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> Wir sind keine Sozialhilfestation

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post 01 Mar 2007, 09:18
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Straight Esh
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"Wir sind keine Sozialhilfestation, sondern ein Wirtschaftsunternehmen"

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...94_REF4,00.html
So hat das der Audi-Chef ausgedrückt. Und das sollte doch alle klar machen - wenn sich Vater Staat nicht um das Soziale kümmert, dann tut das keiner. Also müssen wohl gegen das Geschrei der Unternehmen (die ja offensichtlich keine Ahnung von Sozialem haben) härtere Gesetze her, die den Sozialstaat stärken. Die Mitarbeit von Unternehmern sollte dabei ausgeschlossen werden. Mit so einer Aussage sind doch die Hartz-4 Gesetze auch nicht mehr haltbar. Denn auch diese wurden von dem Chef eines Wirtschaftsunternehmens entworfen ... und können demnach nicht sozial sein.
Wann wacht Deutschland auf?


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post 02 Mar 2007, 17:23
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Ironieresistenz I.
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seit: 02.06.2005

Zitat(Chris @ 02 Mar 2007, 15:59)
Mein Denkansatz ist der:
Die Nachfrage richtet sich nach einfachen Kriterien: man will mehr für weniger Geld. Völlig logisch. Die einzige Frage ist: was ist dieses mehr, dieses plus, für das man bereit ist Geld auszugeben. Beim Gemüse funktioniert es schon, dass viele Menschen bereit sind, für biologisch angebautes Gemüse mehr Geld auszugeben. Bei einem Auto hingegen wird das Plus meistens als ein Plus an Platz, ein Plus an Höchstgeschwindigkeit, ein Plus an Beschleunigung, ein Plus an Komfort, ein kleinerer Preis, ein höherer Status und ein kleinerer Benzinverbrauch angesehen.  Insofern kann ich über diese Kriterien regeln, welche Autos gekauft werden. Natürlich können keine Autos gekauft werden, die keiner verkauft. Allerdings müssen Autos gekauft werden, da sie einen Beitrag zur Mobilität leisten und viele Menschen sind davon abhängig. D.h. wenn alle Autos nicht meinen Kriterien entsprechen, werde ich mir trotzdem eins kaufen, dass halt dann nicht in allen Kritierien meins ist. Sprich, die Nachfrage besteht nach Autos, und das Angebot regelt, nach welchem Auto am meisten nachgefragt wird. So wie beim Lupo. Dort haben wir geschickterweise 2 vergleichbare Modelle. Den Polo und den Lupo. Der Polo an sich ist sowieso schon ein Auto am unteren Segment, es kann bei Komfort, Platz und Status nicht punkten. Und nun setzt man auf dieses Auto noch eins drauf und entfernt auch noch die Merkmale der Höchstgeschwindigkeit und der Beschleunigung. Zudem ist der Preis höher, als beim Normalmodell. Jetzt stehen dem Vorteil des Umweltbewusstseins 5 Nachteile gegenüber. Zudem der Vorteil beim Benzinsparen rund einen Liter betrug (gegenüber dem Polo) und sich durch den höheren Anschaffungspreis nicht geldmäßig amortisierte.
Das die Nachfrage jetzt nicht übermäßig zu dem Lupo schwappt ist dabei jedem klar, solange das Benzinsparen nicht den richtigen Stellenwert hat. Von daher regelt hier das Angebot klar die Nachfrage.
Du verdrehst Ursache und Wirkung. Alles, was du beschreibst, sind doch Nachfrageparameter. Und weil das Angebot in diesen Parametern schlecht abschneidet, wird es nicht gekauft. Um daran etwas zu ändern, muss man also die Nachfrageparameter ändern, der Käufer muss Benzinsparen und CO2-Ausstoß-Senkung als positiv empfinden. Wo du da eine Kontrolle des Angebotes über die Nachfrage siehst, ist mir offen gestanden schleierhaft.
Zitat
Eine Mittelklasselimousine mit 3 Liter Verbrauch hätte wesentlich bessere Verkaufszahlen geliefert.
Ja, natürlich. Weil sie in den relevanten Nachfrageparametern besser ist.
Zitat
Also soll der Staat keinen Straßenbau, Städtebau, Schulen, Hochschulen mehr betreiben. Er soll keine Künstler und Vereine mehr unterstützen. Er soll nicht dafür sorgen, dass jeder gute Arbeitsbedingungen hat, und auch nicht, dass man im Krankheitsfall Lohnfortzahlung bekommt. Auch das Gesundheitssystem soll er nicht vorhalten. Weiterhin braucht er nicht dafür sorgen, dass man immer Wasser, Strom, Telefon und Fernsehen im Haus hat. Geldstreitereien wären ihm auch wurst, Schuldnerschutz sowieso. Sklavenhaltung ist wieder erlaubt und die Umwelt darf auch jeder verpesten wie er will. Öffentlichen Nahverkehr brauchen wir auch nicht. Es ist auch egal, ob die Mietpreise in ungeahnte Höhen schnellen und viele Leute auf Sozialwohnungen ausweichen müssen. Belästigungen durch Firmen, Verkäufer, Diskotheken etc. pp. müssten hingenommen werden. Telefonmarketing wäre erlaubt. Trojaner dürften weiterhin 0190 Nummern anrufen. Die Telekom dürfte von allen anderen Anbietern für die letzte Meile pro Kunde 200 Euro verlangen. Etc. pp.
StGB, usw. fällt bei mir alles unter Grundsicherheit (hab ich oben wohl zu verkürzt dargestellt). Die Künstler hab ich tatsächlich vergessen. Auf der anderen Seite halte ich sie nicht unbedingt für notwendig. Brot und Spiele werden von alters her ja doch nur dazu eingesetzt, bestimmte Ide(ologi)en zu verbreiten.

Zitat(Chris @ 02 Mar 2007, 16:07)
1. Biedermaierzeit
... ist genau das Gegenteil von dem, was ich fordere. Ist aber scheinbar das, was ihr gerne wiederhättet.
Zitat
2. Wie viel Eigenverantwortung hat jeder einzelne wirklich, bzw. kann ausüben?

Er hat viel. Die Ausübung ist zur Zeit noch ungenügend, genau das bemängel ich ja die ganze Zeit.

Zitat(Katze @ 02 Mar 2007, 16:08)
dann widersprichste dir aber selber...
*
Wo?

Dieser Beitrag wurde von JoSchu: 02 Mar 2007, 17:23 bearbeitet


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