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> Wir sind keine Sozialhilfestation

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post 01 Mar 2007, 09:18
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Straight Esh
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Punkte: 14030
seit: 01.10.2003

"Wir sind keine Sozialhilfestation, sondern ein Wirtschaftsunternehmen"

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...94_REF4,00.html
So hat das der Audi-Chef ausgedrückt. Und das sollte doch alle klar machen - wenn sich Vater Staat nicht um das Soziale kümmert, dann tut das keiner. Also müssen wohl gegen das Geschrei der Unternehmen (die ja offensichtlich keine Ahnung von Sozialem haben) härtere Gesetze her, die den Sozialstaat stärken. Die Mitarbeit von Unternehmern sollte dabei ausgeschlossen werden. Mit so einer Aussage sind doch die Hartz-4 Gesetze auch nicht mehr haltbar. Denn auch diese wurden von dem Chef eines Wirtschaftsunternehmens entworfen ... und können demnach nicht sozial sein.
Wann wacht Deutschland auf?


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post 01 Mar 2007, 13:00
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Klapperstrauß
*********

Punkte: 4731
seit: 13.06.2004

Hm, versteh ich nicht.

Zitat
Dieser hatte der deutschen Autoindustrie Versäumnisse beim Klimaschutz vorgeworfen.

"Wir sind keine Sozialhilfestation, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen," sagte Stadler.


Das is doch eindeutig. A wirft B vor, dass er sich nich in ausreichendem Maße für den Klimaschutz engagiert und diesem quasi noch zuwider handelt, indem er Autos produziert, die den von der EU vorgegebenen Richtwert überschreiten. B sagt, dass ihm das völlig schnubbe ist. Das Argument, dass diese Vorgaben "rein physikalisch nicht einzuhalten" seien mag ja stimmen, davon habbich keine Ahnung, unabhängig davon ist die Art, wie argumentiert wird, schon irgendwie erschreckend. Im Grunde sagt er doch tasächlich nichts anderes, als dass er weiter seine Karossen da produzieren und verkaufen will -das allein kann man ihm ja auch nicht wirklich verdenken- allerdings ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen, die ihn ja letztendlich auch irgendwie betreffen, spätestens aber seine Kinder und Enkelkinder. Das is ihm aber Lachs, weil er damit gar nichts mehr zu tun hat und lieber heute seine Kohle einkassiert. Dass das tendenziell eher unsoziales Verhalten ist, sollte offensichtlich sein.

Zitat(JoSchu @ 01 Mar 2007, 10:35)
Er funktioniert so, dass der Staat Steuern einzieht, um die sozialen Aspekte zu klären. Wenn das Unternehmen zusätzlich zu diesen Steuern noch die sozialen Aufgaben übernehmen muss, läuft etwas falsch.
*


Na das alleine kanns ja aber nicht sein. Ich finde, dass jeder eine soziale Verantwortung hat und der kann man nicht nur allein dadurch gerecht werden können, dass man -wie übrigens jeder andere auch- Steuern zahlt. Ist jetzt vielleicht n bisschen sehr schwarz gedacht, aber im Grunde bräuchte sich dann überhaupt niemand mehr sozial verhalten oder gar engagieren, weil man ja schon Steuern zahlt. Ist ja auchn beliebtes Raucherargument, von wegen so "Ja gut, ich zahl aber ja auch Steuern und zwar nich ganz wenig, wird ja immer teurer" - beruhigt das eigene Gewissen ansatzweise und is dieselbe "Was-wollt-IHR-überhaupt?"-Haltung (bevor jetzt einer meckert, ich rauche gar nich mehr :P )

Ich find auch nich, dass man da zwischen Unternehmen und Privatpersonen einen allzu großen Unterschied machen sollte, weil nämlich gerade die Unternehmen durch ihre Größe und Position eher in der Lage wären, einen Beitrag zu leisten, sei es zum Klimaschutz oder in anderen Bereichen. Allerdings is das ja quasi non-profit, zumindest für einen selber (also das Unternehmen und diejenigen, die da das Geld kassieren), mehr noch, es ist gar mit Verlusten zu rechnen. Und dann doch lieber das bewährte "Nach-mir-die-Sintflut-Prinzip", da weiß man was man hat und der Rest ist sowieso scheißegal. Das is nämlich Aufgabe des Staates, denn der kriegt ja dien Steuern und überhaupt ist er dafür ja auch da. Blöd nur, dass das so nicht funktioniert, das sollte inzwischen ja angekommen sein. Schlimmer noch, was der Staat an vordergründig sozialen Dingen tut (mal platt gesagt), folgt bei näherer Betrachtung genauso und fast ausschließlich wirtschaftlichen Aspekten, was für eine Überraschung. Natürlich ist das kein Geheimnis, aber man glaubt es ja zu gerne und ruht sich darauf aus. Tatsächlich hab ich selber die Illusion verloren, dass man sich auf den Staat verlassen kann was soziale Belange im Allgemeinen und den "Erhalt" der Welt bzw. deren nachhaltige Veränderung zum besseren hin betrifft. Nicht auf den Staat sollte man sich verlassen, sondern und vor allem auf sich selber.

Den Vergleich zu HartzIV finde ich überdies gar nicht so weit hergeholt. Genau das ist es doch. HartzIV "denkt" in seiner Grundstruktur her vor allem wirtschaftlich, sonst gar nichts. Es geht hier nicht um Menschen (hat das jemand gedacht?) Der Großteil dessen, was daran scheinbar sozialen Aspekten folgt, dient mE in erster Linie dazu, den Schein zu wahren, damit im Hinterstübchen ungestört die Suppe gekocht werden kann, die wir auf kurz oder lang alle werden auslöffeln müssen. Wann Deutschland aufwacht? Hoffentlich nicht erst kurz bevor es an ihr erstickt.


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°° »Das stärkste Betäubungsmittel der Welt ist das Verlangen dazuzugehören....« °°°


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