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> Wir sind keine Sozialhilfestation

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post 01 Mar 2007, 09:18
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Straight Esh
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"Wir sind keine Sozialhilfestation, sondern ein Wirtschaftsunternehmen"

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen...94_REF4,00.html
So hat das der Audi-Chef ausgedrückt. Und das sollte doch alle klar machen - wenn sich Vater Staat nicht um das Soziale kümmert, dann tut das keiner. Also müssen wohl gegen das Geschrei der Unternehmen (die ja offensichtlich keine Ahnung von Sozialem haben) härtere Gesetze her, die den Sozialstaat stärken. Die Mitarbeit von Unternehmern sollte dabei ausgeschlossen werden. Mit so einer Aussage sind doch die Hartz-4 Gesetze auch nicht mehr haltbar. Denn auch diese wurden von dem Chef eines Wirtschaftsunternehmens entworfen ... und können demnach nicht sozial sein.
Wann wacht Deutschland auf?


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post 01 Mar 2007, 13:51
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Straight Esh
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Zitat(JoSchu @ 01 Mar 2007, 10:35)
Die Stelle, an der Stadler fordert, dass der Staat die Absatzmärkte Audis erhalten/unterstützen soll, muss ich auch überlesen haben.

Deutschland/EU ist ein Absatzmarkt für große Autos. Es soll aber verboten werden, dass im Flottendurschnitt mehr als 120 Gramm CO2 produziert werden. D.h. Deutschland/EU fällt als Absatzmarkt für große, viel CO2 produzierende PKW weg. Stadler fordert, dass das Verbot nicht kommen dürfen, weil man die Flotte von Audi nicht so CO2 sparend bauen könne. Damit fordert er dazu auf, dass der Absatzmarkt Deutschlands/der EU für ihn erhalten bleiben soll. Und der Staat soll das so richten.
Zitat
Er funktioniert so, dass der Staat Steuern einzieht, um die sozialen Aspekte zu klären. Wenn das Unternehmen zusätzlich zu diesen Steuern noch die sozialen Aufgaben übernehmen muss, läuft etwas falsch.
*

Der Staat kann sicher nicht alles über Steuern richten. Gut, die Unterstützung Arbeitsloser betreibt man mit Steuern. Wenn das nicht langt, muss man halt mehr Steuern nehmen. Auch von den Unternehmen. Insofern hast du schon recht. Auch wenn Verhaltensweisen wie z.B. bei der Bauindustrie das Entlassen der Arbeitnehmer über den Winter dazu beitragen, dass man die Steuersätze erhöhen müsste (und nicht die Bezüge senken). Beim CO2 Ausstoß kann man aber nicht viel mit Geld machen. Wenn das erstmal vom Auto ausgepustet ist, kannst du den Unternehmern auch 100% Steuern aufdrücken. Das CO2 dreht sich deswegen nicht um und fällt zurück auf die Erde.
Gesellschaft geht uns alle an. Da müssen wir uns alle daran beteiligen. Sei es, dass wir selbst aktiv dazu beitragen, oder dass wir halt passiv Geld dafür zahlen, wenn wir nichts tun.
Folgt man aber der Logik der Privatisierungen müsste es für jedes Unternehmen billiger sein, selbst etwas zu tun, anstatt den Staat dafür zu bezahlen, wir wissen ja alle, dass der Staat immer der teuerste aller Unternehmer ist.

Zitat(CannonFodder @ 01 Mar 2007, 11:22)
Mal ne Frage was würde es denn bringen wenn alle Deutschen Autohersteller nur noch Kleinwagen bauen würden damit sie die gewünschten CO2 Emissionen erreichen? In kurzer Zeit sind die Firmen pleite weil die Kundenwünsche nach großen Autos weiter bestehen und diese dann einfach von Marken aus dem Ausland gekauft werden, das einziege was uns das also bringen würde wären noch mehr Arbeitslose.
[...]
Als mein Dad sich ein neues Auto gekauft hatte haben wir uns mit dem verkäufer auch über verbrauch unterhalten und er meinte das es nichts bringt Autos zu bauen die wenig ausstattung haben und durch die gewichts reduzierung weniger verbrauchen und weniger CO2 Emissionen haben, da die Kunden dann lieber Gebrauchte kaufen die den selben Preis haben aber dafür eine Klima und co haben.
*

Als man 2004 das Rauchverbot in Irland eingeführt hat, hat man auch mit den Gastwirten darüber gesprochen. Da hieß es auch, dass die meisten eingehen würden, weil für die Iren ein Pub und Rauchen zusammengehört und sich nicht trennen lasse.

Punkt ist doch, wenn keiner große Autos bauen kann, die unter 120 Gramm CO2 pro Kilometer produzieren, dann kann die Bevölkerung auch keine kaufen. Importieren darf man sie dann auch nicht.
Das ist natürlich eine Grundanforderung an das Gesetz, dass es soweit konsistent ist, dass uns nicht ein Autobauer aus Japan mit großen Limousinen mit großem CO2 Ausstoß überschwemmt.

Zitat
Desweiteren ist es ja nicht so das die Hersteller nicht an ihren Abgaswerten arbeiten würden sie entwickeln immer bessere Motoren die weniger verbrauchen und auch geringere CO2 Emissionen haben. Aber wie schon geasagt irgendwann sind die Grenzen der Physik mal erreicht und an neuen Antriebstechnologiehen wird ja auch schon gearbeitet bzw. es gibt schon alternativen.

Die Frage ist natürlich, warum die nicht schon lange in Serie gefertigt sind. Aber was frage ich, die Antwort hast du ja schon selbst gegeben. Die Kunden kaufen es nicht. Weil es teurer ist, als das andere. Warum sollte ich weniger Leistung für mehr Geld kaufen (siehe 3-Liter-Lupo). Die Industrie gab sich eine Selbstverpflichtung bis 2008 auf 140 Gramm herunter zu kommen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Genauso wie es beim Nichtrauchen nicht funktioniert hat. Genauso wie es bei der Mehrwegflasche nicht funktioniert hat. Und es funktioniert immer aus dem selben Grund nicht. Nämlich, weil die moralisch/ökologisch/gesundheitlich bessere Lösung nicht mit der schlechteren konkurrieren kann, solange man die freie Wahl hat. Das ist immer der Punkt, an dem der Staat eingreifen muss, weil die Wirtschaft nicht reagiert (mit der schlechteren Variante fährt man ja auch besser).

Mein Vorschlag, um beide Parteien ruhig zu stellen lautet:
Die EU vergisst das Verbot von über 120 Gramm. Stattdessen führt er ein, dass jedes Gramm CO2 über 120 Gramm / km im Jahr 1000 Euro Steuern mehr kostet. Da kann Audi soviele Limousinen bauen wie sie wollen. Und wenn sie Spaß haben können sie dann auch die Limousinen an die Kundenwünsche anpassen. Die werden dann in der Tat zu kleinen CO2-sparenden Wagen gehen.
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