wasser flüssig bleibt. Der Primärkreislauf erzeugt in sogenannten. Dampferzeugern Wasserdampf. Dazu wird das heiße Primärwasser durch Wärmetauscher geleitet, an denen das Wasser eines Sekundärkreislaufes verdampft wird. Dieser Dampf hat einen Druck von 66 bar und treibt eine Turbine mit der elektrischen Nettoleistung von 1.345 MW an. Damit ist der Reaktor in Grafenrheinfeld eines der leistungsfähigsten Elektrizitätskraftwerke der Welt. Der Vorteil der zwei Wasserkreisläufe ist, dass, auch wenn ein Brennstab ein Leck haben sollte nie radioaktives Material den gesicherten Reaktorraum verlassen kann. Es werden in Deutschland zwar auch Siedewasserreaktoren betrieben, die das Wasser direkt an den Brennstäben verdampfen und somit ein Restrisiko des Austrittes von radioaktivem Material aus dem Reaktorraum in die Turbine besteht. Dazu müsste jedoch zuerst einmal ein Brennstab lecken, was unwahrscheinlich ist, und außerdem würde sofort die Dampfzufuhr zur Turbine gestoppt, wenn sich radioaktives Material im Wasser befindet. Die Sicherheitsmaßnahmen erläutere ich in den nächsten Tagen. Morgen komme ich auf die Vorteile der Kernenergie zu sprechen…
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onkelroman: schbring welsche mit Subkulturaner: schweß onkelroman: wöhärdn? ^^ Subkulturaner: fäschkeidn^^
iggi was here!
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Antworten(30 - 43)
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schildkroet |
 26 Feb 2007, 20:52
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Abgemeldet
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Zitat dass es zukunftsmusik is, mit regenerativen energiequellen auch nur annähernd unseren aktuellen energieverbrauch (ich schreibe absichtlich verbrauch statt bedarf) zu decken is der knackpunkt. wir müssen gleichzeitig unseren energieverbrauch senken! auch wenns schwer fällt. Wir müssten den Verbrauch um 90% einschränken. Als Realist würde ich eher sagen, dass der Verbrauch steigt, geschweigedenn um 90% zu senken ist. Wir bräuchten in naher Zukunft eine umwerfende neue regenerative Energieform Dem Loco stimme ich voll und ganz zu Dieser Beitrag wurde von schildkroet: 26 Feb 2007, 20:52 bearbeitet
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 26 Feb 2007, 20:52
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old 's cool!         
Punkte: 9493
seit: 12.07.2003
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Zitat(Subkulturaner @ 26 Feb 2007, 19:14) Da hat er recht der Wirkungsgrad bei nem AKW liebt bei je nach typ zwischen 31% und 36%, bei nem Kohlekraftwerk ca bei 38%  mit kohletrocknung sogar weit über 50%!  Zitat(loco @ 26 Feb 2007, 19:22) Was nehmt ihr denn als geschlossenes System an, in dem nur Energie umgewandelt wird? Wenn ich mir socres' Betrag durchlese, dann gehe ich davon aus, er nimmt dafür 'nur' die Erde? Aber ist nicht eher unser komplettes Sonnensystem relevant, mit der Sonne als größte Ansammlung von Energie? So und nun erklär mir nochmal bitte jmd, welchem wichtigen Naturkreislauf wir die Energie entziehen, die wir mit Solarenergie erzeugen umwandeln würden? Kühlt die Erde dann etwa 1 Mrd. Jahre schneller ab, als jetzt?  das geschlossene system müsste korrekterweise das komplette universum sein, und wenn es nicht nur eins davon geben sollte, dann alle anderen auch. ist aber bei der energiemenge von der wir reden eher unrelevant, wobei man nie den schmetterlingseffekt vergessen sollte.  der bilanzraum muss also mindestens die erde umfassen. folgen kann ich dir auch ruckzuck aufzeigen. sonne erwärmt die erdoberfläche, der temperaturunterschied bewirkt wiederum winde, die unser klima auf der erde bestimmen und das leben überhaupt in der jetzigen form ermöglichen. um unseren energiebedarf zu decken wären nach heutiger technik gigantische flächen oder riesige windparks, vom rohstoffbedarf vollkommen abgesehen, vonnöten mit denen die energieumwandlung von statten gehen würde - temperatursenke, windsenke, kein klima.
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Kleine Aster Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt. * Irgendeiner hatte ihm eine * dunkelhellila Aster * zwischen die Zähne geklemmt. * Als ich von der Brust aus * unter der Haut * mit einem langen Messer * Zunge und Gaumen herausschnitt, * muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt * in das nebenliegende Gehirn. * Ich packte sie ihm in die Brusthöhle * zwischen die Holzwolle, * als man zunähte. * Trinke dich satt in deiner Vase! * Ruhe sanft, * kleine Aster! -Gottfried Benn (1912)-
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 26 Feb 2007, 21:26
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creamed my pantz.         
Punkte: 2512
seit: 05.01.2007
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das Klima wird auch durch die Strahlung der Sonne beeinflusst, aber nochmal, wo soll in dem Zusammenhang Solarenergie stören? Soweit ich richtig informiert bin, können wir mit der heutigen Solartechnik Einfamilienhäuser versorgen (das dach mit Solarzellen vollgeknallt) und eine Effizienzsteigerung dieser Technik ist noch in Aussicht..
kommen wir zum Energieerhaltungssatz, dort wo ein Einfamilienhaus steht, is meiner Meinung nach nicht mehr viel los mit Ökosystem, sondern dort is dann einfach von Menschen bewohnter Beton und an dieser Stellfläche wächst nichts..
also was macht es da nun für einen Unterschied, ob dort Solarzellen aufm Dach sind oder nicht?
in der Form wie zZ Windenergie genutzt wird, halte ich sie auch für einen Witz und bei diesen Energieumwandlungsformen, die dem Wind quasi die Energie rauben, gehe ich mit, dass sie in Massen eingesetzt, das ganze System Erde+Klima stören könnten
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 26 Feb 2007, 22:33
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∴~∇~∞~Δ~Ξ         
Punkte: 7060
seit: 01.10.2003
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Zitat(Subkulturaner @ 26 Feb 2007, 19:39) * 100.000 Jahre sind aus geologischer Sicht durchaus planbar. Die Erde verändert sich nun mal an den meisten Stellen sehr sehr langsam.. Aber z.B. Salzstöcke in unseren Breiten sind exzellent zum lagern geeignet, ...
Wer sagt das? Sind das Hellseher? Ich hab noch niemanden getroffen oder geschweige von jemandem gehört, der Naturkatastrophen präzise auch "nur" 100 Jahre vorrausgesagt hätte. Wer sagt dir das bei einem Meerespiegelanstieg nicht doch Wasser seinen Weg in die, bis dahin wohl mehr als gut gefüllten, Lagerstätten finden wird? Wenn man das alles so einfach planen könnte, warum kann man dann Erdbeben nicht exakt vorraussagen? Erdbeben gibt es auch regelmäßig in unseren Breite. Das letzte war nicht stark, aber es gab eins. Zu sagen, man können 100.000 Jahre im Vorraus planen ist doch die absolute Selbstüberschätzung. Grüsse C°°°
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∴ ~ ∇ ~ ∞ ~ ◊ ~ ☺ ~ ☼wie∞oben∞so∞unten☼ ~ ☻ ~ ■ ~ ∅ ~ Δ ~ Ξ
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 27 Feb 2007, 02:23
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Vordiplom     
Punkte: 748
seit: 08.02.2006
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Finde ich ja ziemlich genial, dass Du (Subkulturaner) Dir die Mühe machst, viele interessante Sachen bzgl. Atomkraft gebündelt zusammenzutragen und uns an Deinem Wissen teilhaben zu lassen! Respekt! Und obwohl ich mich eher zu den Befürwortern der Atomenergie zähle, ist mir folgender Satz doch etwas seltsam vorgekommen: "In einem Kernkraftwerk ist eine unkontrollierte Kettenreaktion physikalisch vollkommen unmöglich, da die Konzentration an spaltbarem Material bei weitem nicht ausreicht, und zwar in jedem Reaktortyp." Dann hätte ja so etwas wie Tschernobyl nicht passieren können? Eher geht die Wahrscheinlichkeit einer solchen Kettenreaktion doch wegen technischer Sicherheitsvorkehrungen gegen 0%? Und meiner Meinung nach beträgt sie nicht ganz 0%, weil die Schutzhüllen in Deutschland imho "nur" gegen den Absturz eines militärischen Strahlflugzeuges konzipiert wurden, jedoch damals noch kein 9/11 vorstellbar war. Kann aber auch leicht sein, dass ich mich täusche. Freue mich jedenfalls schon auf die nächsten Teile!
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 27 Feb 2007, 03:00
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Ultimate Pirat       
Punkte: 1358
seit: 21.01.2004
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Der Satz ist in der Tat etwas merkwürdig.
Wann ist eine Kettenreaktion unkontrollierbar?
Vielleicht wird gemeint, dass kritische Massen nicht in einem Reaktor vorhanden sind, was aber natürlich ziemlich bedeutungslos ist, da die kritische Masse durch viele externe Faktoren stark reduziert werden kann, wie eben in Tschernobyl geschehen.
"Einfache" Kernspaltungswaffen haben auch keine kritische Masse per se, sondern werden erst durch konventionelle Sprengladungen so stark komprimiert, dass sie kritisch bzw. überkritisch werden.
Das Problem bei Unfällen im AKW ist dann auch weniger, die primär explosive, zerstörerische Wirkung, als vielmehr die Kontamination der Umwelt, bzw. wie im Falle Tschernobyl das Verteilen von allerlei radioaktiven Isotopen in der Atmosphäre und damit verbunden die Gefahr von Fallouts.
C'ya,
Christian
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 27 Feb 2007, 14:21
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zellulär         
Punkte: 4582
seit: 31.05.2006
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Zitat In einem Kernkraftwerk ist eine unkontrollierte Kettenreaktion physikalisch vollkommen unmöglich, da die Konzentration an spaltbarem Material bei weitem nicht ausreicht, und zwar in jedem Reaktortyp." Dann hätte ja so etwas wie Tschernobyl nicht passieren können? Eher geht die Wahrscheinlichkeit einer solchen Kettenreaktion doch wegen technischer Sicherheitsvorkehrungen gegen 0%? Und meiner Meinung nach beträgt sie nicht ganz 0%, weil die Schutzhüllen in Deutschland imho "nur" gegen den Absturz eines militärischen Strahlflugzeuges konzipiert wurden, jedoch damals noch kein 9/11 vorstellbar war. Kann aber auch leicht sein, dass ich mich täusche. Eine unkontrollierte Kettenreaktion ist dann möglich, wenn mit sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jedes entstehende Neutron eine neue Spaltung auslöst, und auch genug Kerne zur verfügung stehen, um gespalten zu werden. Man muss also das exponentiele Steigen der Spaltungen auch durch genug zur Verfügung stehende Kerne abdecken. Nur dann ist so etwas möglich. In Kernwaffen zum Beispiel ist die Konzentration an Uran wesent lich höher, die Zahl such ich euch noch raus, man spricht von hochangereichertem, bzw. waffenfähigem Uran. In Karnkraftwerken wäre eine so plötzlich ansteigende Spaltzahl, die zu einem ähnliche Ergebnis, wie eine Kernwaffe führt nicht möglich. In Tschenobyl kam es auch nicht zu einer Kettenreaktion, die ähnlich der einer Kernwaffe, also eine unkontrollierte war. Das Problem wär einfach die Bauweis des Reaktors und die damit verbundenen steuerungstechnischen Risiken. Dauzu heut Abend in Teil 3.
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